Windkraft in der Gemeinde Cremlingen
Update zur Petition – die gesamte Gemeinde im Blick
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
am Donnerstag, den 28.08.2025, wurde im Ausschuss für Planung, Umwelt- und Klimaschutz der Gemeinde Cremlingen deutlich, dass es bei der aktuellen Debatte zum Thema Ansiedlung von Windkraftanlagen nicht allein um den Ort Schandelah und den Kirschberg geht. Bürgermeister Kaatz (SPD) bestätigte, dass es bereits weitere Anfragen von Investoren für Standorte in Destedt und Klein Schöppenstedt gibt. Damit wird klar: Der geplante Grundsatzbeschluss hätte Auswirkungen auf die gesamte Gemeinde Cremlingen, nicht nur auf einen einzelnen Ort.
CDU-Position: Lebensqualität sichern
Die CDU-Fraktion hat in der Sitzung dargelegt, dass sie keine Flächen für Windkraftanlagen in der Gemeinde Cremlingen öffnen will, sondern die Planung des Regionalverbandes Großraum Braunschweig anerkennt. Dieser sieht für die Gemeinde Cremlingen keine geeigneten Flächen vor. CDU-Vertreter Uwe Lagosky warnte vor einer „Büchse der Pandora“, sollte die Gemeinde diesen Sonderweg einschlagen.
Eindrücke aus der Sitzung
Die CDU stellte klar, dass sie Lebensqualität, Natur und Akzeptanz sichern will und sich gegen Sonderwege ausspricht.
Bürgermeister Kaatz war gut über den Sachverhalt informiert und benannte konkrete Investorenanfragen in weiteren Ortschaften der Gemeinde Cremlingen. Er stellte zugleich dar, dass ein Grundsatzbeschluss nicht automatisch zu Konsequenzen führe. Besonders brisant: Er bezeichnete die Bebauung des Ortsteiles Schandelah-Wohld als „Splitterbebauung“, womit die 1000-Meter-Abstandsregel für Windkraftanlagen auf 600 Meter reduziert werden könnte. Es erweckte den Eindruck, dass ihm die Information zum geplanten Windpark in Schandelah durch Ortsbürgermeister Bauschke im Ortsrat Schandelah zum Jahresanfang missfiel. Ein Signal, dass umfassende Transparenz offenbar nicht immer gewünscht ist.
Die Grünen (Ausschussvorsitzende Ulrike Stuhlweißenburg-Siemens) sprachen sich offen für Windkraft aus und nannten 800 Meter Abstand zur Wohnbebauung als durchaus denkbar. Zudem müsse die vom Regionalverband Großraum Braunschweig vorgesehene Clusterung der Gebietsgröße für mögliche Windparkanlagen nicht zwingend eingehalten werden. Dies hätte die Errichtung von vielen kleinen Windparks im Gemeindegebiet zur Folge.
Die Basis (Dr. Wolfgang Fischer) brachte konkrete Sachargumente gegen Windkraft vor – Artenschutz, Landschaftsbild, fehlende Wirtschaftlichkeit.
Bürgerfragestunde: Der Sitzungssaal war voll besetzt. Viele Bürger stellten kritische Fragen, so dass die vorgesehene Zeit nicht ausreichte – zahlreiche Fragen blieben ungestellt und damit unbeantwortet.
Unser Eindruck als Initiative Transparenz für Schandelah (TFS) und der Blick über Schandelah hinaus
In der Sitzung wurde behauptet, in Dettum habe es eine Zustimmung von 70% der Bevölkerung für die Ansiedlung von Windkraftanlagen gegeben. Das stimmt so nicht: Die Zahl bezog sich auf eine stadtweite Befragung in Wolfenbüttel (2012), nicht nur auf die Ortschaften Ahlum und Dettum selbst. In einzelnen Ortsteilen überwog sogar die Ablehnung.
Dieses Beispiel zeigt, wie leicht es ist, mit dem „Heiliger St. Florian“-Prinzip zu argumentieren: „Verschon mein Haus, zünd andere an.“
Doch genau das darf in der Gemeinde Cremlingen nicht passieren. Alle Ortschaften sind potenziell betroffen. Schandelah könnte nur der Anfang sein – weitere Flächen stehen längst im Raum.
Die Sitzung hat gezeigt: Die Debatte geht längst über Schandelah hinaus.
Das Ausmaß der bisher im Hintergrund laufenden Vorgänge und die Möglichkeit, dass die gesamte Gemeinde Cremlingen als potenzielle Fläche für Windkraftanlagen im Fokus stehen könnte, ist erschreckend.
Falls Schandelah möglicherweise nicht betroffen sein sollte, stehen wir dennoch gemeinsam mit allen Ortschaften in der Verantwortung, Transparenz und Mitsprache einzufordern.
Deshalb unser Appell an alle Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Cremlingen:
Unterstützen Sie die Petition mit Ihrer Unterschrift. Jede Stimme stärkt die Forderung nach klarer Information, fairer Abwägung und echter Beteiligung.
Ebenfalls appellieren wir an Sie, die stimmberechtigten Mitglieder des Gemeinderates.
Lassen Sie sich bitte nicht von Fraktionszwängen in Ihrer Entscheidung lenken. Setzen Sie mit Ihrer Stimme ein Zeichen. Ein Zeichen für unsere Gemeinde Cremlingen, für den Schutz unserer Natur, für den Erhalt unserer Heimat und für eine Zukunft, in der sich auch kommende Generationen zuhause fühlen können.
Wir werden die Petition offiziell in der Gemeinderatssitzung am 23. September übergeben – ein sichtbares Zeichen, dass die Bürgerinnen und Bürger gehört werden wollen.