Was gilt es zu beachten? Was wird genau gewählt? Welche Besonderheiten gibt es in Wuppertal?
Stadtrat Stimmzettel Muster 2025
Foto: Stadt Wuppertal
Alle fünf Jahre wird die Kommunalwahl in NRW durchgeführt. In Wuppertal werden bei der Wahl der Stadtrat, der Oberbürgermeister sowie die Bezirksvertretungen neu gewählt. Gleichzeitig wird auch der Integrationsausschuss neu besetzt und gewählt.
Bei der Kommunalwahl dürfen alle Menschen wählen, die in Wuppertal gemeldet sind, einen deutschen oder EU-Pass besitzen und 16 Jahre alt sind. Der Hauptwohnsitz muss dabei mindestens 16 Tage vor der Wahl Wuppertal sein. Wahlberechtigte erhalten eine Wahlbenachrichtigung.
Jede Partei hat für die Bezirksvertretung eine Kandidatenliste erstellt.
Foto: Stadt Wuppertal
In der Wahlbenachrichtigung ist aufgeführt, wo das jeweilige Wahllokal ist, in dem man berechtigt ist, seine Stimme abzugeben. Das Wuppertaler Stadtgebiet ist dabei in 192 Stimmbezirke mit ebenso vielen Wahlräumen eingeteilt, die sich an 147 Orten befinden. Häufig sind das Schulen, Verwaltungsgebäude, Bibliotheken, Altenheime und andere öffentliche oder städtische Einrichtungen.
Integrationsrat Wahlzettel Muster 2025
Foto: Stadt Wuppertal
Die Wahlbüros sind am Sonntag, 14. September 2025, von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Was passiert bei Krankheit am Wahltag?
Bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung können Briefwahlunterlagen im Rathaus in Barmen am Samstag, 13. September, von 8 bis 12 Uhr oder am Wahlsonntag von 8 bis 15 Uhr beantragt werden. Dazu braucht es ein ärztliches Attest oder eine Bescheinigung des Krankenhauses, ein vom Erkrankten unterschriebener Briefwahlantrag sowie eine schriftliche Vollmacht des Erkrankten.
Wie funktioniert die Direktwahl?
Seit dem 18. August werden die Briefwahlunterlagen ausgegeben. In dem Zuge kann dort im Rathaus Barmen eine direkte Stimmabgabe erfolgen. Im Raum A-350 in der dritten Etage stehen Wahlkabinen bereit, in denen mit den Briefwahlunterlagen gewählt werden kann. Möglich ist das montags, dienstags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Die letzte Möglichkeit für diese Art der Stimmabgabe ist am Freitag, 12. September, bis 15 Uhr. Dafür müssen Wahlbenachrichtigung und Personalausweis oder Reisepass mitgebracht werden. Die Unterlagen dürfen nur persönlich ausgehändigt werden.
Wie funktioniert die Briefwahl?
Statt die Briefwahlunterlagen persönlich abzuholen und direkt vorab zu wählen, kann man sich auch die Unterlagen elektronisch oder per Post zukommen lassen. Dafür kann man entweder online einen Antrag ausfüllen (www.wuppertal.de/rathaus-buergerservice/verwaltung/wahlen/kw_antrag.php) oder den Vordruck auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung ausfüllen, unterschreiben und im frankierten Briefumschlag an die Wahlbehörde senden. Bei der Zusendung der ausgefüllten Wahlzettel gilt es, die Versandzeiten der Post zu beachten. Alle Briefe, die nach 16 Uhr am 14. September eingehen, können bei der Auszählung nicht berücksichtigt werden.
Was tue ich, wenn ich keine Wahlbenachrichtigung habe?
Unter der Wahl-Hotline, 0202 563 9009, können sich Menschen diesbezüglich melden. Sofern man im Wählerverzeichnis steht, ist es aber auch möglich, lediglich mit Personalausweis oder Reisepass im Wahllokal zu wählen.
Welche Parteien/Initiativen stehen zur Wahl?
SPD, CDU, Bündnis 90/Grüne, FDP, Die Linke, AfD, Wählergemeinschaft für Wuppertal/Freie Wähler, Die Partei, BSW, Stark und bunt – Gemeinsam für Wuppertal (GfW), Volt, dieBasis, Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch, Gathe für Alle stellen Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl. Teilweise haben diese nicht für alle Stadtbezirke Vertreter.
Wer möchte Oberbürgermeister werden?
Nicht alle Parteien stellen auch einen Kandidaten oder eine Kandidatin für den Posten des Oberbürgermeisters. Insgesamt gibt es elf Bewerber, nachdem Uwe Schneidewind in diesem Jahr nicht erneut antritt. Antreten werden: Miriam Scherff (SPD), Matthias Nocke (CDU), Dagmar Liste-Frinker (Grüne), Marcel Hafke (FDP), Salvador Oberhaus (Die Linke), Hartmut Beucker (AfD), Henrik Dahlmann (Freie Wähler), Mira Lehner (Die Partei), Susanne Herhaus (BSW), Selly Wane (GfW) und Guido Gallenkamp (parteilos). Die Wuppertalerinnen und Wuppertaler wählen ihren Oberbürgermeister oder ihre Oberbürgermeisterin in direkter Wahl.
Was macht der Oberbürgermeister?
