US-Präsident Donald Trump
hat Venezuela mit dem
Abschuss venezolanischer Militärflugzeuge gedroht, die in der Nähe eines
US-Schiffs gesichtet wurden. Trump sagte vor
Reportern im Weißen Haus, falls die venezolanischen Militärflugzeuge das
US-Schiff in Bedrängnis brächten, „werden sie abgeschossen“.
Am späten Donnerstagabend (Ortszeit) hatte das US-Verteidigungsministerium, das mittlerweile zusätzlich den Namen Kriegsministerium trägt, auf X mitgeteilt, dass zwei Militärflugzeuge aus Venezuela in die
Nähe eines Schiffes der US-Marine geflogen seien. Dieses habe sich in
internationalen Gewässern befunden. „Diese äußerst provokative Aktion
zielte darauf ab, unsere Einsätze gegen Drogenterror zu stören“, hieß es. Das Verteidigungsministerium warnte Venezuela vor weiteren
Versuchen, Einsätze des US-Militärs gegen Drogen zu behindern.
US-Streitkräfte hatten Angaben Trumps zufolge Anfang der Woche ein aus Venezuela kommendes Schiff beschossen und elf Besatzungsmitglieder getötet. Trump sprach von einer Operation gegen „Drogenterroristen“ der Bande Tren de Aragua.
Die Regierung von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro verurteilte den Angriff als „außergerichtliche Hinrichtungen“.
USA schicken offenbar Kampfjets nach Puerto Rico
Einem Medienbericht zufolge erwägt Donald Trump zudem Militärschläge gegen Drogenkartelle in Venezuela. Dies schließe auch mögliche Einsätze innerhalb des Landes ein, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf mehrere Insider. Der Angriff sei nur der Anfang einer weitaus größeren Aktion, den Drogenhandel in der Region zu unterbinden und möglicherweise Präsidenten Maduro zu entmachten, heißt es in dem Bericht. Die US-Regierung und das venezolanische Kommunikationsministerium reagierten zunächst nicht auf Anfragen der Nachrichtenagentur Reuters im Anschluss an den CNN-Bericht.
Unterdessen ordnete das US-Verteidigungsministerium Medienberichten zufolge die Entsendung von
Kampfjets nach Puerto Rico an. Die zehn Maschinen vom Typ F-35 sollten
beim Kampf gegen Drogenkartelle unterstützen, berichteten etwa die Nachrichtenagentur AFP, die Zeitung New
York Times und der Sender CBS News unter Berufung
auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums sowie mit der
Angelegenheit vertraute Quellen. In der
Region sind bereits acht US-Marineschiffe stationiert.
© Lea Dohle
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Die Gouverneurin von Puerto Rico, Jenniffer González-Colón, hatte Trump
bereits im Januar um Hilfe gebeten, nachdem Maduro mit einer Einnahme
der Insel gedroht hatte. Sie schrieb in einem auf X veröffentlichten
Brief, Trump solle ein klares Signal an „mörderische Diktatoren“ wie Maduro senden.
Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA, hat
aber nicht den Status eines Bundesstaats. Die Karibikinsel mit gut drei
Millionen Bewohnern liegt Hunderte Kilometer vor der Küste Venezuelas.
Maduro spricht von „größter Bedrohung“ seit hundert Jahren
Die US-Regierung unter Trump geht verstärkt gegen Drogen aus Südamerika vor. Trump wirft Maduro vor, Drogenbanden wie Tren de
Aragua zu kontrollieren. Die USA hatten die in
Venezuela gegründete Gruppe im Januar als „Terrororganisation“ eingestuft.
Durch die Entsendung von einem Atom-U-Boot und US-Kriegsschiffen bei einer Truppenstärke von mehr als 4.500 Soldaten hatte der Präsident den
Druck auf Maduro erhöht. Der venezolanische Präsident sprach von der „größten Bedrohung“ für
Lateinamerika seit hundert Jahren. Er hat rund 340.000 Soldaten
mobilisiert sowie Millionen von Reservisten. „Wenn Venezuela angegriffen
würde, würde es sofort in einen bewaffneten Kampf eintreten“, sagte
Maduro.
Am Freitag rief er in einer vom venezolanischen Radio und Fernsehen ausgestrahlten
Botschaft zum Dialog auf. „Keine unserer aktuellen oder
früheren Differenzen“ dürfe zu einem „militärischen Konflikt“ führen,
sagte Maduro. „Venezuela war immer bereit zu Gesprächen und zum Dialog,
aber wir verlangen Respekt.“
Die USA erkennen die venezolanische
Präsidentschaftswahl von 2024 nicht an, nach der sich Maduro zum Sieger
erklärt hatte. Die Opposition spricht von Wahlbetrug, ihr Kandidat
González Urrutia beanspruchte den Sieg für sich. In der Folge kam es in
Venezuela zu gewaltsamen Protesten mit 28 Toten und mehr als 2.400
Festnahmen. González Urrutia ging ins Exil nach Spanien.
USA und Venezuela
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
Angriff vor Venezuela:
Wie weit will Trump im Kampf gegen Drogenkartelle gehen?
Nachrichtenpodcast:
Warum Venezuela Trump ein Dorn im Auge ist