„Talputz“ heißt es an acht Stationen am Samstag, 20. September, wobei diese Aktion natürlich auch auf die Höhen, nämlich nach Ronsdorf (Bandwirkerplatz) und Cronenberg (Rathausplatz) ausgedehnt wird. Wie schon in den Vorjahren sollen Grünflächen, Spielplätze, Parks und andere öffentliche Flächen von allem befreit werden, was dort vom Sommer übrig geblieben ist. Material gibt es am Putz-Tag an acht Ausgabestellen, die über das Stadtgebiet verteilt sind. Die gesammelten Fundstücke werden anschließend vom Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) und der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) von markierten Punkten abgeholt.
Im Vorfeld hatte sich jetzt schon einmal eine Truppe vom Organisationsteam im Deweerthschen Garten (Luisenpark) versammelt, um sich auf die große Saubermach-Aktion einzustimmen. Vor Ort waren neben kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom ESW und der AWG in orangefarbener Montur, bewehrt mit Besen, Schaufeln, Greifzangen und Müllsäcken, selbstverständlich auch Vertreterinnen der Stadtverwaltung aus dem Ressort Umweltschutz.
Verwiesen wurde auf die erfolgreichen Vorgänger dieser vierten Auflage von „Talputz“. Karin Blume vom Ressort Umweltschutz sah in der Tatsache, dass zuletzt weniger Müllsäcke benötigt wurden, den positiven Aspekt, dass die Bürgerinnen und Bürger mehr Wert auf Abfallvermeidung gelegt hätten, betonte aber auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit von AWG und ESW in allen Teilen der Stadt.
Ihre Kollegin Claudia Wolthoff sieht im „Talputz“ nicht nur eine simple Reinigungsaktion, sondern hob hervor, dass man im gemeinsamen Aufräumen und Müllsammeln ein Event sehen könne, das einen Zusammenhalt erzeuge. Man würde einerseits mit anderen Menschen bekanntgemacht, zudem sei zu erleben, dass jemand, der den Dreck anderer wegräumt und damit eine Menge Mühe habe, künftig auch darauf achten würde, selbst nichts achtlos wegzuwerfen oder Reste von Picknick und Grillabenden liegen zu lassen.
Dazu rief Karin Blume Schulen, Kitas, Vereine und Firmen dazu auf, am 20. September ab 9 Uhr mitzumachen und sich an den acht Einsatzstellen im Tal und auf den Höhen mit den nötigen Materialien wie Arbeitshandschuhen, Greifzangen und Müllsäcken zu versorgen. „Extra Anmeldungen für den 20. September sind nicht erforderlich. Mitmachen kann jede und jeder, und zwar im gesamten Stadtgebiet“, betonte Claudia Wolthoff vom Ressort Umweltschutz.
Besonderen Ärger und viel filigrane Arbeit, da äußerst mühselig zu ergreifen, bereiten bei diesen Aktionen weggeworfene Zigarettenkippen beziehungsweise Zigarettenfilter. Die sind weltweit die häufigste Form von Abfällen. Forscher der Universität Göteborg konnten nun nachweisen, dass aus den Filtern Tausende von Giftstoffen und Plastikfasern austreten, die für die Larven im Wasser giftig sind.
Während des Informationsgesprächs sammelte der Mitarbeiter eines anderen Entsorgungsunternehmens allein rund um das Mahnmal, das an die Opfer des Nationalsozialismus in Wuppertal erinnert, eine ganze Schaufel dieser hässlichen Stummel, die neben dem Nervengift Nikotin auch gefährliches Mikroplastik enthalten.
„Es wäre gut, wenn auch auf diesem Gebiet mehr Rücksicht auf die Umwelt und damit auf uns alle genommen würde“, findet auch Kathrin Petersen, Redakteurin des Presseamtes Wuppertal, die zu dem Info-Treff eingeladen hatte.
Motivierende Reden wurden gehalten, aussagekräftige Erinnerungsfotos gemacht, und dann ging es unter den Augen der Beigeordneten Katrin Linthorst, Leiterin des Geschäftsbereichs Klima- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Grünflächen und Recht, auch an die ersten vorbereitenden Arbeiten für den 20. September, denn auch der Luisenpark, seit Jahrzehnten idyllischer Ort der Naherholung, bot schon an Bänken, auf den Wegen und unter den Bäumen und Büschen reichlich Einsatzmöglichkeiten. Denen trugen die Herren in Orange mit Schaufel, Greifer und Besen eifrig Rechnung, sodass der blaue riesige Müllbeutel bald gefüllt war.
Im Vorjahr sammelten
600 Freiwillige 1,2 Tonnen Müll
Zur Erinnerung: „Im vergangenen Jahr waren etwa 600 Freiwillige mit Feuereifer dabei und haben etwa 1,2 Tonnen Abfall eingesammelt“, verriet Kathrin Petersen, die mit den Anwesenden auf ähnlich viele fleißige Hände beim Sammeln von Unrat hofft. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind verspricht in seinem Grußwort auf der Homepage der Stadt allen Mithelfenden ein „kleines Dankeschön“ für den vorbildlichen Einsatz am 20. September.