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Die Feuerwehr Dortmund und die Feuerwehr Werl kooperieren künftig gemeinsam mit dem Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum. © Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Ihr Einsatz kann im Ernstfall das Leben der Einsatzkräfte schützen. Deshalb werden Roboter künftig immer häufiger zur Ausrüstung von Feuerwehren zählen. Die Werler Feuerwehr leistet auf dem Gebiet seit Jahren Pionierarbeit und will ihre Expertise nun in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Dortmund weiter ausbauen.
Werl/Dortmund – Die Freiwillige Feuerwehr Werl und die Berufsfeuerwehr Dortmund wollen künftig beim Thema Rettungsrobotik eng zusammenarbeiten. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und Werls Bürgermeister Torben Höbrink haben jetzt eine entsprechende interkommunale Vereinbarung getroffen. Diese markiere den Startpunkt einer Partnerschaft, die in eine Rettungsrobotische Taskforce (RTF) münden soll, teilt die Stadt mit. Mit an Bord ist zudem das Deutsche Rettungsrobotik-Zentrum (DRZ) in Dortmund.
Die drei Partner wollen ihr Wissen und ihre Erfahrung bündeln, weiterentwickeln und praktisch nutzen. So soll die Taskforce künftig zum Beispiel gemeinsam zu überörtlichen Einsätzen ausrücken. Denn bislang verfügen in der Region nur wenige Feuerwehren über die ferngesteuerten Helfer und Einsatzerfahrung.
Die Werler Feuerwehr hat ihren Roboter bereits seit etwa drei Jahren und übt regelmäßig mit dem Gerät, als einzige Feuerwehr im Kreis Soest. Zweimal habe sich das Gefährt bereits im „scharfen“ Einsatz bewährt, sagt Karsten Korte, der Leiter der Werler Feuerwehr. Im Mai 2024 schickten die Einsatzkräfte ihren Roboter für Löscharbeiten in die brennende und einsturzgefährdete Strüwer-Halle am Hammerstein. In Unna unterstützte die Werler Feuerwehr mit ihrem Roboter bei einem Erkundungseinsatz im Bereich eines Schrottplatzes.
Der Roboter kostet zwar Geld, aber er ist versichert und kann ersetzt werden. Ein Menschenleben kann ich nicht ersetzen.
Der Roboter sei prädestiniert für den Einsatz an Stellen, wo es für den Menschen zu gefährlich wird. „Der Roboter kostet zwar Geld, aber er ist versichert und kann ersetzt werden. Ein Menschenleben kann ich nicht ersetzen“, sagt Korte. Der Roboter könne zum Beispiel in einsturzgefährdeten Bereichen erkunden oder löschen oder trotz Explosionsgefahr nah ans Geschehen heranrücken.
„Ich gehe davon aus, dass die Roboter in ein paar Jahren ein selbstverständliches Einsatzmittel werden“, so Korte. Eine ähnliche Entwicklung habe es auch bei den Drohnen gegeben. Der Roboter der Werler Feuerwehr kann mit einer Kamera die Lage erkunden, verfügt über einen Löschmonitor und kann künftig auch Messgeräte für Gas und Strahlenschutz aufnehmen. Innerhalb einer Minute könne er so umgebaut werden, dass er in einer Box Material transportieren kann.
Greifroboter können Türen öffnen und Proben nehmen
Die Dortmunder Feuerwehr verfügt zudem über Greifroboter, die zum Beispiel Türen und Container öffnen könnten oder Proben von Chemikalien entnehmen können. Auch dies kann im Ernstfall Einsatzkräfte schützen oder kostbare Zeit sparen, die sonst für das Ausrüsten mit Vollschutzanzügen benötigt würde. Der Preis für die Kettenfahrzeuge startet bei gut 20 000 Euro, kann aber je nach Ausstattung auch schnell sechsstellig werden.
Mit der neuen Kooperation verbinden sich aus Sicht der beteiligten Partner gleich mehrere Vorteile. So stünde künftig bei Einsätzen mehr Personal und Technik zur Verfügung. Die zwei Standorte ermöglichten eine schnellere Reaktion durch kürzere Anfahrtswege. Außerdem spare die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen und Infrastruktur und die gemeinsame Ausbildung Geld. Nicht zuletzt ermögliche die Kooperation den Feuerwehren Zugang zu den neuesten Entwicklungen und Testsystemen aus dem Netzwerk des DRZ.
Vorreiterrolle in der Region
„Durch die enge Zusammenarbeit mit Dortmund können wir modernste Rettungsrobotik schneller in die Praxis bringen“, freut sich Korte. „Damit wird die Sicherheit der Einsatzkräfte und der Bevölkerung erhöht.“ Auf die Vorreiterrolle der Werler Feuerwehr dürfe man dabei auch „ein wenig stolz sein“.
Korte ist davon überzeugt, dass die Kooperation zwischen der Berufsfeuerwehr und den Ehrenamtlern gut funktioniert. Schließlich übten beide Feuerwehren schon lange gemeinsam und arbeiteten auch im Bereich der Messleitung eng zusammen.