Schauspiel in Freiberg: „Der eingebildete Kranke“ nach Molière
Vielleicht ist Argan der berühmteste Hypochonder der Welt, auch wenn seine Geschichte lange vor der Zeit spielt, als diese psychische Störung (bei der Menschen zwanghaft glauben, an einer tödlichen Krankheit zu sterben oder sich an einer solchen anzustecken) klassifiziert worden ist. Das Stück „Der eingebildete Kranke“ gehört zu den wichtigsten Klassikern der französischen Komödie. Molière zeigt uns darin das bedauernswerte Leben von Argan, der ständig neue Krankheiten in seinem Körper, seiner Leber, seinem Kopf vermutet und darum will, dass seine Tochter einen Arzt heiratet. Die jedoch liebt bereits Cléante, der nichts mit Medizin zu tun hat.
Am Mittelsächsischen Theater in Freiberg wird die Fassung von Martin Heckmanns gespielt, die weniger verworren und etwas moderner gestaltet ist. Das Ensemble geht dabei voll in den absurden Figuren auf, beobachtet in der „Freien Presse“ der Kritiker Matthias Zwarg: „In teilweise atemberaubendem Tempo spielen sich die Beteiligten in einen komödiantischen Rausch, der für differenzierte Charakterzeichnungen zwar wenig Raum lässt und in dem manchmal etwas zu laut geschrien wird, dafür aber durch Situationskomik und zahllose witzige Regieeinfälle überzeugt.“
Weitere Informationen
Der eingebildete Kranke
Komödie von Martin Heckmanns nach Molière
Adresse:
Theater Freiberg
Borngasse 1
09599 Freiberg
Dauer: 100 Minuten
Musiktheater in Chemnitz: „La Traviata“ im Opernhaus
Ihr Schicksal steht fest und wiederholt sich seit mehr als 100 Jahren immer wieder. Verdis „La Traviata“ ist fester Bestandteil des Opernrepertoires und wird immer wieder gespielt. In Chemnitz kommt der Klassiker überzeugend und bildstark auf die Bühne, wie die Kritikerin Sarah Hofmann in der „Freien Presse“ berichtet. Die Escort-Dame Violetta weiß, dass sie sterben wird und lässt sich auf eine letzte Liebesbeziehung mit Alfredo ein. Mit ihrem Geld richten sie sich ein idyllisches Leben ein und lassen die Party-Szene Paris‘ hinter sich. Doch Alfredos Vater bringt die beiden auseinander und als Alfredo sich endlich darüber hinwegsetzt, ist es bereits zu spät.
Die Chemnitzer Inszenierung gibt der bekannten Geschichte noch einen weiteren Dreh: Auf der Bühne wird die Schwester von Alfredo zur stummen Zeugin der Geschichte. Es ist ein kluger Kommentar auf das Wirken des Patriarchats, wie Hofmann analysiert. Ansonsten punktet die Inszenierung mit traumhaften und symbolträchtigen Bühnenbildern, wilden Partys und einem gefühlsbetonten Ensemble.
Weitere Informationen
„La Traviata“ von Giuseppe Verdi
Adresse:
Opernhaus
Theaterplatz 2
09111 Chemnitz
Dauer: 150 Minuten, eine Pause
Termine:
6. September, 19:30 Uhr
13. September, 19:30 Uhr