Eine Adlige gerät in die Fänge von Piraten – aber ein maskierter Piratenschreck offenbart sich als ihr Beschützer: Der lange Zeit nur gekürzt erhältliche Italo-Swashbuckler „Allein gegen die Freibeuter“ erhält eine Blu-ray-Neuauflage.
Great Movies / Indigo
Der Name George Hilton mag nicht vielen Filmfans geläufig sein, doch wer eine Schwäche für blutige Italo-Western hat, kennt den uruguayischen Schauspieler garantiert: Er schoss sich durch den Genreklassiker „Django – Sein Gesangbuch war der Colt“ und zahlreiche weitere berühmte, berüchtigte und berühmt-berüchtigte Brutalo-Western aus Europas Süden. Kurz bevor er auf dieses Genre nahezu dauerabonniert wurde, tummelte er sich aber nicht im Sand, sondern auf hoher See:
1965 übernahm er die Hauptrolle im Piraten-Swashbuckler „Allein gegen die Freibeuter“, der in Deutschland lange Zeit nur gekürzt verfügbar war. 2023 feierte er hierzulande seine Blu-ray-Premiere – und das endlich in voller Länge. Diese Auflage ist bei vielen Onlinehändlern völlig vergriffen oder bloß noch gebraucht erhältlich. Aber am 5. September 2025 erhält „Allein gegen die Freibeuter“ eine Blu-ray-Neuauflage.
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Die Blu-ray präsentiert den Film, der in Deutschland zwischenzeitlich auch als „Fluch der Piraten II“ vermarktet wurde, in seiner ungekürzten, italienischen Kinofassung. Die ist rund sechs Minuten länger als die Version, die jahrzehntelang in Deutschland ausgewertet wurde. Uncut hat „Allein gegen die Freibeuter“ nunmehr eine FSK-Freigabe ab zwölf Jahren.
Darum geht es in „Allein gegen die Freibeuter“
Der berüchtigte Pirat Pedro Ramon Garcia (Giovanni Vari) landet bei einem seiner Beutezüge einen Volltreffer! Er und seine Mannen stoßen auf Prinzessin Anna (Claude Dantes), die Nichte des spanischen Königs, mitsamt Gefolgschaft und können sie gefangen nehmen. Das ist nicht nur ein Affront gegen den Feind, sondern verspricht auch, profitabel zu werden.
Denn Garcia will die Adlige, für die sein bester Mann Juarez (George Hilton) Gefühle zu entwickeln scheint, und ihre Leute an den Sklavenhändler Ramirez (Lucio De Santis) verkaufen. Als jedoch ein sagenumwobener Maskierter auftaucht und die Gefangenen rettet, werden die gefährlichen Piraten zum Spielball des unbekannten Heroen…
Völlig unvorbereitet ins Abenteuer geschmissen
Als Hilton für „Allein gegen die Freibeuter“ besetzt wurde, war er weder der italienischen Sprache mächtig, noch hatte er irgendwelche Erfahrungen im Fechtkampf. Weil er aber für jede sich anbietende Rolle dankbar war, flunkerte er in seinem Resümee und schaffte sich so schnell wie möglich das Nötigste drauf.
Diese „Naja, wird schon passen“-Attitüde ist auch Regisseur Vertunnio de Angelis anzumerken: In seinem Low-Budget-Abenteuerfilm passiert zwar andauernd irgendwas, besonders aufwendig oder gar originell sind die Actionszenen allerdings nicht. „Die Menge macht’s“ schien dahingehend das Motto gewesen zu sein, was sich das dreiköpfige Storyteam wohl auch beim Tonfall gedacht hat:
In der einen Szene geht es schroff und räudig zu, in der nächsten nüchtern-dröge und in der übernächsten entweder parodistisch oder unfreiwillig-komisch – je nachdem, wie gönnerhaft man dem Film gegenübersteht. Daher ist „Allein gegen die Freibeuter“ ein Film, der sich allein für Piratenfilm-Süchtlinge empfiehlt oder für Hilton-Komplettist*innen: Hier schlägt der Schauspieler schon in seine opportunistisch zwischen Heldentum und Schurkendasein changierende Kerbe, für die er in seinen ikonischeren Western-Rollen bekannt wurde.
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