Mit 200 Menschen an Bord
Boeing-737 schlittert in Greven über nasse Landebahn

04.09.2025, 17:05 Uhr

Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Beinahe-Unglück am Flughafen Münster-Osnabrück: Weil die Landebahn wegen Regens rutschig ist, misslingt die Landung einer Boeing 737 aus der Türkei und die Maschine kommt erst kurz vor Ende der Landebahn zum Stehen. Die Flugaufsicht stellt die Blackbox sicher.

Bei der missglückten Landung einer Boeing 737-800 am Flughafen Münster-Osnabrück hat es am Flughafen heftig geregnet. Das teilte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung mit. Die Piloten hätten mit der Landefreigabe routinemäßig noch einmal die letzten Informationen über Windrichtung und -Geschwindigkeit bekommen. Die Entscheidung über die Landung liege dann aber bei ihnen.

Die aus der Türkei kommende Maschine war am Mittwochabend auf der Landebahn ein Stück über die Begrenzung hinausgerollt. Sie habe vier Leuchtfeuer am Ende der Landebahn beschädigt, sagte ein Flughafensprecher. Bis zum Ende der asphaltierten sogenannten Überrollfläche seien es noch etwa 15 bis 20 Meter gewesen. Der Schaden sei überschaubar. Die knapp 200 Menschen an Bord konnten das Flugzeug über die Fluggasttreppen verlassen und wurden mit Passagierbussen ins Terminal gebracht. Niemand wurde verletzt.

„Black Box“ wird sichergestellt

Ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung sagte, der Vorfall werde aktuell als „schwere Störung“, nicht als Unfall bearbeitet. Die Behörde stellte den Voice Recorder aus dem Cockpit und den Flugdatenschreiber sicher. Ob auch die Piloten befragt würden, stehe bisher nicht fest. Die Behörde könne, wenn nötig, auch ein ausführliches Wettergutachten vom Deutschen Wetterdienst in Auftrag geben. Dabei würden unter anderem gefährliche Scher- und Seitenwinde in Bodennähe untersucht.

Ein Sprecher der Feuerwehr hatte erklärt, das Flugzeug habe bei der Landung zu spät aufgesetzt. Es habe nicht viel gefehlt und die Maschine wäre von der asphaltierten Fahrbahn gerutscht. Die genaue Ursache war zunächst unklar. Untersuchungen der Braunschweiger Behörde dauern in der Regel mehrere Monate. Der Flugbetrieb musste nach dem Vorfall für rund dreieinhalb Stunden bis gegen 2.40 Uhr in der Nacht unterbrochen werden. Der Flughafen befindet sich auf dem Gebiet von Greven im Münsterland.