Ein starkes ukrainisches Militär ist die wichtigste Sicherheitsgarantie für Europa, sagt die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. „Es ist klar, dass Russland keinen wirklichen Wunsch zeigt, diesen Krieg zu beenden“, sagt Kallas. „Für Europa kann dies nur eines bedeuten: mehr militärische, diplomatische und wirtschaftliche Unterstützung für die Ukraine. Im Falle eines Waffenstillstands ist ein starkes ukrainisches Militär die stärkste Sicherheitsgarantie, die es gibt.“
+++ 08:48 Trump über Friedensvereinbarung: „Etwas wird passieren“ +++
US-Präsident Donald Trump will seine Bemühungen um ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine fortsetzen. „Etwas wird passieren, aber sie sind noch nicht so weit“, sagt er dem Sender CBS News. „Aber etwas wird passieren. Wir werden das schaffen.“ Dem US-Präsidialamt zufolge will Trump noch am Donnerstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonieren. Zuvor hatte das viel beachtete Treffen Trumps mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Alaska keinen Durchbruch gebracht. Eine direkte Begegnung zwischen Selenskyj und Putin gilt als unsicher. Putin hat sich zwar dazu bereiterklärt, sollte Selenskyj nach Moskau kommen. Die ukrainische Regierung lehnt die russische Hauptstadt als Ort für einen Gipfel jedoch ab.
+++ 08:20 Fast 200 Gefechte an einem Tag – die meisten in Schlüsselregion +++
Gestern sind die russischen und die ukrainischen Truppen laut einem Bericht des ukrainischen Generalstabs an der Frontlinie 180 Mal aufeinandergetroffen. 55 der Gefechte ereigneten sich an der Frontlinie bei Pokrowsk. Unter anderem bei den Dörfern Udatschne, Schachowe und Zapovidne wurde gekämpft. Selenskyj hatte die Lage bei Pokrowsk jüngst als „problematisch“ bezeichnet, nachdem Moskau dort rund 100.000 Soldaten zusammengezogen hatte.
+++ 07:38 Ukraine beziffert russische Verluste +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben seit Kriegsbeginn 1.085.410 Soldaten verloren, teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte mit. Das umfasst tote und kampfunfähige Soldaten. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vortag um 840 Soldaten erhöht. Außerdem hat Russland laut dem Bericht 11.157 Panzer, 23.241 gepanzerte Fahrzeuge und 1215 Luftabwehrsysteme verloren.
+++ 07:01 Kreml nennt Pläne für Friedenstruppen „inakzeptabel“ +++
Russland hat Pläne für die mögliche Entsendung ausländischer Truppen in die Ukraine als „inakzeptabel“ zurückgewiesen. Man habe nicht vor, über einen solchen Schritt in irgendeinem Format zu diskutieren, sagt die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor Journalisten. Sie reagiert damit auf Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Diese hatte gesagt, die EU arbeite an Plänen für eine multilaterale Friedenstruppe für die Ukraine.
+++ 06:22 Deutschland bietet Kiew neue Sicherheitsgarantien – Luftverteidigung und Schützenpanzer +++
Die Bundesregierung wird einem Medienbericht zufolge bei der Konferenz der sogenannten Koalition der Willigen am Donnerstag vorschlagen, die Luftverteidigung der Ukraine zu verstärken. Geplant sei ein Zuwachs von 20 Prozent pro Jahr – mit Blick auf die Zahl der Waffensysteme und deren Effektivität, berichtet der „Spiegel“. Zudem sollen demnach die offensiven Luftfähigkeiten der Ukraine verbessert werden. Dabei geht es den Angaben zufolge um weitreichende Präzisionswaffen wie Marschflugkörper, die in der Ukraine mit finanzieller und technologischer Unterstützung hergestellt werden. Außerdem soll der Ukraine laut „Spiegel“ die Ausrüstung für vier mechanisierte Infanteriebrigaden bereitgestellt werden. Das würde eine Größenordnung von 480 Infanteriefahrzeugen pro Jahr bedeuten, darunter Schützenpanzer, heißt es. Weitere zentrale Bestandteile der Sicherheitsgarantien seien nach den deutschen Vorstellungen die fortgesetzte Ausbildung ukrainischer Soldaten und eine enge Verzahnung der Rüstungsindustrien der Ukraine und europäischer Staaten.
