Ingrid Langhelds Augen leuchten, wenn sie über das Projekt spricht, ihr Kollege Manuel Meloh hat ein vorfreudiges Lächeln im Gesicht. Seit Monaten haben die beiden von den Kölner Produktionsfirmen Brainpool Live Entertainment und Cape Cross auf diesen Tag hingearbeitet.

Die Idee zu „Luminiscence“ kommt aus Frankreich, wurde dort schon in sechs Kathedralen gezeigt. Nun geht es nach Deutschland, genauer in den St.-Paulus-Dom zu Münster. Bislang sind die beiden Kölner vor allem im TV-Geschäft tätig: Große Unterhaltungsshows sind eigentlich ihre Welt.

800 Jahre Geschichte seit Grundsteinlegung

„Wir haben uns das in Lille angeguckt, um einen Eindruck von dem Projekt zu bekommen,“ erzählt Ingrid Langheld. Sie und Manuel Meloh seien sich sofort einig gewesen: Das müssen wir machen! Münster habe sich wegen des 800. Jahrestages der Grundsteinlegung angeboten.

Während ein Fernsehstudio ein leerer Raum ist, der mit Licht, Sound und Deko gefüllt wird, soll hier Vorhandenes und Neues ineinander verschmelzen:

Jeder Winkel wird pixelgenau bespielt
Manuel Meloh, Produktionsleiter, „Luminiscence“

Denn: Was gezeigt wird, ist genau hier passiert, die Kirche ist nicht nur Kulisse.

Eine Millioneninvestition mit Millimeterarbeit

Darum hat schon vor Monaten ein Team den Dom mit einem Laser genau vermessen. Die Architektur wird in Szene gesetzt und nicht nur zur Leinwand einer Lichtshow.

Tagsüber und während der Gottesdienste sollen Kirchenbesucher von der Technik so wenig wie möglich wenig mitbekommen. 20 Projektoren mussten möglichst unsichtbar angebracht werden.

Historiker für die Faktentreue und eine prominente Stimme für die Wirkung

Die Orchestermusik ist aufgezeichnet, ebenso der Text: Der Dom „erzählt“ in der Ich-Form mit der markanten Stimme von Ex-Tatort-Staatsanwältin Mechthild Großmann seine Geschichte. Historiker des Bistums haben dabei für die geschichtliche Genauigkeit gesorgt.

Bei der Premiere kommt noch Live-Orgelmusik und ein Chor dazu – und das Publikum. In Lille haben Ingrid Langheld und Manuel Meloh Menschen gesehen, die Tränen der Rührung in den Augen hatten. Die beiden sind gespannt, ob ihre Show das in Münsters Dom auch auslösen wird.