Xi Jinping hat in Peking vor Wladimir Putin und Kim Jong Un neue Waffensysteme inspiziert. Der Auftritt gilt als Zeichen gegenseitiger Solidarität. Nicht erst seit der Militärparade wirft das Bündnis zwischen China und Russland für die westliche Staatengruppe existenzielle Fragen auf.
Russland und China sind seit mindestens einem Jahrzehnt Bündnispartner. Wie tief dieses Bündnis ist, scheint unklar. Im Vergleich zur westlichen Allianz, in der es eine organisierte Form der politischen Beratung und der gemeinsamen Militärplanungen gibt, wirkt dieses Bündnis wenig strukturiert. Russland und China haben eher eine Interessengemeinschaft der klassischen Art geformt. Die Achse scheint das europäische Sicherheitsumfeld grundlegend zu verändern.
Russland hätte seine Kriegsanstrengungen schon lange nicht mehr durchhalten können ohne Chinas helfende Hand. Es war China, das Russland half, die meisten westlichen Sanktionen zu unterlaufen. China hat Technologieexporte nach Russland ermöglicht, was dem Technologieembargo westlicher Staaten die Spitze genommen hat. Die Volksrepublik hat Maschinen geliefert, mit denen Russland Rüstungsgüter herstellt, und es lieferte Komponenten, meistens Hightech, für die Waffenproduktion.
Europa steht in einem äußerst kritischen Konflikt mit China
Obwohl sich China offiziell als neutral im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gibt, hat es von Beginn an Partei für Putins Russland genommen. Schon wenige Monate nach dem russischen Überfall im Februar 2022 gingen die meisten Fachleute davon aus, dass es Chinas Hauptinteresse sei, eine Niederlage Russlands auf jeden Fall zu verhindern. Alles, was die chinesische Führung bislang zur Stützung Putins und seines Krieges unternommen hat, bestätigt diese These. Zwar scheut China die offene Unterstützung Russlands, aber im Hintergrund wird die Hand Pekings immer deutlicher sichtbar. Anfang Juli 2025 sagte der chinesische Außenminister Wang Yi zur Außenbeauftragen der Europäischen Union, Kaja Kallas, dass China es nicht zulassen werde, dass Russland den Krieg in der Ukraine verliert.
„Veränderungen, wie wir sie seit 100 Jahren nicht mehr gesehen haben“: Xi Jinping (li.) im März 2023 zu Gast bei Putin in Moskau. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Sergei Karpukhin
Wenn man davon ausgeht, dass die Europäer ihrerseits nicht zulassen wollen, dass die Ukraine diesen Krieg verliert, dann muss man mit aller Klarheit zu der Aussage kommen, dass Europa in einem äußerst kritischen Konflikt mit der Volksrepublik steht. China ermöglicht Russland die Fortführung des Krieges bis zu dem von Putin ersehnten Ergebnis.
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