Mit Kameras dokumentierte die US-Polizei die Zustände im Anwesen von Gene Hackman, nachdem dort die Leichen des US-Schauspielers und seine Frau entdeckt worden waren. Fotos zeigen viele persönliche Dinge, aber auch ein Level an Verwahrlosung, das womöglich zu den tragischen Todesumständen beitrug.
Neue Details im Fall des Todes von US-Schauspieler Gene Hackman und seiner Ehefrau Betsy Arakawa: Die US-Ermittler haben am Dienstag einen ausführlichen Untersuchungsbericht veröffentlicht. Dieser enthält unter anderem letzte E-Mails, Telefonanrufe und Recherchen im Netz, die zeigten, dass Arakawa nach grippeähnlichen Krankheitssymptomen und Atemübungen suchte.
Zu ihren Suchanfragen zwischen dem 8. und 12. Februar gehörte laut dem Bericht auch die Frage, ob Covid-19 Schwindel oder Nasenbluten verursachen könnte. In einer E-Mail an ihre Masseurin erwähnte sie, dass Hackman am 11. Februar mit erkältungsähnlichen Symptomen aufgewacht war, ein Covid-Test aber negativ war. Trotzdem wollte sie ihren Termin „aus reiner Vorsicht“ verschieben.
Publik gemacht wurden auch Foto- und Video-Aufnahmen, die die Ermittler gemacht haben, als sie das weitläufige Gelände durchsuchten. Die Leichen von Hackman und Arakawa waren am 26. Februar von einem Wartungsarbeiter in ihrem Haus entdeckt worden.
Die Obduktionen ergaben später, dass Arakawa an dem seltenen, durch Nagetiere übertragenen Hantavirus starb, das zu einer Reihe von grippeähnlichen Symptomen, Kopfschmerzen, Schwindel oder schwerer Atemnot führen kann. Hackman starb erst Tage nach seiner Frau im Alter von 95 Jahren an einer Herzerkrankung. Der Schauspieler litt auch an Alzheimer, was den Angaben zufolge auch eine Rolle bei seinem Tod spielte.
Minutenlange Aufnahmen, die mit Bodycams entstanden
Medien wie die „New York Post“ und die „Daily Mail“ dokumentierten nun Fotos vor Ort, sie zeigen ein mit Erinnerungsstücken vollgestopftes und in Teilen unaufgeräumtes Anwesen. Im Bericht der „New York Post“ heißt es zu dem Thema: „Mehrere Minuten Bodycam-Aufnahmen (…) zeigen, wie Beamte die Räume des millionenschweren Anwesens durchkämmen und dabei viele persönliche Gegenstände des verstorbenen Filmstars und seiner Frau entdecken.“
Der Rundgang, der rund zwei Monate nach den tatsächlichen Todesfällen stattfand – das Paar lag wochenlang unentdeckt in dem Anwesen – erstreckt sich durch die Küche, private Schlafzimmer und mehrere kleine Räume. Sie alle seien „mit Hundekäfigen, Betten, Büchern, Kisten und weiteren Habseligkeiten“ vollgestopft gewesen, heißt es in dem Bericht weiter.
Einige Bereiche des Hauses wirkten ordentlicher, andere hingegen waren recht vermüllt. Zu sehen sein soll laut den Artikeln auch, wie die Ermittler den Raum mit der Leiche von Betsy Arakawa betreten. Neben der – in der Nachbearbeitung unkenntlich gemachten – Toten wachte dort tatsächlich noch, wie schon zuvor in einigen Medienberichten erwähnt, einer der Hunde des Paares. Das Paar hatte insgesamt drei Hunde in seinem Besitz. Eines der Tiere überlebte den Tod seiner Betreuungspersonen nicht, zwei weitere Hunde konnten geborgen werden.
Ebenfalls deutlich wird durch die Aufnahmen, dass das Paar, das offenbar weder pflegerische Betreuung noch Haushaltshilfen hatte, mit der Schädlingsbekämpfung auf dem Farmgelände sichtlich überfordert war. Die Polizei fand nach Medienberichten an neun Stellen des Geländes Rattennester, im Haus wiederum fanden sich Verpackungen von benutzten Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Wie US-Medien jüngst meldeten, starben in dem US-Bundesstaat Kalifornien in diesem Jahr bereits drei Menschen an den Folgen einer Hantavirus-Erkrankung.
krott mit AP