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Eine erste Krankheitswelle rollt aktuell über München, erklärt Dr. Sirfy. Was derzeit rumgeht, was er empfiehlt, und ob er Sorge vor der Wiesn hat, erklärt er im Gespräch.
München – Der Hals brennt, die Nase läuft, der Kopf brummt. Was in München eigentlich erst so richtig mit dem Oktoberfest losgeht, scheint in diesem Jahr etwas früher der Fall zu sein: Die Erkältungssaison. „Ja, es geht was rum“, erklärt Dr. Sirfy, Hausarzt in Nymphenburg. Vor ungefähr drei Wochen, also bereits Mitte August, habe die Krankheitswelle begonnen, erklärt der Allgemeinmediziner im Gespräch mit unserer Redaktion. In seiner Praxis habe er viele Magen-Darm-Erkrankungen, aber auch klassische Erkältungen gesehen, so Sirfy. Und: „Wir stellen auch viele Covid-Fälle fest“, berichtet er weiter. Viel getestet werde ja nicht mehr, allerdings würden die Symptomatiken und einzelne Befunde darauf hindeuten.
Facharzt Dr. Sirfy leitet eine Praxis in Nymphenburg. „Es geht aktuell was rum“, erklärt er im Gespräch. © Dr. SirfyKrankheitswelle in München – Arzt erklärt, was jetzt im Umlauf ist
Viele Münchner liegen also flach. Wohl begünstigt durch Urlaubsrückkehrer, vermutet Dr. Sirfy, habe sich Corona wieder verbreiten können. Üblicherweise geht der „Run“ auf die Praxen erst mit dem Oktoberfest so richtig los, wenn die „Wiesn-Grippe“ die Stadt fest im Griff hat. „Ich kann mich erinnern, vor zwei Jahren war es auch schon vorher der Fall“, erklärt der Facharzt. Auch das kühle und nasse Wetter in der Vergangenheit spiele eine „große Rolle“, wenn viele eng aneinander drinnen Zeit verbringen, anstatt draußen.
Wo München ist wie Italien – in negativer Hinsicht: Acht erschreckende BeispieleFotostrecke ansehen„Es geht was rum“: Münchner Arzt erklärt, welche Krankheiten derzeit kursieren
Anlass zur Sorge gibt es allerdings nicht. „Die Praxen sind gut vorbereitet“, erklärt Sirfy weiter. Wie immer werde die Wiesn aber für eine noch stärkere Verbreitung von Erkrankungen als ohnehin schon sorgen. Aktuell würden besonders junge Leute wegen der Influenza-Impfung in die Praxis kommen – möglicherweise als präventiven Schutz vor der Wiesn, munkelt er mit einem Lachen. „Eine Empfehlung für die Grippe-Impfung würde ich jetzt besonders für Ältere aussprechen.“ Jüngere können durchaus warten, hier reiche der Oktober, da der Peak wie üblich erst im Januar zu erwarten sei. Die „Wiesn-Grippe“, sie geht heuer also wohl schon eher los.