In internationalen Gewässern der Karibik sind zwei venezolanische F-16-Kampfflugzeuge in der Nähe eines Schiffs der US-Marine geflogen. Dies teilten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das US-Verteidigungsministerium mit. Der Vorfall verschärft die aktuellen Spannungen – nur zwei Tage nach dem US-Angriff auf ein venezolanisches Boot, bei dem 11 Menschen getötet wurden. US-Streitkräfte hatten das Boot beschossen, da es sich laut US-Präsident Donald Trump um eine Operation gegen „Drogenterroristen“ der Bande Tren de Aragua handelte.
Den Vorfall mit den Kampfjets wertet das Pentagon als „äußerst provokanten Schritt“ und warnte die venezolanische Regierung vor einer weiteren Eskalation. „Dem Kartell, das Venezuela regiert, wird dringend davon abgeraten, weitere Versuche zu unternehmen, die Drogenbekämpfungs- und Terrorismusbekämpfungsmaßnahmen des US-Militärs zu behindern, zu vereiteln oder zu stören“, heißt es in einer Stellungnahme des Pentagons. Die venezolanische Regierung äußerte sich bislang nicht zu diesem Vorfall.
Entsendung von mehr als 4.500 Marinesoldaten
Bei dem überflogenen Schiff handelt es sich einem US-Beamten zufolge um die USS Jason Dunham. Die Dunham ist eines von mindestens sieben US-Kriegsschiffen, die derzeit in der Karibik stationiert sind und mehr als 4.500 Matrosen und Marinesoldaten an Bord haben. Mit der Entsendung dieser Kriegsschiffe will der US-Präsident den Druck auf den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro erhöhen. Trump wirft ihm vor, Drogenbanden wie Tren de Aragua zu kontrollieren.
© Lea Dohle
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Auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sprach sich für ein härteres Vorgehen im Kampf gegen den Drogenhandel aus und verteidigte gegenüber Reportern den Angriff auf das Boot am Donnerstag. Ihm zufolge würden solche Einsätze fortgesetzt, da illegale Drogen eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit in den Vereinigten Staaten darstellten. „Die Vergiftung des amerikanischen Volkes ist vorbei“, sagte Hegseth.
Die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar aus Minnesota hingegen verurteilte Trumps „rechtswidrige“ Handlungen in der südlichen Karibik. „Der Kongress hat weder Venezuela noch Tren de Aragua den Krieg erklärt, und die bloße Einstufung einer Gruppe als terroristische Organisation gibt keinem Präsidenten das Recht, die klare verfassungsmäßige Autorität des Kongresses in Fragen von Krieg und Frieden zu ignorieren“, teilte Omar in einer Stellungnahme mit.
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