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Eine BRB-Reise von München nach Salzburg wurde zu einer echten Odyssee. (Symbolbild) © IMAGO/Michael Nguyen
Für die Reisenden einer Zugfahrt von München nach Salzburg entwickelte sich die eigentlich kurze Fahrt zu einer Odyssee. Chronologie eines Albtraum-Trips.
München – Am Dienstag, dem 26. August, erlebten zahlreiche Reisende am Münchner Hauptbahnhof eine wahre Geduldsprobe. Ihre geplante Fahrt nach Salzburg, die normalerweise knapp zwei Stunden dauert, zog sich schließlich über fast sechs Stunden hin. Die Abfahrt war für 9.55 Uhr vorgesehen, mit einer planmäßigen Ankunft um 11.42 Uhr. Doch ein Kabelschaden in München-Ost machte diesen Plan zunichte und führte zu einer Reihe von Missgeschicken.
Albtraum-Zugfahrt München nach Salzburg: Reisender berichtet von Odyssee
„Alle Leute saßen schon im Zug“, berichtete ein Leser unserer Redaktion. Doch dann mussten alle Passagiere aufgrund des Kabelbruchs aussteigen und mit der S-Bahn zum Ostbahnhof fahren. Dort angekommen, stellte sich heraus, dass es nicht wie erwartet weiterging. Ein engagierter Bahn-Mitarbeiter erklärte die Situation: „Sein erster Vorschlag war, einen Zug nach Kufstein zu nehmen und in Rosenheim umzusteigen.“
Plötzlich gab es Hoffnung auf eine direkte Verbindung nach Salzburg: „Wir sollten schnell zu Gleis sechs gehen, weil er gleich kommen würde.“ Doch auch dieser Plan zerschlug sich, und der Mitarbeiter riet, zurück zum Hauptbahnhof zu fahren. Dort würde „definitiv“ ein Zug auf Gleis neun einfahren, der nach Kufstein fährt, wo man in Rosenheim umsteigen sollte. Diese Information wurde dann sogar zunächst bestätigt: „Der Mitarbeiter schickte uns alle auf Gleis neun, wir vertrauten ihm, weil er offensichtlich mit dem Lokführer telefonierte.“
Chronologie einer Albtraum-Fahrt: Zugfahrt von München nach Salzburg wird zur Odyssee
Am Gleis angekommen, änderte sich die Ansage erneut: „Wir standen alle am Gleis, bis es plötzlich hieß, dass es doch Gleis 17 ist – also rannten ca. 500 Menschen wieder los, dort angekommen standen dann zwei Züge, auf denen jeweils ‚Salzburg‘ stand.“ Der Leser schilderte weiter, dass nur einer der Züge tatsächlich nach Salzburg fuhr, was erneutes Umsteigen und Eile bedeutete. „Jetzt begann die Umfahrung des Ostbahnhofs über München-Nord, wegen einer Blockabfertigung kam es dann bis Rosenheim zu einer Verspätung von 63 Minuten.“ In Rosenheim mussten die Reisenden erneut umsteigen, „weil der Zug nicht weiterfahren konnte“. Um 14.20 Uhr, fast fünf Stunden nach der geplanten Abfahrt, erreichte der Zug den Chiemsee und war auf den letzten Kilometern nach Salzburg.
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Trotz der Strapazen bleibt der engagierte Mitarbeiter in guter Erinnerung, der sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch sein Bestes tat, um die Reisenden zu informieren. „Wir waren um 15.04 Uhr in Salzburg. Die Sonne und Stadt haben den Tag gerettet.“ So endete eine der wohl längsten Fahrten auf der etwa 117 Kilometer langen Strecke mit einem versöhnlichen Abschluss.