Keine Frage, Münsters Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (37) hat anstrengende Wochen und Monate hinter sich. Elf Profis verließen nach dem Last-Minute-Klassenerhalt in der Vor-Saison den Zweitligisten, zehn Neue wurden verpflichtet. Dazu das Trainer-Team ausgetauscht. Seit Montagabend (20 Uhr) geht nun nichts mehr, ist das Transferfenster geschlossen.
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BILD: Wie zufrieden sind Sie mit dem, was Sie und Ihre Mitstreiter in diesem Sommer bewegen konnten?
Kittner: „Ich bin absolut happy damit! Von jedem einzelnen Spieler, der sich für uns entschieden hat, bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Natürlich hat man auch immer Namen auf dem Zettel, die sich dann nicht realisieren lassen. Doch wenn ich jetzt unseren Kader betrachte, sind wir sehr gut aufgestellt. Jede Position ist doppelt besetzt, der interne Konkurrenzkampf da aber für niemanden aussichtslos. So muss und sollte es auch sein.“
BILD: Sie haben rund 1,8 Millionen Euro an Ablösen investiert. Klingt, gemessen an den Vorjahren, relativ viel…
Kittner: „Diese Zahl kommentiere ich nicht. Aber sicher ist, dass wir voll in unseren Planungen geblieben sind – das kann ich versichern!“
Preußens Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (l.) und Cheftrainer Alexander Ende (r.) sind von ihrer Spielidee überzeugt, wollen mit mutigem Fußball die 2. Liga bereichern
Foto: Marco Steinbrenner/DeFodi Images
BILD: Sie haben definitiv mit mehr als zehn Spielern geredet. Lässt sich ungefähr beziffern, wie viele Gespräche nicht zum Ziel geführt haben?
Kittner: „Nein, das macht auch keinen Sinn. Ich kann aber sagen, dass einige von unseren Neuzugängen gute andere Optionen ausgeschlagen haben. Weil sie gerne den Preußen-Weg mitgehen wollen und von unserer Spielidee überzeugt sind.“
BILD: Mitunter mussten Sie auch sehr kurzfristig reagieren. Wie nach der Verletzung von Antonio Tikvic, als innerhalb von nur drei Tagen mit Jannis Heuer ein adäquater Ersatz für die Position des Innenverteidigers präsentiert werden konnte. Zufall – oder mehr?
Kittner: „Wir hatten uns im Vorfeld auch mit Jannis schon länger beschäftigt. Nach dem Kreuzbandriss von Antonio haben wir dann den Kontakt noch mal intensiviert und sind uns schnell einig geworden. Das hat in dem Moment für beide Seiten einfach gepasst.“
MMA-Champ langt zu: Kampfsportler trainiert bei Premier-League-Klub
Quelle: youtube christian eckerlin28.08.2025
BILD: Mehrere Optionen für eine Position – da kann auch schnell Unzufriedenheit aufkommen. Wenn sich etwa der eine oder andere Profi zuvor mehr Spielanteile ausgerechnet hatte…
Kittner: „Da sehe ich kein Problem. Bei allen unseren Jungs – davon bin ich überzeugt – steht das Team im Vordergrund. Weil jeder weiß, dass wir nur gemeinsam erfolgreich sein können. Klar, auch Enttäuschung darf mal sein. Das gehört dazu, wenn man ehrgeizig ist. Aber die Saison ist lang und schwer, da wird jeder Einzelne benötigt. Wir haben beispielsweise fünf Stürmer, jeder von ihnen hat seine eigene Qualität. Die brauchen wir alle…“
BILD: Preußen geht mit einer neuen Spielidee ins zweite Zweitliga-Jahr. Der Kader ist darauf ausgerichtet, der Auftakt vielversprechend. Doch was, wenn sie am Ende nicht den gewünschten Erfolg bringt?
Kittner: „Dann stehe natürlich auch ich mit in der Verantwortung. Aber wir sind von den Entscheidungen und dem eingeschlagenen Weg voll und ganz überzeugt.“
Nach dem 2:1-Auswärtserfolg in Bochum hatte natürlich auch Ole Kittner allen Grund zum Strahlen
Foto: ddp/Revierfoto
BILD: Nach vier Spieltagen steht Preußen auf Rang 7. Ist das schon ein erster Hinweis darauf, das Saisonziel Klassenerhalt etwas nach oben zu korrigieren?
Kittner: „Nein, wir werden weiter bescheiden bleiben und versuchen, mutigen Fußball zu spielen. Um uns so in der 2. Liga zu etablieren. Zu welchem Tabellenplatz es am Ende reicht – mal sehen…“
BILD: Die Wechselphase ist beendet, der ganz große Druck erst einmal raus. Bleibt jetzt etwas Zeit für Urlaub und zum Verschnaufen?
Kittner: „Nicht wirklich. Es gibt nach wie vor viel zu tun. Aber das macht mir und allen hier unheimlich viel Spaß…“