Die Menschen, die selbst anpacken und Lösungen in schwierigen Zeiten liefern, sollen dafür auch belohnt werden. Das machte Ministerpräsident Hendrik Wüst bei der Verleihung der Landesverdienstorden am Mittwoch deutlich. In diesem Rahmen wurden zwölf Bürger aus Nordrhein-Westfalen geehrt, die sich in besonderer Weise engagieren. Drei Düsseldorfer waren dabei.

Unter anderem erhielt Wolfgang Rolshoven die Auszeichnung des Landes in der Staatskanzlei. Seit 2012 ist er der „Baas“ der Düsseldorfer Jonges und damit Präsident eines der größten Heimatvereine in Deutschland, den „Düsseldorfer Jonges“. „Wolfgang Rolshoven setzt sich für enge Verbindungen mit allen in Düsseldorf aktiven Religionsgemeinschaften ein. Für ihn ist selbstverständlich, dass Heimat offen sein muss für Menschen, die neu hinzukommen“, sagte Wüst. Er habe sich stets klar gegen Rechtsextremismus gestellt und für eine kritische historische Aufarbeitung der Geschichte der „Düsseldorfer Jonges“ in der Zeit des Nationalsozialismus gesorgt. Durch seinen persönlichen Einsatz sei einiges möglich gewesen, wie Spenden für die Ukraine und die Stiftung einer Gedenkstele für die Galeristin Johanna Ey („Mutter Ey“) oder die Denkmalpflege beim Ratinger Tor. „Und ich bin mir sicher, ihm wird es irgendwann noch gelingen, die Jonges für Frauen zu öffnen.“

Auch Hildegard Düsing-Krems erhielt die besondere Auszeichnung. Seit etwa zehn Jahren ist sie ehrenamtlich die Vorsitzende des Vereins „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf“. Dabei begleitet sie geflüchtete Menschen, die in der Stadt ein neues Zuhause gefunden haben. Als 2022 Tausende Menschen aus der Ukraine nach Düsseldorf kamen, sei es für Düsing-Krems und ihr Team selbstverständlich gewesen, die Flüchtlinge bei ihrem Start zu unterstützen. „Sie haben vielen Ukrainern die Möglichkeit gegeben, andere Geflüchtete auch aus anderen Ländern kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und vor allem Deutsch zu lernen.“ Zudem organisiere sie Demonstrationen, Friedens- und Solidaritätskonzerte und unterstütze seit mehr als einem Jahrzehnt den Verein „FiftyFifty“.

Auch der Geschäftsführer des Jüdischen Nationalfonds, Pavol Jurecky, wurde von Wüst geehrt. Er habe zahlreiche Projekte zwischen Israel und Deutschland initiiert. „Nach dem barbarischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat Paul Jurecky mit dem Jüdischen Nationalfonds für dringend benötigte medizinische, humanitäre oder psychologische Nothilfe für die betroffenen Menschen gesorgt“, sagte der Ministerpräsident. Jurecky ist auch ehrenamtlich bei der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf aktiv und unterstützt Vereine, die Schülern Besuche bei der Gedenkstätte in Auschwitz ermöglichen. Bei den „Invictus Games“ 2023 in Düsseldorf war erstmals ein israelisches Team dabei. Jurecky organisierte extra einen Empfang, der die Gäste aus Israel mit Vertretern von Politik und Wirtschaft ins Gespräch brachte. „Paul Jurecky ist ein Brückenbauer zwischen Israel und Deutschland.“

Der Verdienstorden des Landes NRW wurde 1986 zum 40. Landesgeburtstag von Ministerpräsident Johannes Rau gestiftet. Die Zahl der lebenden Ordensinhaberinnen und -inhaber ist auf 2500 begrenzt, fast 1800 Frauen und Männer aus NRW haben den Verdienstorden bisher erhalten.