Esprit, P&C, Sinn, Scotch & Soda, Gerry Weber… die Liste bekannter Mode-Marken, die in den vergangenen Jahren in Schieflage geraten oder in Deutschland ganz von der Bildfläche verschwunden sind, ist lang. Nicht nur innerhalb der Branche wird daher mit Argusauge verfolgt, wie sich der Braunschweiger Textilkonzern „New Yorker“ nach dem Tod des Firmengründers Friedrich Knapp entwickelt.

Nach eigener Darstellung ist New Yorker aktuell in knapp 50 Ländern mit mehr als 1.300 Filialen und 23.000 Mitarbeitern präsent. Zahlen, die an den einstigen Mode-Riesen Esprit erinnern, der zu Spitzenzeiten 1100 Filialen betrieb – bevor es steil bergab ging. Umso mehr sorgt New Yorker jetzt mit einer aktuellen Nachricht für Aufsehen.

„New Yorker“ macht Ansage für Headquarter in Braunschweig

Für die kommenden Jahre sei ein umfassender An- und Umbau des Headquarters an der Hansestraße in Braunschweig geplant, teilt das Unternehmen mit. Federführend für die Neugestaltung ist das renommierte Hamburger Büro HadiTeherani, das einen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnte. Mit dieser Investition in die Zukunft bekenne sich New Yorker, wie das Unternehmen betont, klar zu seinen Wurzeln und seinem Heimatstandort.

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Im November 2024 war Patriarch Friedrich Knapp verstorben, er hinterließ ein expandierendes Unternehmen. Von 627 auf 760 Millionen Euro stieg der Gewinn im Jahr 2024. Erst kürzlich eröffnete New Yorker seine erste Filiale in Kuwait. Und auch daheim in Braunschweig stehen die Zeichen auf Wachstum.

Das neue Headquarter von New Yorker in Braunschweig soll Bestand und Neubau zu einem Campus verbinden. Foto: New YorkerFertigstellung in vier bis fünf Jahren

Mit einem neuen Headquarter – New Yorker spricht von einem „Fashion Campus“ – will das Unternehmen ein sichtbares Signal für Mode, Innovation und Teamspirit senden. Moderne Arbeits- und Kreativflächen sollen Funktionalität und gestalterische Qualität vereinen. Neben Büros, Meetingräumen und Open Spaces sollen auch das New Yorker Outlet, das Betriebsrestaurant sowie ein neuer Betriebskindergarten integriert werden.

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„Es wird ein Ort der Begegnung, an dem alle Kollegen aus den unterschiedlichen Fachbereichen wieder näher zusammenrücken. Denn diese Nähe und Teamwork machen uns als New Yorker aus“, erklärt Geschäftsführer Jonas Gnauck. Der 33-Jährige kam 2011 als Student in das Unternehmen, arbeitete sich zum Vertrauten von Friedrich Knapp herauf, führt den Modekonzern jetzt zusammen mit Helene Steiner. Aktuell sitzen die rund 1.300 Zentralmitarbeiter des Unternehmens in unterschiedlichen Gebäuden in Braunschweig. Perspektivisch sollen sie alle im neuen Campus zusammenkommen. Dort soll die Anzahl der Mitarbeiter auf 1.500 wachsen. Das neue Headquarter soll als Denkmal für Friedrich Knapp wirken und in vier bis fünf Jahren fertig sein.

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Der Begriff Denkmal trifft es gut, dürfte das neue Headquarter in Braunschweig doch tatsächlich spektakulär werden. „Unser Entwurf versteht sich als begehbare Skulptur – eine architektonische Komposition, die nicht nur funktionale Räume schafft, sondern auch Identität stiftet. Mit klarer Markenarchitektur und einer kraftvollen Formensprache wird das Gebäude selbst zum Ausdruck der Marke New Yorker“, erklärt Sebastian Appl, Partner und Head of Architecture bei Hadi Teherani Architects. Die Verbindung von Bestand und Neubau schaffe eine Qualität, die die Unternehmenskultur stärke und die Arbeit im Büro attraktiv mache.