„Eine Doppelhaushälfte sollt‘ scho übrig bleiben.“ So sagte es vor einigen Jahren einmal ein Wiesnwirt – der an dieser Stelle nicht namentlich genannt werden wollte – der Süddeutschen Zeitung, gefragt, wie viel man denn nun eigentlich so verdiene, als Betreiber eines großen Zeltes auf dem Oktoberfest. Erwirtschaftet durch ein 16 Tage andauerndes Fest wohlgemerkt, also dann doch ein recht lukratives Investment. Doch wer sind diese Menschen, die die Zelte betreiben und sich jedes Jahr eine weitere Doppelhaushälfte hinzuverdienen? Wir geben einen Überblick über die Familien-Dynastien des Oktoberfests und zeigen, hinter welchen anderen bekannten Gastro-Betrieben in München die Wiesnwirte stecken.
Die Familie Able aus dem Marstall betreibt das jüngste Festzelt
Siegfried Able betreibt auch das Tierparkrestaurant, mehrere Gastronomiebetriebe am Hauptbahnhof und am Stachus, wo er im Winter auch die Eislaufbahn aufbauen darf. Außerdem ist er Caterer für Großveranstaltungen. Das Marstall-Zelt auf dem Oktoberfest gibt es seit 2014, zuvor stand an dieser Stelle das Hypodrom-Festzelt von Wiesnwirt Josef Krätz. Krätz war wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden, die Stadt München wählte deshalb statt ihm Able als neuen Wiesnwirt aus. Der hatte zuvor mehrere Jahre eines der kleineren Wiesnzelte betrieben, die Kalbskuchl, sowie mehrere kleine Stände. Auch Siegfried Ables Bruder Josef Able hat gemeinsam mit seinem Sohn Daniel ein Wiesnzelt; das kleine Zelt „Goldener Hahn“ mit 361 Plätzen.
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Wiesnwirt Siegfried Able, (links) begrüßt gerne prominente Gäste in seinem Marstall-Zelt; hier im Jahr 2024 Arnold Schwarzenegger mit Ehefrau Heather und Thomas Gottschalk.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
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Wiesnwirt Siegfried Able, (links) begrüßt gerne prominente Gäste in seinem Marstall-Zelt; hier im Jahr 2024 Arnold Schwarzenegger mit Ehefrau Heather und Thomas Gottschalk.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Wirtesprecher Peter Inselkammers Familie steckt in Ayinger und Augustiner
Peter Inselkammer hat das Armbrustschützenzelt 2015 von seinem Vater Peter Inselkammer Senior übernommen und führt es zusammen mit seiner Frau Katharina. In den Betrieb seines Vaters, zu dem unter anderem das Platzl Hotel und das Wirtshaus Ayinger am Platzl gehören, war er schon früher eingestiegen und hat diesen inzwischen übernommen. Seit 2017 ist Peter Inselkammer der Sprecher der Wiesnwirte.
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Peter Inselkammer ist Sprecher der Wiesnwirte und führt das Armbrustschützenzelt
Foto: Sven Hoppe, dpa
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Peter Inselkammer ist Sprecher der Wiesnwirte und führt das Armbrustschützenzelt
Foto: Sven Hoppe, dpa
Die Familie Inselkammer ist in der Gastroszene in München und Umgebung bestens bekannt. So gehört der Familie die Brauerei Ayinger – diese leitete zunächst Franz Inselkammer (*1935, †2024), der Onkel des aktuellen Wiesnwirtes. Inzwischen hat sie sein Cousin, der ebenfalls Franz Inselkammer (*1984) heißt, übernommen. Angela Inselkammer (*1958) war die Ehefrau von Franz Senior und betreibt weiterhin den Brauereigasthof in Aying – sie ist Vorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes.
Und dann gibt es noch den Familienzweig von Peter Inselkammers Großonkel Hans (*1933). Dieser Hans Inselkammer wurde als Bauunternehmer reich und stieg 1981 bei Augustiner ein: Die Familie hält noch heute 35 Prozent der Traditionsbrauerei. Hans Inselkammers Sohn Jannik (*1968, †2014) war bis zu seinem Unfalltod 2014 geschäftsführender Gesellschafter von Augustiner.
Zuletzt ist da noch Franziska Inselkammer, Peter Inselkammers Tochter (*2003). Sie verkörpert aktuell das Münchner Kindl und ist damit seit 2023 Botschafterin der Stadt München.
