Die Landauer Straße in Stuttgart-Weilimdorf bietet seit gut zwei Wochen keinen schönen Anblick. Foto: Uli Nagel
Wieder einmal hat sich – diesmal in Stuttgart-Weilimdorf – in den vergangenen Tagen ein riesiger Sperrmüllberg angesammelt. Was läuft schief?
Die Zeiten, als in der Landeshauptstadt zweimal pro Jahr flächendeckend der Sperrmüll abgeholt wurde, liegen gut zwei Jahrzehnte zurück und sind längst Geschichte. „Gott sei Dank“ werden viele sagen, denn vorbei sind die lästigen Sperrmülltage, als professionelle Händler aus halb Europa durch Stuttgarts Straßen tingelten und es sogar zu Keilereien um den ausrangierten Hausrat kam.
Nach Prüfung aller Vor- und Nachteile hatte sich der Gemeinderat im Jahr 2005 für ein neues Sammelsystem auf Abruf entschieden. Haushalte und Gewerbebetriebe, die an die städtische Regelabfuhr angeschlossen sind, können seitdem Sperrabfall kostenlos zweimal pro Kalenderjahr jeweils bis maximal drei Kubikmeter zur Abholung anmelden. Schlägereien um den Hausrat gibt es zwar keine mehr, aber dennoch zeigt das Sammelsystem auch Schwächen.
Vor allem dann, wenn Bürgerinnen und Bürger ihren Hausrat etliche Tage vor ihrem offiziellen Termin vor die Haustür stellen und Nachbarn, die keine Abholung angemeldet hatten, ihren Krempel einfach dazustellen. Die Folge: Der Haufen wächst und wächst. Das Problem: Die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft nehmen nur den für die Abholung aufgelisteten Sperrmüll mit. Das führt oftmals dazu, dass sich auf einem Grünstreifen samt Gehweg binnen weniger Tage ein riesiger Müllberg auftürmt.
Sperrmüll auf 250 Quadratmetern in Stuttgart
Wie groß die werden können, zeigt sich aktuell in Stuttgart-Weilimdorf an der Kreuzung Landauer Straße/Oppenheimer Straße: Sperrmüll, wohin das Auge reicht. Denn die riesigen Sperrmüllmenge auf dem Grünstreifen zwischen Gehweg und Fahrbahn verteilt sich auf mindestens 250 Quadratmeter.
Wer für das Müllchaos verantwortlich ist, lässt sich natürlich nur noch schwer – wenn überhaupt – ermitteln. Die Abfallwirtschaft Stuttgart wird sich also wohl oder übel wieder einmal darum kümmern müssen, wobei im Weilimdorfer Fall wohl mehr als ein Fahrzeug nötig sein wird, um den vielen Unrat zu beseitigen. Ein Problem, das in dem Gebiet Landauer Straße – aber auch in anderen Stadtteilen und Wohnquartieren der Landeshauptstadt – immer wieder auftaucht.