Nach dem Unfall in Berlin-Wedding am Donnerstagmittag, bei dem eine Betreuerin einer Kindergruppe schwer und mehrere Kinder leicht verletzt wurden, ist der Fahrer wieder frei. Der Führerschein des 20-Jährigen wurde beschlagnahmt, hieß es von der Polizei. Es besteht der Verdacht, dass er Alkohol getrunken oder Drogen genommen hat. Zu dem Gesundheitszustand der 63 Jahre alten Erzieherin konnte die Polizei keine Angaben machen.
Wie ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel sagte, wurde der 20-Jährige nur zur Feststellung seiner Identität, erkennungsdienstlichen Maßnahmen sowie einer Blutentnahme in Polizeigewahrsam genommen. Es gebe keine Haftgründe, hieß es weiter.
Polizisten stehen an der Unfallstelle in Wedding bei dem 20-jährigen Autofahrer.
© dpa/Annette Riedl
Gegen den Autofahrer wird bislang wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Sollte sich bestätigen, dass er getrunken oder Drogen genommen hat, könnte auch der Vorwurf der Gefährdung des Straßenverkehrs hinzukommen. Das Laborergebnis der Blutentnahme wird in der nächsten Woche erwartet.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Mann am Donnerstag gegen 12.50 Uhr bei roter Ampel vom Dohnagestell in die Seestraße abgebogen sein. Eine Gruppe von Mädchen und Jungen überquerte zu diesem Zeitpunkt bei Grün die Straße. Dabei fuhr er mehrere Personen an. Die Feuerwehr sprach von einer 19-köpfigen Gruppe, in die das Auto gefahren sei.
Zunächst hatte es von der Polizei geheißen, der Mann sei von der Fahrbahn abgekommen und auf den Gehweg gefahren. Später korrigierte die Behörde ihre Angaben.
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Nach Polizeiangaben wurden sechs Kinder leicht verletzt. Drei von ihnen kamen in ein nahegelegenes Krankenhaus, drei wurden ambulant vor Ort behandelt. Die schwer verletzte Betreuerin der betroffenen Gruppe kam ebenfalls ins Krankenhaus. Die verletzten Kinder aus Moabit, vier von ihnen waren laut Polizei acht Jahre alt, zwei von ihnen elf Jahre alt, waren im Rahmen einer Freizeitaktivität unterwegs.
Ein Kind wird an der Unfallstelle von einer Rettungskraft betreut.
© dpa/Annette Riedl
Kräfte der Notfallseelsorge waren ebenfalls im Einsatz.
© dpa/Annette Riedl
Wie Polizeisprecher Florian Nath sagte, sei bei der Tat nicht von Vorsatz auszugehen, allerdings von „brutaler Rücksichtslosigkeit“. „Es liegt weder ein terroristisches Tatmotiv vor, noch können wir hier von einer Amokfahrt sprechen. Sondern es handelt sich um einen von vielen Verkehrsunfällen, wie sie in der Großstadt passieren und in diesem Fall ist es genau ein solcher“, sagte Nath.
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Die nicht verletzten Beteiligten sowie herbeigeeilte Eltern wurden durch ein Nachsorgeteam von Notfallseelsorgern, Psychologen und Sozialarbeitern in einem nahe gelegenen Park betreut. Die Unfallstelle an Seestraße Ecke Dohnagestell unweit des Plötzensees war für die Dauer des Einsatzes gesperrt. (mit dpa)
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