Ehemaliger Flughafen
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Berliner Architekt legt Plan für 12 Wohntürme an Tempelhofer Feld vor
Langhof GmbH
Audio: rbb24 Inforadio | 06.09.2025 | Anke Michel | Bild: Langhof GmbH
Soll ein Teil des Tempelhofer Feldes bebaut werden, um der Wohnraumknappheit entgegenzuwirken? Ein Berliner Architekt hat jetzt eine andere Idee in den Ring geworfen, die sich auf das alte Flughafengebäude fokussiert.
Der Berliner Architekt Christoph Langhof hat am Freitag einen Entwurf für die Zukunft Tempelhofs vorgestellt, der 12 große Wohntürme entlang des bestehenden Flughafengebäudes vorsieht. Begleitet wurde er dabei vom Architekturhistoriker Wolfgang Schäche.
Anders als bisherige Vorschläge, die vor allem eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes in Betracht ziehen, plant Langhof die Umgebung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zu nutzen und die Häuser auf der Stadtseite Richtung Columbiadamm und Platz der Luftbrücke zu errichten, wie es in einer Mitteilung heißt. Das Tempelhofer Feld würde somit nicht mit Wohnhäusern bebaut werden. Geplant sind demnach 12 Wohntürme unterschiedlicher Höhe mit bis zu 5.000 Wohneinheiten.
Langhof: „Denkmalschutz muss erneuern“
Christoph Langhof sagte zu seinem Entwurf an dem historischen und denkmalgeschützten Gebäudekomplex: „Denkmalschutz darf nicht allein nur auf Bewahrung reduziert werden. Er kann und muss gestalten, erneuern, die Vergangenheit sichtbar halten und zugleich Zukunft schauen.“ Das Flughafengebäude Tempelhof bleibe als Monument einer problematischen Geschichte erkennbar und erhalten, es werde aber in eine neue Erzählung überführt, so Langhof weiter.
Neue Schulen, Kitas und Sportanlagen geplant
Laut dem Architektenbüro blieben bestehende Hangars und das weitläufige Kellersystem erhalten. Neben Wohnungen könnten den Angaben zufolge auch Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Sport- und Kulturflächen entstehen.
Durch den Neubau sollen bestehende Nutzungen wie Museen, der Filmbunker oder temporäre Kulturprojekte „nicht verdrängt, sondern als Teil des Gesamtkonzepts integriert“ werden, teilte das Architekturbüro mit.
So sollen die Türme am Flughafengebäude in Tempelhof nach den Vorstellungen Langhofs aussehen.
Immer wieder das Thema Bebauung
Das Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof wird seit 2010 als Erholungsfläche genutzt. Bei einem Volksentscheid im Jahr 2014 stimmte eine Mehrheit gegen eine Bebauung des Areals. Seitdem gibt es immer wieder Versuche seitens der Politik, eine Bebauung wieder zur Debatte zu stellen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte im vergangenen Jahr einen Ideenwettbewerb initiiert. Daraus gingen Ende Juni sechs Konzepte hervor, die für weitere Planungen dienen sollen.
Der Architekt Christoph Langhof ist Träger des Berliner Architekturpreises. Er hat unter anderem das Hotel „Upper West“ am Breitscheidplatz, die Zentrale der Berliner Wasserbetriebe und das Horst-Korber-Sprotzentrum am Olympiastadion gebaut.
Sendung: rbb24 Abendschau, 5.9.2025, 19:30 Uhr