Nach 30 Jahren ist Schluss
Kult-Moderator Billy Billmaier verlässt überraschend Radio Gong
04.09.2025 – 05:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Billy Billmaier (Archivbild): Was das Radio-Urgestein demnächst machen will, steht noch in den Sternen. (Quelle: IMAGO/PresseFoto Evans/imago-images-bilder)
Jahrzehntelang war Billy Billmaier die morgendliche Stimme von Radio Gong. Nun hört er auf – und seine Kritik am heutigen Radio-Geschäft sitzt tief.
Schluss mit dem frühen Aufstehen: Billy Billmaier, seit fast drei Jahrzehnten Moderator der Morning-Show bei Radio Gong 97.1, beendet seine tägliche Sendung. Der 61-Jährige wird nach seinem Sommerurlaub nicht mehr von 6 bis 10 Uhr auf Sendung gehen.
Billmaier moderierte seit 1995 bei dem fränkischen Radiosender und wurde vor allem durch seine „Billy Billmaier Show“ bekannt, die bei vielen Hörern Kultstatus genießt. Jahrelang klingelte sein Wecker gegen vier Uhr morgens, um rechtzeitig für die Sendung im Studio zu sein.
Obwohl das Funkhaus Nürnberg eine Sonntagssendung mit Billmaier von 8 bis 12 Uhr angekündigt hatte, will der Moderator diese nicht übernehmen. Der Sender muss seine Morning-Show daher komplett neu besetzen. Bis dahin übernehmen im Wechsel Nico Niederlich und Marc Pöperny die Moderation. Pöperny wurde in diesem Jahr als bester Newcomer für den Deutschen Radiopreis nominiert.
Billmaier präsentierte neben seiner Morning-Show auch die Sendungen „Rockballads“ und „Rock-Diamanten“, in denen er die Entstehungsgeschichten berühmter Songs erklärte. Das Team des Senders würdigte seine Arbeit: „Das ganze Team ist stolz und dankbar für die vielen tollen Momente, die Billy täglich an fränkischen Frühstückstischen geschaffen hat.“
Als Grund für seinen Abschied nannte Billmaier gegenüber den „Nürnberger Nachrichten“ grundsätzliche Kritik am heutigen Radio-Geschäft. „Das Radio von heute ist nicht mehr das Radio, das ich machen will“, erklärte der 61-Jährige.
Anders als in den Anfangsjahren seiner Karriere seit 1990 sei heute alles durchgetestet: „Früher konnten wir auch kleinere, unbekannte Bands und Musiker präsentieren. Heute ist alles in Studien getestet, der Computer wählt die Musik aus, Platz für Spontaneität oder die Personality des DJ gibt es nicht mehr.“ Das entspreche nicht seinem Qualitätsanspruch.