Johann Stadtmüller ist ein Nachfahre der echten Fischer-Vroni
Wiesnwirt Johann „Hans“ Stadtmüller ist der Enkel von Karl Winter, der 1914 Fisch Winter in München gründete, die Sendlinger Fischhalle betrieb und später auch auf der Wiesn Steckerlfisch anbot. Ein richtiges Zelt übernahm er dann nach dem Zweiten Weltkrieg. Karl Winters Frau hieß eigentlich Philippine, wurde im Münchner Raum aber laut der Internetseite des Unternehmens schon damals „Fischer-Vroni“ genannt – jetzt dürften Oktoberfest-Kenner wissend nicken. Auf Hans Stadtmüller und seine Vroni folgten deren Töchter Eva und Anita. Als die beiden im Jahr 2002 kurz nacheinander starben, übernahm Enkel Hans Stadtmüller in dritter Generation. Er betreibt außerdem mehrere Gastronomien in München, etwa das Jagdschlössl am Rotkreuzplatz, das Lindwurmstüberl in der Nähe des Goetheplatzes und den Schweizer Hof in Pasing. Auch auf der Auer Dult ist ein kleines Fischer-Vroni-Zelt zu finden – der zugehörige Steckerlfisch wird zudem in verschiedenen Biergärten verkauft.
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Das Festzelt „Fischer-Vroni“ befindet sich kurz hinter dem Haupteingang der Wiesn.
Foto: Felix Hörhager, dpa (Archivbild)
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Das Festzelt „Fischer-Vroni“ befindet sich kurz hinter dem Haupteingang der Wiesn.
Foto: Felix Hörhager, dpa (Archivbild)
Die Familie Haberl arbeitet sonst am Chinesischen Turm, zur Wiesn-Zeit in der Ochsenbraterei
Die Haberl-Gastronomie betreibt mehrere Biergärten in und um München, unter anderem den Biergarten am Chinesischen Turm, die Kugler Alm, den Biergarten zum Flaucher und den Taxisgarten. Gegründet wurde der Betrieb von Hermann Haberl, der aus kleinen Verhältnissen kommend als Gastronom in München aufstieg. Er wurde 1966 erstmals von Spaten mit dem Betrieb eines Festzeltes beauftragt, damals für eine Ausstellung in Neapel. Später verpflegte er während der Olympischen Spiele in München die Journalisten – bevor er 1979 Wiesnwirt wurde. Er übernahm damals das Schützenzelt, wechselte aber nach einem Jahr zur Ochsenbraterei, dem Festzelt der Spatenbrauerei. Nach seinem Tod 2011 übernahmen seine Frau Anneliese und Tochter Antje. Inzwischen ist auch Antjes Sohn Luis mit dabei, als Wiesnwirt in dritter Generation.
Hofbräukeller und Hofbräuzelt sind in der Hand der Familie Steinberg
Margot und Günter Steinberg leiteten zuerst, von 1970 bis 1979, ein kleines Zelt auf der Wiesn, das Wienerwald-Zelt. Das war kein Zufall, denn Margot Steinbergs Vater war der Österreicher Friedrich Jahn. Jahn ist Gründer der Kette Wienerwald, die zeitweise mehr als 1000 Restaurants weltweit hatte, in den 80er-Jahren aber eine (erste) Insolvenz erlebte. Gut für die Familie Steinberg: Schon 1980 übernahmen sie das Hofbräu-Festzelt. Ab 1995 betrieb das Ehepaar dann auch den Hofbräukeller am Wiener Platz. 2012 hat ihre Tochter Silja die Wirtschaft mit Biergarten übernommen. Seit 2021 ist sie auch ganz offiziell die Wiesnwirtin des Hofbräu-Festzeltes, ihre Eltern unterstützen aber weiterhin. Hofbräukeller und Festzelt hatte sie zunächst mit ihrem Bruder Friedrich „Ricky“ Steinberg geführt, der hat sich aber 2021 aus dem Familienunternehmen zurückgezogen – er verkündete, sich verstärkt um seine Tank & Rastanlage Fürholzen-West und das Harlachinger Jagdschlössl zu kümmern.
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Die Wiesnwirtsfamilie Steinberg beim Kehraus im Hofbräuzelt 2023.
Foto: Felix Hörhager, dpa
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Die Wiesnwirtsfamilie Steinberg beim Kehraus im Hofbräuzelt 2023.
