Heute auf Schalke, damals in Bremen
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Im Mai 2024 wurde der ablösefreie Wechsel des damaligen Sturmtalents Nick Woltemade von Werder Bremen zum VfB Stuttgart bekanntgegeben. Sportchef bei den Grün-Weißen war damals noch Frank Baumann, heute beim FC Schalke 04. Gegenüber der „Bild“ hat der 49-Jährige bestritten, die Bremer es angesichts des 85-Millionen-Euro-Transfers zu Newcastle United nur ein Jahr später unter seiner Führung versäumt hätten, den heutigen Nationalspieler besser ein- und länger an sich zu binden.
„Es kann nur ein Versäumnis sein, wenn man es versäumt hat, alles dafür zu tun, um ihn zu halten. Das war es definitiv nicht“, sagte Bauman der Zeitung in Bezug auf Woltemade. Der Angreifer ist in Bremen geboren und hatte bei Werder zwischen 2010 und 2020 die Jugend durchlaufen. 2023/24 gehörte er nach erfolgreicher Leihe zur SV Elversberg fest dem Profikader von Trainer Ole Werner an, konnte sich aber nicht als Stammspieler etablieren. In 30 Bundesliga-Spielen schoss Woltemade zwei Tore, stand nur 1.184 von 2.700 möglichen Minuten auf dem Feld. Beim VfB hatte er sich nach dem Transfer spätestens im Dezember 2024 einen Stammplatz erobert.
Baumann weiter: „Er war mit der jüngste Spieler, der in der Bundesliga für Bremen gespielt hat (Debüt 2020 mit 17 Jahren; Anm. d. Red.). Er hatte für Werder-Verhältnisse als Jugendspieler einen der besten Verträge aller Zeiten.“ Diesen hätten die Hanseaten „über ein Jahr vorher versucht“ zu „sehr guten Konditionen“ zu verlängern. Deshalb könne Baumann kein Versäumnis bei Woltemade feststellen. „Er hat sich für einen anderen Weg entschieden. Die Überzeugung, dass er ein Topspieler werden kann, die gab es immer.“
Woltemade: Werder-Verbleib scheiterte nicht am Geld
Von den 85 Mio. Euro, die Stuttgart für den Verkauf des Stürmers in die Premier League erhält, geht eine Ausbildungsentschädigung in Höhe von rund 4,25 Mio. Euro nach Bremen. Kurz nach seiner Abgangsankündigung im Frühjahr 2024, da stand der VfB als neuer Klub noch nicht fest, hatte Woltemade gesagt: „Wir haben lange mit Werder gesprochen, und es ging nicht irgendwie um Geld oder dass wir da noch irgendwas erreichen wollten, sondern es war eine bewusste Entscheidung für einen neuen Verein und einen neuen Schritt. Solche Entscheidungen sind dann immer schwer rüberzubringen. Ich habe es dann persönlich gemacht, was ich gut fand. Mir ging ehrlicherweise die Unruhe um meine Person so ein bisschen auf die Nerven, deswegen habe ich das so früh gemacht.“