Die Sender JazzRadio Berlin und Radio BHeins aus Potsdam gehen juristisch gegen die Vergabe neuer UKW-Frequenzen durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) vor. Beide sehen sich durch die Entscheidung des Medienrats benachteiligt, wie epd medien berichtet.

jazzradio berlin 1068

JazzRadio verliert nach über 15 Jahren seine Berliner Frequenz 106,8 MHz an Pure FM, das elektronische Musik sendet (RADIOSZENE berichtete). Geschäftsführer Julian Allitt wirft der MABB vor, der gesamte Prozess sei „darauf ausgelegt gewesen, sicherzustellen, dass JazzRadio am Ende keine UKW-Lizenz erhält“. Das Programm hat zusätzlich einen Eilantrag gestellt, um vorerst weitersenden zu können.

Radio BHeins logo fb

Radio BHeins wollte von seiner leistungsschwachen Potsdamer Frequenz 95,3 MHz auf die stärker versorgende 90,7 MHz wechseln. Nur so sei es möglich, „regional als ebenbürtiger Wettbewerber aufzutreten“, erklärte der Sender. Den Zuschlag erhielt jedoch das neue Programm Jazz FM, das künftig auf zwei UKW-Frequenzen senden wird. BHeins spricht von „massiven Wettbewerbsnachteilen“ und fürchtet um seine Existenz.

Die MABB weist die Vorwürfe zurück. Sie habe „allein Vielfaltserwägungen berücksichtigt“ und sieht in Pure FM mit seinem elektronischen Musikformat einen „Vielfaltsgewinn“ für die Region. Für Jazz bleibe das Genre auch künftig über UKW erhalten – allerdings mit Jazz FM, nicht mit JazzRadio Berlin.

BHeinsJazzRadio BerlinKlage
MEDIENTAGE MÜNCHEN 2025