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Historische und technische Bildung

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Warntag am 11. September: Mintspace in Kiel zeigt, wie früher Sirenen funktionierten

Am 11. September läuft wieder der bundesweite Warntag, um Warnsysteme für den Ernstfall zu testen. Mit einem Ausstellungsstück aus den 1960er-Jahren gibt der Mintspace der Universitätsbibliothek Kiel einen Einblick in die Geschichte der Bevölkerungswarnung.

Kiel. Am nächsten Donnerstag, 11. September, um 11 Uhr klingeln wieder alle Handys, und viele Sirenen sind zu hören: Beim bundesweiten Warntag wird die Funktionsfähigkeit aller Warnsysteme getestet. Gegen 11.45 Uhr gibt es anschließend eine Entwarnung. Zusätzliches Ziel ist es, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.

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Die Probewarnung läuft über das digitale Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes. Auf diese Weise sollen mit wenig Aufwand alle Warnmittel ausgelöst und die Bevölkerung auf allen verfügbaren Kanälen informiert werden. Dazu gehören unter anderem Warn-Apps, das Cell Broadcast System, mit dem Meldungen direkt auf Handys geschickt werden können, und Ausspielwege wie Radio, Fernsehen und Internet. Auf Ebene der Länder können zudem kommunale Warnkanäle wie Lautsprecherwagen und Sirenen ausgelöst werden.

Alte Sirene war früher im Kreis Ostholstein im Einsatz

Passend zum Warntag in Schleswig-Holstein zeigt der Mintspace der Universitätsbibliothek Kiel am 11. September eine historische Zivilschutzsirene aus dem Jahr 1967 und erklärt, wie früher Menschen über Sirenen gewarnt wurden. Von 9 bis 18 Uhr können Besucherinnen und Besucher kostenlos einen Einblick in die Geschichte der Bevölkerungswarnung bekommen. Die ausgestellte Einheitssirene 57 (E57) war damals im Kreis Ostholstein für den Zivilschutz im Einsatz und ist über einen originalen Schaltschrank von 1964 steuerbar. Früher wurde dieser von Warnämtern zentral angesteuert.

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„Die Auseinandersetzung mit der Sirene ist ein gutes Beispiel dafür, wie interdisziplinäre und kreative Zugänge zur Technik aussehen können – vom analogen Signal bis zur digitalen Warn-App“, sagt Jörn Willers Radke, Mint-Koordinator aus dem Referat Studienunterstützung der Unibibliothek.

Alle Interessierten können sich am Warntag im Mintspace anschauen, wie früher über einfache Stromkreise Signale – wie zum Beispiel ein Feueralarm – ausgelöst wurden. Der Schaltkasten kann auch für einfache Messübungen verwendet werden. Heutzutage lernen daran etwa Studierende an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU).

Der Mintspace wurde im Februar 2025 eröffnet und ist ein Ort für kreatives und experimentelles Arbeiten. Ausgestattet ist er mit viel Technik wie Augmented-Reality-Brillen, 3D-Druckern und Mikroskopen. Besonders Studierende aus Fächern wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik können dort Dinge ausprobieren, der Raum steht aber allen Interessierten offen.

KN