Der Oberbürgermeister ist Leiter der Stadtverwaltung und ist damit verantwortlich für Tausende Mitarbeiter und einen ordnungsgemäßen Ablauf der Arbeit. Er und sein Team bereiten die Sitzungen des Stadtrates vor und sorgen dafür, dass Beschlüsse auch umgesetzt werden. Der Verwaltungsvorstand, der aus Stadtdirektor und Beigeordneten besteht, unterstützt den OB dabei. Er leitet außerdem die Stadtratssitzungen, bei denen er auch selbst abstimmen darf. Als oberster Repräsentant der Stadt empfängt er wichtige Persönlichkeiten oder ehrt verdiente Bürger. Dabei unterstützen ihn ehrenamtliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen.
Warum gibt es eine Stichwahl?
Sollte kein Kandidat oder keine Kandidatin eine absolute Mehrheit der Stimmen erhalten, also mehr als 50 Prozent, so wird eine Stichwahl zwischen den Kandidaten mit den höchsten Stimmanteilen durchgeführt. In Wuppertal (und NRW) ist sie für den 28. September 2025 angesetzt.
80 Stadtverordnete (und der OB) werden gewählt und entscheiden für fünf Jahre über die Geschicke der Stadt: Welche Investitionen werden getätigt, was wird gebaut und vieles mehr. Dabei gibt es Ausschüsse, die in jeder Wahlperiode neu besetzt werden, damit die Arbeit besser aufgeteilt wird und sich manche Politikerinnen und Politiker speziell um Themen wie etwa Verkehr, Kultur oder Umwelt kümmern. Hier können auch sachkundige Bürger mitarbeiten, außerdem besetzten die Verordneten Kommissionen und Beiräte. Sie arbeiten ehrenamtlich und erhalten pro Monat 420 Euro und pro Sitzung 25 Euro Aufwandsentschädigung. Die meisten Sitzungen sind öffentlich und können auch von interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht werden.
Was ist eine Bezirksvertretung?
In den zehn Stadtteilen von Wuppertal gibt es jeweils ein eigenes kleines Parlament. Dieses trifft sich sechs Mal im Jahr, manchmal kommen Sondersitzungen hinzu. Dabei wird vor allem über bezirksinterne Angelegenheiten entschieden, etwa über kleine Straßen, Ausstattung von Grundschulen, Sportplätzen, Spielplätzen und Stadtteilbibliotheken. Häufig haben die Bezirksvertreter, von denen es pro Bezirk 15 bis 19 gibt, auch eine empfehlende Funktion bei größeren Projekten und Veränderungen in der Stadt, solange es ihren Bezirk betrifft. Dann wird dort aber keine Entscheidung gefällt, es soll eher die Ausschuss- und Stadtratsmitglieder in der Entscheidungsfindung unterstützen.
Was ist ein Bezirksbürgermeister?
Er oder sie sitzt der Bezirksvertretung vor, leitet die Sitzungen und führt häufig auch die Kommunikation mit der Stadt. Der Bezirksbürgermeister und seine Stellvertreter werden in der ersten Sitzung der neuen Legislatur gewählt.
Was ist ein Integrationsausschuss?
Der Ausschuss vertritt die Interessen aller Wuppertaler und Wuppertalerinnen mit Einwanderungsgeschichte. Damit ist der Ausschuss die Stimme von über 100 000 Menschen in der Stadt. Dabei berät und begleitet er die Arbeit der Stadtverwaltung in allen Fragen der Migration und Integration. Allerdings wählen ihn nicht alle Wahlberechtigten, sondern nur Menschen, die seit mindestens einem Jahr in Deutschland und zur Zeit der Wahl in Wuppertal wohnen, über 16 Jahre alt sind und keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. Außerdem wahlberechtigt sind diejenigen, die neben der deutschen auch eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen, ihre Staatsbürgerschaft durch Einwanderung bekommen haben, die als Kind ausländischer Eltern ihre deutsche Staatsangehörigkeit durch Geburt im Inland erworben haben oder die als Aussiedlerinnen und Aussiedler nach Deutschland gekommen sind. Der Ausschuss setzt sich aus zehn Politikerinnen und Politikern des Stadtrates und aus 15 direkt gewählten Vertreterinnen und Vertretern zusammen.
Wie viele Kreuze werden gesetzt?
Im Wahllokal (oder per Briefwahl) gibt es die Unterlagen mit mehreren Stimmzetteln. Es gibt einen für die Wahl des Oberbürgermeisters (grün), bei der jeder für einen Kandidaten oder eine Kandidatin stimmen darf. Der weiße Wahlzettel führt die Kandidaten für den Stadtrat auf, diese unterscheiden sich je nach Bezirk. Es gibt Direktkandidaten, die speziell für den Stadtbezirk antreten und Listen, deren Kandidaten prozentual verteilt werden. Auf dem rosafarbenen Wahlzettel stehen die Parteien, die für die Bezirksvertretung antreten. Auch hier gibt es Listen, je nachdem wie viele Prozent der Stimmen die Partei erhält, desto mehr Kandidaten ziehen in die Bezirksvertretung ein. Den gelben Zettel zur Wahl des Integrationsbeirates bekommen nicht alle Bürgerinnen und Bürger, auch da wird nach Parteien gewählt. Insgesamt muss jeder also drei oder vier Kreuze setzen.
Innerhalb von sechs Wochen nach der Wahl, am 1. November, spätestens aber drei Monate danach, muss die erste Sitzung des Rates stattfinden. Uwe Schneidewinds letzter Amtstag ist der 30. Oktober.