Das bevorstehende Wochenende in Neubrandenburg steht offenbar in Sachen Veranstaltungen unter einem schlechten Stern. Am Dienstagabend gab es den nächsten Rückschlag. DDR-Ikone Veronika Fischer teilte via Internet mit, dass sie aus gesundheitlichen Gründen alle geplanten Konzerte absagen müsse, darunter auch den für Freitag, den 5. September, geplanten Auftritt in der Neubrandenburger Konzertkirche. Zuvor hatte es schon die Absage des Konzertes mit der Band 80er-Jahre-Band Camouflage im Neubrandenburger HKB gegeben, der ebenfalls am Freitagabend geplant war.

Auf Playback will sie sich nicht einlassen

Veronika Fischer schrieb in den sozialen Netzwerken: „Ich wollte sehr gern mit Euch und meinen wunderbaren Musikern und Kollegen die letzten großen Konzerte meines Lebens feiern! Es ist mir nicht vergönnt! Leider hat sich meine Stimme etwas eingefangen, der Körper zeigt mir Grenzen, ich muss es akzeptieren!“ Auf ein Playback, also ihre Stimme vom Band zu live gespielter Musik, wolle sie sich nicht einlassen, teilte sie mit. „Es war und ist immer mein Anliegen gewesen, live für Euch zu singen.“

Sie sei damit gezwungen, ihren Fans „schweren Herzens schon eher Ade zu sagen“, teilte sie weiter mit. Auch einen Nachholtermin wird es wohl nicht geben: „Nach 55 Jahren Bühnenarbeit mit Band verabschiede ich mich bei Euch von den großen Bühnen, danke für die Treue über so viele Jahre und ich bin ebenfalls dankbar für so viele wunderbare Momente!“, machte Vroni Fischer klar, dass dieser Abschied endgültig sein dürfte.

VZNB bestätigt Absage des Konzertkirche-Termins

Neben dem Freitagabendtermin in Neubrandenburg standen nach Angaben auf der Webseite der Künstlerin im Rahmen der aktuellen Tournee noch Konzerte unter anderem in Bautzen, Freiberg und Dresden sowie Berlin, Potsdam und Aue auf dem Programm. Auch diese entfallen damit offenbar ersatzlos. Bereits im vergangenen Jahr war ein im September geplantes Veronika-Fischer-Konzert in der Neubrandenburger Konzertkirche kurz zuvor abgesagt worden.

Das Veranstaltungszentrum Neubrandenburg (VZNB) bestätigte auf Nordkurier-Anfrage die aktuelle Absage des Neubrandenburger Konzerts am 5. September. Man habe selbst aber erst am Dienstag davon erfahren, Einzelheiten zur Rückgabe der Tickets würden spätestens am Mittwoch bekanntgegeben werden, hieß es.

1981 kehrte sie der DDR den Rücken

Die 74 Jahre alte Sängerin, in Thüringen geboren, gehörte in der DDR zu den bekanntesten und beliebtesten Frontfrauen. Ihre Karriere begann in mit Bands wie der Stern-Combo Meißen und Panta Rhei, bevor sie 1974 ihre eigene Formation, Veronika Fischer & Band, gründete. Mit Hits wie „Auf der Wiese“ und „Dass ich eine Schneeflocke wär“ sowie mehreren erfolgreichen Alben erlangte sie große Popularität.

1981 kehrte Veronika Fischer der DDR den Rücken und siedelte in die BRD über, wo sie nicht ganz an ihre Erfolge auf der anderen Seite der Mauer anknüpfen konnte. Das gelang erst nach der Wende, als vor allem ihre Fans im Osten ihr wieder zujubelten und auch neue Alben zu schätzen wussten. Mit der CD „Woher wohin“ und ihrer gleichnamig betitelten Biografie gab es 2018 letztmalig neue Werke der Künstlerin zu hören und zu lesen.