Foto: Felix Hörhager, dpa
Metzger und Wiesnwirte: Die Roiderers führen das Hacker in zweiter Generation
Das Hacker-Festzelt wird in der zweiten Generation von Familie Roiderer geleitet. Festwirt ist aktuell Thomas Roiderer. Sein Vater Toni Roiderer hat das Hacker-Zelt 1989 übernommen, er war bereits Wirt vom Gasthof zum Wildpark in Straßlach, südlich von München. Außerdem leitete er die Metzgerei der Familie. Toni Roiderer war 15 Jahre lang Sprecher der Wiesnwirte, bis er sich 2017 aus dem Geschäft zurückzog. Sein Sohn übernahm auch den Gasthof zum Wildpark und die Metzgerei Roiderer.
Augustiner vertraut das Stammhaus und das Wiesnzelt Vater und Sohn Vollmer an
Die Augustiner-Festhalle betreiben Thomas Vollmer und sein Vater Manfred, die auch das Stammhaus der Augustiner Brauerei führen. In die Großgastronomie stieg die Familie Vollmer 1984 ein, 1988 beauftragte die traditionsreiche Münchner Brauerei Manfred Vollmer dann auch damit, das Festzelt zu führen. Die Vollmers gelten als Wiesnwirte der leisen Töne, auch das Zelt setzt mehr auf Tradition als auf Schickimicki und Prominente. Sohn Thomas machte eine Kochlehre, ließ sich im Bayerischen Hof zum Hotelier ausbilden und stieg dann in die Gastronomie-Geschäfte des Vaters ein, inklusive Wiesnzelt.
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Viele Menschen stehen vor dem Haupteingang des Augustiner-Bräu-Festzeltes auf der Wiesn.
Foto: Felix Hörhager, dpa
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Viele Menschen stehen vor dem Haupteingang des Augustiner-Bräu-Festzeltes auf der Wiesn.
Foto: Felix Hörhager, dpa
Seit 1867 steht der Name Schottenhamel für die Wiesen
Das älteste Festzelt der Wiesn wird nach wie vor von der namensgebenden Familie Schottenhamel geleitet. Ihr Vorfahre Michael Schottenhamel hatte 1867 erstmals eine sogenannte „Bretterbude“, wohl mit 50 Plätzen, auf dem Oktoberfest. Christian Schottenhamel ist stellvertretender Sprecher der Wiesnwirte, betreibt auch den Paulaner am Nockherberg – zuvor war er Pächter des Löwenbräukellers. Michael F. Schottenhamel, der das Zelt zusammen mit ihm leitet, ist sein Cousin. Der führt neben dem Festzelt noch die Schlosswirtschaft Schwaige im Schloss Nymphenburg und das Restaurant im Weichandhof. Mit Konstantin Schottenhamel ist seit einigen Jahren auch die fünfte Festwirt-Generation offiziell an Bord: Der Sohn von Michael F. Schottenhamel betreibt den Rest des Jahres das Wirtshaus Max Emanuel Brauerei.
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Christian Schottenhamel ist in vierter Generation Wirt des Schottenhamel.
Foto: Sven Hoppe, dpa
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Christian Schottenhamel ist in vierter Generation Wirt des Schottenhamel.
Foto: Sven Hoppe, dpa
Während Corona ging eine Ära in der Bräurosl zu Ende – seitdem ist Peter Reichert dabei
Hacker-Pschorr erklärte 2021, dass Peter Reichert der neue Wiesnwirt des Pschorr-Bräurosl werden würde. Zuvor hatte die Familie Heide, die das Zelt seit 1936 geführt hatte, in der vierten Generation das Ende einer Ära bekannt gegeben – wegen der Corona-Krise wolle man sich lieber auf die Großgaststätte Heide Volm konzentrieren (der Betrieb ging später dennoch pleite) . Peter Reichert übernahm auch die Traditionsgaststätte Donisl am Marienplatz. Auch in Reicherts direktem Umfeld sind Stars der Münchner Gastroszene: Die Brüder seiner Frau Gerda sind Wolfgang und Michael Sperger, die das Münchner Hofbräuhaus betreiben. Reichert führt zudem den Seehof in Herrsching.
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Peter Reichert managt das Wirtshaus Donisl und das Bräurosl-Zelt.
Foto: Lennart Preiss, dpa
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Peter Reichert managt das Wirtshaus Donisl und das Bräurosl-Zelt.
