Endlich ging es auch für die Frauen der Frankfurter Eintracht mit der neuen Saison los. Das erste Pflichtspiel nach der langen Sommervorbereitung stand gegen die SGS Essen an. Im heimischen Stadion am Brentanobad konnte die SGE mit 5:0 überzeugend gewinnen. Die Tore für die Gastgeberinnen erzielten: Nicole Anyomi, Geraldine Reuteler (doppelt), Amanda Ilestedt und Remina Chiba.
Im Vergleich zum letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Leipzig, musste Cheftrainer Niko Arnautis einige Veränderungen vornehmen. Grund dafür war vor allem der große Umbruch im Kader der Damen. Damals Mitte Mai standen noch Stina Johannes, Carlotta Wamser, Sara Doorsoun, Sophia Kleinherne, Tanja Pawollek und Lara Prasnikar in der Startformation. Sie alle verließen die Hessinnen nach der Saison.
Nur zwei Neuzugänge in der Startelf
Für Johannes startete Eigengewächs Lina Altenburg im Kasten, weil Neuzugang Sophia Winkler weiterhin verletzt ausfällt. Die Viererkette bildeten von links Nina Lührßen, Neuadlerin Ilestedt, Jella Veit und Nadine Riesen. Davor liefen Elisa Senß und Lisanne Gräwe auf. In der Offensive stand von den Neuzugängen nur Ereleta Memeti in der Anfangself. Unterstützt wurde sie im Mittelfeld von Kapitänin Laura Freigang. Reuteler und Anyomi agierten in vorderster Front. Wie im Vorfeld bereits von Arnautis auf der Pressekonferenz angedeutet, kam die Partie für die angeschlagenen Rebecka Blomqvist und Marthine Østenstad noch zu früh. Sie standen nicht im Kader.
Bereits früh in der Partie musste SGS-Trainer Thomas Gerstner wechseln (14.): Beke Sterner musste den Platz verlassen, für sie kam Leonie Köpp rein. Vorausgegangen war ein Foulspiel von Lührßen aus der ersten Minute des Spiels. In der 23. Minute folgte dann die bis dahin größte Chance. Allerdings für die Gäste. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld trieben die Essenerinnen die Kugel schnell nach vorne. Vanessa Fürst legte auf die mit aufgerückte Laureta Elmazi ab, die den Ball nach einem Haken aber vertändelte. Fast im Gegenzug dann die Führung für die Adlerinnen! Ein schöner Pass in den Lauf von Reuteler erreichte Anyomi, die allen Verteidigerinnen davonlief und noch SGS-Keeperin Kim Sindermann umkurvte, um dann einzuschieben. Zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung und die erste Bude der neuen Bundesliga-Saison.
Vor Pause klare Verhältnisse bei Ilestedt-Tordebüt
Auch danach blieb die SGE dran: Kapitänin Freigang vergab eine Riesengelegenheit (30.). Anyomi dribbelte bis an die Grundlinie und legte in die Mitte ab, wo die neue Spielführerin nur noch ins fast leere Tor hätte einschießen müssen. Allerdings missglückte ihr der Abschluss, der Ball ging drüber.
Einen Fehlpass im Aufbau nutzte die SGE dann aber für das zweite Tor des Abends. Reuteler fing den Pass ab, passte auf Freigang, die legte wieder rüber auf die mitgelaufene Reuteler. Die schweizer Nationalspielerin umkurvte Sindermann nur noch und schob problemlos ein. Kurz vor dem Pausenpfiff fiel dann noch der Premierentreffer für Ilestedt im Adlerdress. Eine von Lührßen getretene Ecke köpfte die Schwedin in die linke untere Torecke.
SGE antwortet schnell auf kurzes Aufbäumen der SGS
Nach der Pause zeigten die Gäste ein anderes Gesicht. Sie versuchten öfter das Geschehen in die Frankfurter Hälfte zu drücken. In der 52. Minute folgte dann auch der Wechsel. Mit Natasha Kowalski kam eine Offensivkraft für die Verteidigerin Jacqueline Meißner. Die gute Einstellung der Ruhrpottlerinnen zahlte sich rund sechs Minuten später beinahe aus, als Köpp Elmazi fand. Ihren Schuss aus spitzem Winkel konnte Eintracht-Schlussfrau Altenburg stark parieren. Diese Drangphase hielt allerdings nicht lange an. Einen Steckpass von Senß durch die Mitte verwertete erneut Reuteler (69.), die den Ball rechts vorbei an der Essener Schlussfrau ins Netz legte. Danach wechselte Arnautis kräftig durch: Chiba, Jarne Teulings und Noemi Ivelj kamen für Anyomi, Freigang und Ilestedt auf den Platz. Rund sieben Minuten später hatte auch Doppelpackerin Reuteler vorzeitig Feierabend. Für sie kam Hayley Raso zu ihrem Debüt für den Tabellendritten der vergangenen Saison.
In der Schlussphase (80.) provozierte Chiba einen Strafstoß, indem sie sich durch eine kluge Drehung um Laura Pucks drehte. Die zog kräftig am Trikot der Japanerin, weshalb Schiedsrichterin Davina Lutz auf den Punkt zeigte. Die Gefoulte trat selbst an und verwandelte mittig zum 5:0. Auch Gräwe ging danach runter, für sie kam Ilayda Acikgöz. In der dritten Minute der Nachspielzeit verpasste Chiba nur knapp ihren Doppelpack, als sie an der Essener-Keeperin scheiterte.
Insgesamt ein verdienter Sieg für die Hausherrinnen. Nur eine kurze Drangphase der Essenerinnen gab es kurz nach der Pause. Ansonsten hatten die Hessinnen das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle und gewannen am Ende auch in der Höhe verdient. Am kommenden Donnerstag geht es für die Arnautis-Mädels dann mit einem Kracher weiter: In der Champions League-Qualifikation erwarten sie Real Madrid. In der Liga steht danach (14. September) das Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim an.