Bereits zweiter Vorfall

Quallen stören Produktion in französischem AKW

05.09.2025 – 01:02 UhrLesedauer: 2 Min.

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Das Paluel-Atomkraftwerk in Frankreich: Quallen haben die Produkton erheblich gestört. (Quelle: IMAGO/Tesson/Andia.fr/imago)

Quallen aus dem Ärmelkanal haben die Stromproduktion in einem der größten französischen AKW gestört. Es war kein Einzelfall.

In Frankreich haben Quallen die Stromproduktion im AKW Paluel gestört. Sie hatten sich in einem Filter einer Pumpstation verfangen. Daraufhin musste die Leistung des Kraftwerks um 2,4 Gigawatt gesenkt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, fast die Hälfte der Kapazität. Ein Reaktor sei heruntergefahren worden, bei einem anderen sei die Leistung reduziert worden. Es ist der zweite Vorfall mit Quallen in einem AKW innerhalb weniger Wochen.

Das Atomkraftwerk liegt in der Normandie an der Nordküste Frankreichs. Zur Kühlung der Reaktoren wird Wasser aus dem Ärmelkanal verwendet. Dort haben sich, so Reuters, in den vergangenen Monaten die Quallenpopulationen vergrößert. Grund sind die wärmeren Wassertemperaturen, die eine längere Fortpflanzungsperiode ermöglichen. Die großen Quallenschwärme gelangen dann an die Küste.

Wissenschaftler warnen laut Reuters davor, dass solche Ereignisse aufgrund von Faktoren wie der globalen Erwärmung, dem Auftreten invasiver Meerestiere, dem Verlust des Lebensraums von Raubtieren und der Überfischung häufiger auftreten könnten.

Atomkraft macht etwa 70 Prozent der Stromproduktion in Frankreich aus. Paluel ist mit 5,2 Gigawatt Gesamtleistung eine der größten Anlagen. Es ging in den 1980er-Jahren schrittweise ans Netz. Betreiber ist der staatliche Energiekonzern EDF.