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USA wollen offenbar Militärhilfe für Europa kürzen

Aktualisiert am 05.09.2025 – 02:08 UhrLesedauer: 15 Min.

US-Präsident Donald Trump hört während eines Treffens mit dem polnischen Präsidenten Nawrocki im Oval Office des Weißen Hauses zu.Vergrößern des Bildes

US-Präsident Donald Trump hört während eines Treffens mit dem polnischen Präsidenten Nawrocki im Oval Office des Weißen Hauses zu. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa)

Die USA wollen offenbar Militärhilfe für Europa kürzen. Auch hält Trump den Europäern Ölgeschäfte mit Russland vor. Alle Entwicklungen im Newsblog.

US-Präsident Donald Trump wird das Verteidigungsministerium nach Angaben des Weißen Hauses in Kriegsministerium („Department of War“) umbenennen. Trump werde am Freitag ein Dekret unterzeichnen, das die Verwendung des Begriffs „Kriegsministerium“ als Zweittitel für das Ministerium zulasse, hieß es am Donnerstag in einem Dokument des Weißen Hauses. Der offizielle Titel des Ministeriums wird vom Kongress festgelegt.

Trump hatte eine Umbenennung des Pentagons in Kriegsministerium in den vergangenen Wochen mehrfach ins Spiel gebracht. Er begründete den Vorstoß damit, dass die derzeitige Bezeichnung „zu defensiv“ sei. Auch Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte die bevorstehende Namensänderung seines Ressorts angedeutet.

Donald Trump will nach eigenen Angaben in naher Zukunft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. Er sagte vor Reportern zudem, er habe viele Kriege beigelegt. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei jedoch bislang der schwierigste gewesen. Trump äußerte sich bislang nicht zu der Zusage von 26 Ländern, sich nach einer Waffenruhe an einer Sicherungstruppe für die Ukraine beteiligen zu wollen. Die Mitglieder der „Koalition der Willigen“ hatten dies nach einem Treffen in Paris vereinbart. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach dem Treffen angekündigt, die US-Unterstützung für Sicherheitsgarantien werde in den kommenden Tagen endgültig festgelegt.

Die USA planen Medienberichten zufolge, Militärhilfe für europäische Staaten in der Nähe von Russland zu beenden. Die „Washington Post“ zitierte am Donnerstag sechs mit der Angelegenheit vertraute Quellen, die diesen Schritt bestätigten. Dieser hätte demnach Auswirkungen auf hunderte Millionen Dollar an Hilfsgeldern zur Stärkung der Verteidigung gegen Russland.

Auch die „Financial Times“ berichtete über den Schritt. US-Regierungsvertreter hätten europäische Diplomaten in der vergangenen Woche über die Entscheidung Washingtons informiert, die Finanzierung von Programmen zur Ausbildung und Ausrüstung osteuropäischer Streitkräfte entlang der russischen Grenze einzustellen.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat in Europa die Sorge vor Instabilität und russischen Aggressionen verstärkt. Zu den Hauptempfängern der Mittel gehörten Estland, Lettland und Litauen. Die Senatorin Jeanne Shaheen, die ranghöchste Demokratin im Auswärtigen Ausschuss des Senats, kritisierte die Entscheidung der Trump-Regierung: „Es ergibt überhaupt keinen Sinn, die Verteidigungsbereitschaft unserer Verbündeten zu untergraben, während wir sie gleichzeitig bitten, ihre eigenen Fähigkeiten zu verbessern.“ Amerikanische Truppen würden in Gefahr gebracht, wenn die Mittel für die Ausbildung der Soldaten gekürzt würden, an deren Seite sie womöglich kämpfen sollten.