Die Miene von Münsters Trainer Alexander Ende (45) nach dem 2:0 im Testspiel bei den Sportfreunden Lotte verriet, dass er mit dem Auftritt seiner Jungs nicht in sämtlichen Belangen zufrieden war. Gute Ansätze gezeigt, gewonnen und alle gesund geblieben – das waren sicherlich die positiven Aspekte. Negativ dagegen, dass sie in einigen Situationen zu ungenau und fehlerhaft agiert wurde, dabei die nötige Pass-Sicherheit auf der Strecke blieb. Umso schöner, dass wenigstens einer nach dem Abpfiff übers ganze Gesicht strahlte…
Comeback nach 149 Tagen. Preußens Korte kickt OP-Termin weg!
Erstmals seit dem 10. April stand Mittelfeld-Talent Jakob Korte (22) wieder als Spieler auf dem Rasen. Damals war er noch an den VfB Lübeck ausgeliehen, trennte sich im Stadt-Derby von Phönix mit einem 2:2-Unentschieden. Doch danach ging nix mehr!
Preußens Lars Lokotsch (2.v.l.) trifft per Kopf nach toller Flanke von Malik „Batman“ Batmaz (r.) zur Führung gegen Lotte
Foto: SCP
Eine langwierige Schambein-Entzündung setzte ihn außer Gefecht. Teilweise mit solch irren Schmerzen, dass er – laut eigener Aussage – kaum auf der Toilette sitzen konnte. Erst in den letzten Wochen ging es dank spezieller Behandlungs- und Trainingsmethoden langsam wieder bergauf. Vor 14 Tagen das erste Training mit der Mannschaft. Und jetzt – gegen den Regionalliga-Siebten – endlich wieder 30 Spielminuten. Ohne größere Probleme.
Korte total erleichtert: „Ich bin überglücklich, das fühlt sich unheimlich gut an.“ Noch viel wichtiger aber: Aufgrund seiner guten Fortschritte konnte eine bereits terminierte Operation doch noch abgesagt werden. Die sollte in drei Tagen in einer Essener Spezialklinik durchgeführt werden. Dabei hätte ihm unter anderem ein Stückchen Knochen an der Hüfte weggefräst werden sollen. „Alles in allem wäre ich durch den Eingriff mindestens weitere vier oder fünf Monate zurückgeworfen worden,“ so Korte und weiter, „wie gut, dass der wohl jetzt nicht mehr nötig ist.“
Aus 22 Metern: TORpedo von Münster-Profi
Quelle: BILD / DFL01.09.2025
Auch wenn’s natürlich noch etwas dauern wird, bis er seine vollständige Fitness für ein ganzes Spiel zurückerlangt hat. Das Mittelfeld-Talent: „Aber ich arbeite dran. Mein Kurz-Einsatz gegen Lotte hat jedenfalls riesig Spaß gemacht. Zumal mir unser Rauten-System entgegenkommt, weil ich gerne mit kurzen Pässen durch die Mitte arbeite.“
Während Korte also sein Comeback gab, feierte Neuzugang Zidan Sertdemir (20) im Stadion am Lotter Kreuz seine Preußen-Premiere. Mit Licht und Schatten. Der Däne mit türkischen Wurzeln – erst vor drei Tagen vom FC Nordsjaelland an die Hammer Straße gewechselt – ließ im Aufbau mehrfach sein Können aufblitzen. Leistete sich allerdings auch zwei haarsträubende Querschläger (29./41.), die fast zu Gegentoren geführt hätten.
Die Preußen-Premiere von Neuzugang Zidan Sertdemir (l.) gegen Lotte dauerte 65 min uten
Foto: SCP
Trotzdem war bereits deutlich zu erkennen, dass Sertdemir (Marktwert: 2 Millionen Euro), wenn er voll ins Team integriert ist, eine echte Verstärkung sein kann. Sieht Ende genauso: „Wir wollen und können das Spiel nicht zu hoch bewerten. Er braucht natürlich noch etwas Zeit, die Abläufe sind neu für ihn. Er muss sich erst an die Mannschaft und seine Mitspieler gewöhnen.“
Zudem schickte Münsters Chefcoach gegen die Sportfreunde vor allem diejenigen ins Rennen, die zuletzt im Liga-Betrieb weniger zum Zug gekommen waren. Der Erfolg blieb dennoch ungefährdet. Die Führung erzielte Lars Lokotsch (29) per Kopf in der 28. Minute nach gefühlvoller Flanke von Malik „Batman“ Batmaz (25.). Kurz nach dem Wiederanpfiff erhöhte Yassine Bouchama (27) auf 2:0 (51.), als er den Ball nach gelungener Vorarbeit von Tidiane Gueye (23) nur noch einzuschieben brauchte.
Preußens Charalambos „Babis“ Makridis (l.) sichert in dieser Szene den Ball gegen Lottes Jan Wellers (r.)
Foto: SCP
Die Hausherren wurden vor rund 600 Zuschauern immer dann gefährlich, wenn sie schnelle Konter setzen konnten. Doch Morten Behrens (27) zwischen Preußen Pfosten war auf dem Posten, zeigte gegen Lotte-Stürmer Moussa Doumbouya (27/38. und 89.) gleich zweimal sein ganzes Können.
Bevor es in der 2. Liga am Sonntag nächster Woche daheim gegen Fortuna Düsseldorf (14.9./13:30 Uhr/live bei Sky) weitergeht, gönnt Coach Ende seiner Truppe nun erst einmal ein „langes Wochenende“ zum Durchpusten und Kräfte sammeln. Trainingsstart ist er wieder am Dienstagnachmittag.
Preußen Münster: Behrens – Meyerhöfer, Koulis (65. Paetow), Scherder, Kirkeskov (67. Sayin) – Korte (30. Benjamins), Sertdemir (65. Hausotter), Bouchama, Makridis – Lokotsch (46. Gueye), Batmaz.