Das schwere Unglück der Standseilbahn in Lissabon mit 17 Todesopfern hat auch Experten in Dresden schockiert. Denn eigentlich seien „Standseilbahnen und Seilbahnen im Allgemeinen ein sehr sicheres Verkehrsmittel. Sie unterliegen auch in Deutschland sehr strengen Sicherheitsvorschriften“, sagte Markus Dorschner von den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB), die die historische Standseilbahn in Dresden betreibt. So seien im täglichen Betrieb und bei wöchentlichen und monatlichen Inspektionen Kontrollen vorgeschrieben, betonte Dorschner im Interview mit MDR SACHSEN. Jedes Jahr prüfe ein TÜV-Sachverständiger die Sicherheit der Bahn in Dresden.

Die Wartung sorgt für unsere Betriebssicherheit und ist unabdingbar.

Markus Dorschner
Betriebsleiter

Unglücksursache noch unklar

Der Betriebsleiter bei den Dresdner Bergbahnen war im Herbst 2024 selbst in Lissabon und mit der historischen Seilbahn gefahren. „Es ist unvorstellbar, dass der Wagen so zu Schaden gekommen ist“, sagte er, wollte aber nicht über die Unglücksursache spekulieren. In Portugal wird als Unglücksursache ein Seilriss und Bremsversagen am Waggon vermutet.

„Der Verschleiß hängt ganz von der Belastung ab. Wir in Dresden fahren keine sehr hohe Geschwindigkeit. Bei uns ist der Verschleiß eher gering.“ Das Seil, das Dorschner als „Herzstück der Anlage“ bezeichnet, sei zuletzt vor vier Jahren erneuert worden. Es werde „mindestens monatlich auf Sicht überprüft und alle drei Jahre auch magnetinduktiv, um das Seil-Innere zu überprüfen“.