+++ 06:01 Russland bezeichnet von der Leyens GPS-Vorwürfe als Paranoia +++
Russland weist Vorwürfe über eine Störung des GPS-Systems des Flugzeugs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zurück. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, bezeichnet die Vorwürfe als „Fake und Paranoia“. Einem EU-Sprecher zufolge war das GPS-System im Flugzeug von der Leyens auf dem Weg nach Bulgarien gestört worden. Die EU vermute eine russische Einmischung.
+++ 04:39 US-Sondergesandter Witkoff soll zu Ukraine-Konferenz in Paris kommen +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird einem Diplomaten zufolge zur Konferenz der Unterstützerstaaten der Ukraine in Paris erwartet. Rund 30 Staats- und Regierungschefs beraten dort mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj über künftige Sicherheitsgarantien für Kiew. Die Teilnehmer des teils virtuellen Treffens der „Koalition der Willigen“ hoffen, die USA von einer Unterstützung ihrer Bemühungen für den Fall eines Waffenstillstands mit Russland überzeugen zu können. Der französische Präsident Macron hatte gestern erklärt, die Koalition werde die von ihren Militärs fertiggestellten Pläne billigen. Die Gespräche darüber waren jedoch zuletzt ins Stocken geraten, da mehrere europäische Regierungen für ihr militärisches Engagement eine Sicherheitszusage der USA als Absicherung fordern. US-Präsident Donald Trump hat eine solche Zusage bisher nicht explizit gegeben.
+++ 03:01 Selenskyj: Putin wird territoriale Zugeständnisse für weitere Eroberungen nutzen +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt den Westen vor der Vorstellung, dass territoriale Zugeständnisse im Osten des Landes zu einem langfristigen Frieden mit Russland führen könnten. Putin habe 2014 Teile der Ostukraine erobert, um diese Regionen vollständig zu besetzen. „Sollten wir den Donbass morgen verlassen – was wir nicht tun werden –, würden wir Putin einen ungeschützten Raum in der Nähe der 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Charkiw öffnen. Er würde auch das Industriezentrum des Dnipro einnehmen. Das würde ihm neue Möglichkeiten eröffnen“, sagt Selenskyj in einem Interview mit dem französischen Magazin „Le Point“. Wenn Putin sich die ganze Ukraine einverleibt habe, könne er das Gebiet als „Sprungbrett“ in Richtung Europa nutzen.
+++ 00:19 Ukraine dementiert russische Berichte: Kein Vormarsch in Kupjansk +++
Die Ukraine weist russische Berichte über einen Vormarsch in der Stadt Kupjansk zurück. Es handle sich um Propaganda, teilt das 10. Armeekorps der Ukraine auf Telegram mit. „Alle derartigen Versuche der russischen Besatzer, Ortschaften als Dekoration für Propagandavideos zu benutzen, sind zum Scheitern verurteilt.“ Dazu veröffentlicht die Einheit ein eigenes Video, das die Vernichtung einer russischen Einheit zeigen soll. Auch das ukrainische Zentrum gegen Desinformation erklärt, die russischen Angaben seien unwahr. Dem ukrainischen Militär-Blog Deepstate zufolge ist ein Video mit einer russischen Flagge am umkämpften südlichen Stadtrand gemacht worden.
