Nach fünf Wochen endet das Riesenrad in Mannheim. Betreiber und Besucher ziehen positive Bilanz. Doch hohe Preise und die Zukunft des Platzes sorgen für Diskussionen.

Dieses Wochenende dreht sich das Riesenrad in Mannheim zum letzten Mal, denn am Montag beginnt der Abbau. Rund 50.000 Besucherinnen und Besucher werden dann nach Angaben des Betreibers die Attraktion in den vergangenen fünf Wochen genutzt haben. Betreiber und Fahrgäste ziehen eine überwiegend positive Bilanz.

Eigentlich sollte die „City-Star“ schon Ende August das Neckarufer verlassen, doch wegen der hohen Nachfrage wurde der Betrieb um eine Woche verlängert. Das 70 Meter hohe Riesenrad, eines der größten Mobilen Riesenräder der Welt, zieht nach seinem Stopp in Mannheim als nächstes nach London in den Hyde-Park.

Kommt das Riesenrad wieder nach Mannheim?

Das Gesamtkonzept mit Biergarten und Kinderkarussell des „City-Star“ – oder wie es von Mannheimern als „Monnem-Eye“ getauft wurde – sei laut Betreiber sehr gut angenommen worden.

Die Menschen haben die Atmosphäre genossen und ihre Stadt von oben neu entdeckt.

Trotz der hohen Investitionskosten von elf Millionen Euro habe sich das Projekt wirtschaftlich sehr gelohnt. Die Ticketpreise seien nicht niedrig gewesen, aber Besucherinnen und Besucher hätten den Preis im Nachgang als gerechtfertigt empfunden. Die Betreiber rechtfertigen die Kosten neben der Investitionssumme mit gestiegenen Kosten für Strom, Personal und vor allem den Transport des Riesenrades. Für die Zukunft suchen die Betreiber nach neuen Standorten in Mannheim, wo man das Riesenrad noch einmal aufbauen könnte.

Gemischte Stimmen aus der Nachbarschaft

Das Nachbarschaftsprojekt „ALTER“, dessen frühere Flächen für das Riesenrad genutzt wurden, zieht eine gemischte Bilanz. Vorsitzende Julia Alicka kritisiert vor allem die Preise der Tickets. „Dieses Riesenrad ist wirklich nicht erschwinglich“, teilte sie auf SWR-Anfrage mit.

Der Alte Meßplatz in Mannheim gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Im September 2024 soll ein 25-Jähriger einen 28 Jahre alten Mann mit einer Machete am Arm verletzt haben. Straftaten dieser Art seien dort laut Polizei kein Einzelfall. Jedoch konnte die Sicherheit durch das Riesenrad und die anderen Attraktionen in diesem Jahr eher gewährleistet werden, da jede Ecke beleuchtet und bespielt wurde, so Alicka.

Die Sicherheit war in diesem Sommer deutlich besser. Es gab keine dunklen Ecken mehr.

Besucher zwischen Begeisterung und Kritik

Auch die Meinungen der Fahrgäste sind überwiegend positiv. Viele lobten die Aussicht und die neue Attraktivität für Mannheim, manche sprachen sogar von einem Highlight neben Wasserturm und Barockschloss. Familien hingegen empfanden die Preise als „etwas zu hoch“ und würden die Fahrt nicht öfter als einmal wiederholen.

Gewünscht wurde, dass es jedoch häufiger oder regelmäßiger solche Attraktionen gibt – nicht zuletzt als Alternative zu den Plänen für das „Forum der deutschen Sprache“. Außerdem wurde angeregt, das Neckarufer insgesamt grüner und einladender zu gestalten. Das sei laut Stadt in Planung und soll durch unter anderem 30 Bäume und barrierefreiem Zugang zum Neckarufer in Planung sein.