Foto: Lennart Preiss, dpa
Arabella Schörghubers Famile gehört Paulaner – sie hört aber als Wirtin auf
Arabella Schörghuber ist in der Stadt München auch mit dem Arabellapark verewigt: Ihr Vater, der Bauunternehmer Josef Schörghuber, benannte das Arabella-Hochhaus und den Arabellapark nach seiner Tochter. Auch der Bezug zu Bier kommt vom Vater: Dessen Schörghuber Gruppe kaufte Ende der 70er-Jahre die Brauereien Hacker-Pschorr und Paulaner. Arabellas Bruder Stefan übernahm den Konzern später, inzwischen leitet seine Witwe die Gruppe. Arabella Schörghuber heiratete Peter Pongratz, der den Paulaner am Nockherberg führte. Von 2004 bis 2020 führte das Ehepaar dann gemeinsam das Paulaner Festzelt, das damals noch Winzerer Fähndl hieß. Nach der Scheidung 2018 wurde Arabella Schörghuber 2020 dann zur alleinigen Wiesn-Wirtin. Aber: 2025 wird ihre letzte Wiesn, wie sie verkündete, – weil ihre Kinder anderen beruflichen Zielen nachgehen wollen. Die Gaststätte „Zum Spöckmeier“ am Marienplatz hat sie bereits abgegeben. Ihr Nachfolger steht bereits fest: Lorenz Stiftl, der 2025 noch das Volkssängerzelt „Zur Schützenlisl“ auf der Oidn Wiesn betreibt, rückt in die erste Reihe der Wirte auf.
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Das Bild von 2018 zeigt Arabella Schörghuber, die damals noch den Nachnamen Pongratz trug, zusammen mit ihrem damaligen Ehemann und Co-Wiesnwirt Peter Pongratz (Zweiter von links).
Foto: Felix Hörhager, dpa (Archivbild)
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Das Bild von 2018 zeigt Arabella Schörghuber, die damals noch den Nachnamen Pongratz trug, zusammen mit ihrem damaligen Ehemann und Co-Wiesnwirt Peter Pongratz (Zweiter von links).
Foto: Felix Hörhager, dpa (Archivbild)
Auch nach Wiggerl Hagns Aus blieb das Löwenbräu-Festzelt in der Famile
Die Familien Hagn und Spendler haben Festwirt-Tradition. Steffi Spendlers Großeltern Berta und Ludwig Hagn übernahmen 1953 das Schützenzelt. Als Ludwig Hagn 1956 mit nur 48 Jahren starb, steigt Sohn Ludwig „Wiggerl“ Hagn mit gerade einmal 16 Jahren als Festwirt in den Betrieb seiner Mutter ein. Die Familie führt das Schützenzelt bis 1978, dann folgt der Wechsel in die Löwenbräu-Festhalle. Die Oktoberfest-Legende Wiggerl Hagn hört 2018, nach mehr als 60 Jahren, nach einer fehlerhaften Abrechnung auf. Das Zelt bleibt aber in der Familie: Mit Tochter Steffi Spendler, die auch in den Jahren zuvor schon mitgearbeitet hatte, übernahm so die dritte Generation auf der Wiesn. Die vierte Generation, Steffis Sohn Lukas, ist seit 2023 ebenfalls mit dabei: Er wurde mit 28 Jahren zum Festwirt befördert. Die Familien Hagn und Spendler betreiben unter anderem den Biergarten Hirschau im Englischen Garten sowie das Sterne-Restaurant 1804 Hirschau.
Der Betreiber des Schützenzelts kaufte 2015 den Löwenbräukeller
Auch die Familie Reinbold, die hinter dem Schützenzelt steht, gehört zu den wichtigsten Gastronomen Münchens. Eduard „Edi“ Reinbold führt das Schützenzelt schon seit 1980, doch zum Familien-Imperium gehören auch die Gaststätte Franziskaner, das Hotel Drei Löwen, das Sohn Mathias Reinbold leitet, sowie seit einigen Jahren auch der Löwenbräukeller. Den hat Reinbold 2015 gekauft. Wirte-Kollege Christian Schottenhamel war damals noch Pächter und blieb das auch, bis er 2018 den Nockherberg übernahm. Seitdem leitet Ludwig Reinbold die Großgastronomie am Stiglmaierplatz. Die beiden Söhne Mathias und Ludwig sind auch Mitbetreiber des Festzeltes.