+++ 23:21 EU-Ratspräsident dringt auf neues Sanktionspaket gegen Russland +++
EU-Ratspräsident Antonio Costa ruft zu verstärktem Druck auf Russland auf, um Präsident Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen. Es sehe nicht danach aus, dass Putin wirklich an Frieden interessiert sei, sagt Costa in Wien nach einem Treffen mit Bundeskanzler Christian Stocker. „Wir müssen das sinnlose Töten beenden.“ Ein 19. Sanktionspaket sei in diesem Zusammenhang wichtig, um die Kämpfe zu stoppen und einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen. Die EU bereite Sicherheitsgarantien für die Ukraine vor, so Costa weiter. Am Donnerstag fände eine Konferenz der „Koalition der Willigen“ in Paris statt. Man hoffe, die Garantien bald vorlegen zu können, um einen „ordnungsgemäßen Schutz der Ukraine gewährleisten zu können, wenn und falls der Frieden kommt“.
+++ 22:02 Russland: Haben ukrainische Treibstoffanlagen angegriffen +++
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Mittwoch Treibstoffanlagen in der Ukraine angegriffen. Auch die Transportinfrastruktur sei beschossen worden. Sie seien zu militärischen Zwecken genutzt worden, erklärt das Ministerium. Beide Kriegsparteien bestreiten, dass ihr Militär gezielt zivile Einrichtungen angreift.
+++ 21:16 Putin bezeichnet Trumps Verschwörungsverdacht als humorvoll +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Äußerung von US-Präsident Donald Trump, er schmiede mit China und Nordkorea eine Verschwörung gegen die USA, als humorvoll bezeichnet. Putin sagte am Mittwoch weiter, alle Länder, mit denen Russland in China Gespräche geführt habe, unterstützten die russisch-amerikanischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in der Ukraine. Trump hatte am Dienstag auf seiner Plattform Truth Social geschrieben, er sei „sehr enttäuscht“ von Putin. Er äußerte zudem den Verdacht, Putin verschwöre sich mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gegen die USA. Xi, Putin und Kim hatten an einer großen Militärparade in Peking teilgenommen.
+++ 20:30 Macron: Vorbereitung von Sicherhheitsgarantien abgeschlossen +++
Sicherheitsgarantien für die Ukraine sind nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorbereitet. Die „Koalition der Willigen“ zur Unterstützung Kiews werde diese billigen, sagt Macron bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris. „Die Vorbereitungen sind abgeschlossen.“ Die Garantien sollen nach dem Abschluss eines Friedensvertrages greifen.
+++ 20:00 Trump zu Druck auf Russland: Phase 2 und 3 in Hinterhand +++
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen den Eindruck gewehrt, er würde in den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Kremlchef Wladimir Putin nicht stark genug unter Druck setzen. Der Republikaner deutete an, dass es neben der bereits erfolgten Zollstrafe, die die USA gegen Indien wegen Geschäften mit Russland erhoben hat, weitere Pläne in der Hinterhand gebe – eine „Phase 2“ und „Phase 3“. Näher ging er nicht darauf ein. Auslöser war die Konfrontation durch einen polnischen Journalisten im Weißen Haus in Washington beim Besuch von Polens Staatschef Karol Nawrocki: Trump hätte mehrfach seine Enttäuschung über Putin zum Ausdruck gebracht, aber „es gibt keine Handlung, seit Sie ihr Amt angetreten haben“, sagte der Journalist zum US-Präsidenten. Trump reagierte darauf konfrontativ und verwies auf die Zölle gegen Indien: „Sie bezeichnen das als „keine Handlung“? Und ich habe noch nicht einmal Phase zwei oder Phase drei eingeleitet“.
+++ 19:25 Rohstoff-Fonds der Ukraine und USA schreitet mit erster Vorstandssitzung voran +++
Die Ukraine und die USA haben die erste Vorstandssitzung eines gemeinsamen Investmentfonds abgehalten. Dieser sei Teil eines Rohstoffabkommens der beiden Länder, sagt die ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko. US-Präsident Donald Trump hatte einen umfassenden Vertrag mit der Ukraine über den Abbau begehrter Mineralien wie etwa Seltener Erden forciert. Er sieht darin eine Art Rückzahlung der milliardenschweren US-Militärhilfe an die Ukraine.
Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.