Vergleicht Klaus Albrecht Schröder seine frühere Wirkungsstätte, die Albertina, mit seiner neuen, dem Wiener-Aktionismus-Museum (WAM), dann sieht er nur eine Gemeinsamkeit: Beide hätten, bevor er die Leitung übernahm, unter 10.000 Besucher gehabt. 25 Jahre später steht die Albertina bei 1,3 Millionen. Das WAM, im Vorjahr in einem Wiener Innenstadt-Altbau als Privatinitiative gegründet, wird in dieser Liga natürlich nicht mitspielen. Aber wenn Schröder erst einmal Pläne wälzt, dann ist auch hier schon wieder von Vervielfachungen die Rede: Als Erstes kommt ein Umbau, fast viermal so viel Ausstellungsfläche für die Werke der Aktionismus-Protagonisten Hermann Nitsch, Günter Brus, Otto Muehl und Rudolf Schwarzkogler schweben ihm vor. Architekt? Braucht Schröder keinen, ein Baumeister reicht. Denn wie schon damals bei der Albertina entwerfe er die Räume selbst, überhaupt wäre er eigentlich gerne Architekt geworden, verriet Schröder den Medien bei einem Pressetermin.