Michael Käfer kaufte seinem Vater das Promi-Zelt ab
Michaels Vater war Gerd Käfer, der sich 1959 mit Feinkost Käfer als Partyservice einen Namen machte. Gerd Käfer war 1971 erstmals mit einer Hühnerbraterei auf der Wiesn. 1972 folgte dann ein Zelt, das schon damals eigentlich eher eine Art Holzblockhaus im Almhütten-Stil war. Zum 25. Geburtstag machte Gerd Käfer seinem Sohn Michael 1984 dann ein besonderes Geschenk: die Disco P1. Unter Michael Käfers Leitung wurde die Diskothek deutschlandweit bekannt, als Treffpunkt von Prominenten und Ort ausgefallener Mottopartys. In den 90er-Jahren wollten sein Vater und sein Onkel ihr Unternehmen erst an einen Investor verkaufen, doch stattdessen stieg Michael Käfer ein und kaufte seinen Verwandten die Firma mit Partyservice, Gastronomie und Wiesnzelt ab. Neben dem Käfer-Stammhaus in der Prinzregentenstraße mit Restaurant und Feinkostladen macht die Firma unter anderem das Catering für die Messe München und betreibt Gastronomien in Museen, Theatern und auch das Restaurant im Deutschen Bundestag.
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Der Gastronom Michael Käfer betreibt ein Wiesnzelt, in dem sich die Prominenten wohlfühlen.
Foto: Felix Hörhager, dpa
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Der Gastronom Michael Käfer betreibt ein Wiesnzelt, in dem sich die Prominenten wohlfühlen.
Foto: Felix Hörhager, dpa
Auch Wein hat Tradition auf der Wiesn: Die Familie Kuffler startete mit Studentenkneipen
Die Kuffler-Gruppe betreibt knapp 30 Restaurants in München und Frankfurt, in München unter anderem das Seehaus im Englischen Garten, den Sedlmayr am Viktualienmarkt, den Haxnbauer im Tal und das Spatenhaus an der Oper sowie das 5-Sterne-Hotel München Palace. Aufgebaut wurde der Konzern ab Ende der 50er-Jahre von Roland Kuffler, der mit seinem Geschäftspartner Erich Kaub zunächst in Heidelberg, dann in ganz Deutschland und Österreich Studentenlokale eröffnete. Ab den 70ern betrieb Kuffler Restaurants in München und eröffnete 1985 Kufflers Weinzelt auf der Wiesn. 2016 haben seine Söhne Sebastian und Stephan den Konzern dann komplett vom Vater übernommen. Das Wiesnzelt führen sie zusammen mit ihrer Mutter Doris, der Witwe von Roland Kuffler, der 2021 starb.
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Stephan Kuffler (links) und Sebastian Kuffler stehen zusammen in ihrem Weinzelt auf dem Oktoberfest.
Foto: Peter Kneffel, dpa
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Stephan Kuffler (links) und Sebastian Kuffler stehen zusammen in ihrem Weinzelt auf dem Oktoberfest.
Foto: Peter Kneffel, dpa
Die Wirte der Zelte auf der Oidn Wiesn
Neben den 14 großen Zelten auf dem eigentlichen Oktoberfest gibt es noch drei größere Zelte auf der Oidn Wiesn – dem Bereich im Süden des Festplatzes, der vier Euro Eintritt kostet und wo es deutlich gemütlicher und um einiges traditioneller zugeht. Das größte Zelt dort heißt Festzelt Tradition und wird von den Familien Wieser und Winklhofer betrieben, die auch den Ratskeller unter dem Rathaus führen. Das Volkssängerzelt Schützenlisl ist in der Hand von Lorenz Stiftl, der mit einer Familie zuvor ein kleines Wiesnzelt betrieben hat. Außerdem hat der Gastronom das Wirtshaus „Zum Stiftl“ in der Innenstadt, einen Stehausschank am Viktualienmarkt und das Alte Hackerhaus. Doch das Schützenlisl-Zelt wird er nur noch 2025 leiten: Danach wechselt er in den Olymp der ganz großen Zelte und wird Chef des Paulaner Festzeltes. Das dritte Zelt auf der Oidn Wiesn ist die Boandlkramerei, die erst 2024 zum ersten Mal geöffnet wurde. Peter und Petra Schöniger haben dennoch viel Volksfest-Erfahrung. Auf dem Oktoberfest hatten sie lange einen Würstelstand, auf dem Frühlingsfest und auch auf der Nördlinger Mess‘ betreiben sie schon viele Jahre Festzelte. Neben diesen großen Zelten gibt es auf dem Oktoberfest noch 21 kleine Festzelte, mit jeweils unter 1000 Plätzen.
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Jakob Stadler
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