Auf dem Tisch vor Markus Schön liegt ein dicker blauer Wälzer. Es ist jenes Buch, das im vergangenen Winter gleich nach Verkaufsstart zum Bestseller wurde und Antworten auf Fragen einer politischen Ära geben sollte: „Freiheit“, die Memoiren von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU). Gerade noch hat Schön, SPD-Mann und Stadtdirektor von Krefeld, darin gelesen, hat sich damit zurückversetzt an einen Zeitpunkt vor genau zehn Jahren, als er auf dem Höhepunkt der sogenannten Flüchtlingskrise inmitten des Geschehens stand. Es waren Tage, Wochen, Monate, die ihn noch heute prägen und seinen Lebensweg verändern sollten.