Probleme bei der Gelben Tonne
Bürgermeister macht seinem Ärger über Müllberge Luft
04.09.2025 – 10:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Übervolle Gelbe Tonne (Symbolbild): In Nürnberg kommt es in der Ausleerung zu Verzögerungen und Ausfällen. (Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer/imago)
In mehreren Stadtteilen Nürnbergs türmt sich der Verpackungsmüll – teils seit Wochen. Bürgermeister Christian Vogel macht nun öffentlich Druck auf die Verantwortlichen.
In Nürnberg wächst der Frust über überquellende Gelbe Tonnen – jetzt hat der zuständige Bürgermeister die Entsorgungsfirma öffentlich in die Pflicht genommen. Auf Instagram macht Christian Vogel am Donnerstag seinem Ärger über die Müllsituation Luft. Konkret schreibt er in dem Posting: „Die Gelbe Tonne sorgt aktuell in vielen Stadtteile mal wieder für Ärger und zwar für einen gewaltigen.“ Die Tonnen würden mancherorts „seit geraumer Zeit“ nicht mehr geleert. Sie „sind übervoll und fangen auch zu stinken an“.
So türmten sich etwa im südöstlichen Stadtteil Moorenbrunn im August zwei Wochen lang die Müllberge, weil niemand die Gelben Tonnen ausgeleert hatte. Das Stadtbild war von Tonnenwüsten geprägt, weil vor sämtlichen Häusern die Körbe standen. Wann und ob der Verpackungsmüll noch abgeholt wird, darüber gab es keine Auskunft. Erst mit dem nächsten Turnus sind die gelb-schwarzen Tonnen ihres Mülls entledigt worden. Die Gelbe Tonne wird normalerweise im Zwei-Wochen-Zyklus abgeholt.
Dafür ist jedoch nicht die Stadt zuständig. Was den Plastikmüll betrifft, gilt das Duale System: Die Entsorger sind auf „rein privatwirtschaftlicher Basis zuständig“, wie die städtische Webseite zur Abfallwirtschaft beschreibt. Denn: „Laut Verpackungsgesetz ist der Handel verpflichtet, Verpackungen zurückzunehmen und wiederzuverwerten.“ In Nürnberg kümmert sich darum die Büchenbacher Entsorgungsfirma Veolia. Die Verbraucher bezahlen diese Leistung beim Einkauf über die Produktpreise mit.
Die Gelbe Tonne fällt also nicht in den Zuständigkeitsbereich des kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebs (ASN). Anders als beim Rest- und Biomüll, für den der ASN verantwortlich ist und dessen Kosten über kommunale Abfallgebühren gedeckt sind.
Die Verantwortlichen der Gelben Tonne nennen Personalmangel als Grund für die Verzögerungen in der Müllentsorgung, schreibt der Bürgermeister in seinem Beitrag. Und weiter: „Die Stadt Nürnberg, vertreten durch den ASN, ermahnt regelmäßig das beauftragte Unternehmen, hat aber keine rechtliche Handhabe, weil es keine hoheitliche Aufgabe der öffentlichen Hand ist.“
Auch in Richtung des Dualen Systems – konkret des Betreibers Grüner Punkt – richtete Vogel einen deutlichen Appell: „Ich kann nur die Verantwortlichen vom Grünen Punkt auffordern, auf die von ihr beauftragten Unternehmen bezüglich der sachgerechten Entsorgung von Verpackungsmüll, den erforderlichen Druck auszuüben.“ Schließlich hätten die Bürger mit dem Produktkauf bereits für die Abholung gezahlt – also müsse die Leistung auch erbracht werden.