Medizinischer Durchbruch in Essen
Krankenhaus führt weltweit neue OP-Methode durch
04.09.2025 – 11:24 UhrLesedauer: 1 Min.
Ärzte operieren am Dienstag einen Patienten an der Hauptschlagader (Symbolbild): Im Essener Elisabeth-Krankenhaus kommt eine weltweit neue Methode zum Einsatz. (Quelle: Tim Schulz/imago-images-bilder)
Im Elisabeth-Krankenhaus Essen wurde erstmals außerhalb einer Universitätsklinik eine innovative Methode angewendet. Die neue Technik revolutioniert die Behandlung komplexer Gefäßerweiterungen.
Im Elisabeth-Krankenhaus Essen hat ein Ärzteteam unter Leitung von Prof. Johannes Hoffmann eine weltweit neue Operationsmethode zur Behandlung komplexer Hauptschlagader-Aneurysmen durchgeführt. Die als „Thorakoflo“ bezeichnete Technik wurde am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf entwickelt und kommt bei lebensbedrohlichen Gefäßerweiterungen zum Einsatz.
Das Elisabeth-Krankenhaus ist nach einem aufwendigen Auswahlverfahren die erste Nicht-Universitätsklinik weltweit, die diese innovative Methode anwenden darf. „Das Elisabeth-Krankenhaus ist als Aortenzentrum Essen die erste Nicht-Universitätsklinik, die nach einem komplizierten Auswahlverfahren anhand der Kennzahlen zur offenen und endovaskulären Aortentherapie ausgewählt wurde, um dieses Verfahren zu verwenden“, erklärte Prof. Johannes Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie.
Die neue Methode kombiniert offen-chirurgische Techniken mit minimalinvasiven Verfahren. Dadurch muss der Brustkorb nicht mehr geöffnet werden, was besonders für Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion einen erheblichen Vorteil darstellt. Das Risiko schwerer Komplikationen sinkt durch diese schonendere Technik deutlich.
Prof. Sebastian Debus, Präsident der Europäischen Fachgesellschaft für Gefäßchirurgie und Entwickler der Methode, betonte die besondere Expertise des Essener Teams: „Prof Hoffmann und Team sind Experten, die die offene Aortenchirurgie und die endovaskuläre Intervention beherrschen: Nur wer beide Operations-Verfahren und die Kombinationen kann, sollte in Zukunft Aortenchirurgie beim Aneurysma durchführen dürfen.“
Die ersten Ergebnisse und Erfahrungen mit der neuen Operationsmethode präsentierte Prof. Hoffmann bereits beim 8. Gefäß-Update in der Philharmonie Essen. Die Klinik im Elisabeth-Krankenhaus gehört zu den wenigen Gefäßkliniken in Deutschland, die jährlich mehr als 25 offene Bauchaortenaneurysma-Operationen durchführen.