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bab02092025 Gerhard Bonifer-Dörr, Bürgermeister Joachim Schledt und Edmund Galli (von links) bei der Unterzeichnung des Rahmenkonzepts, das die langfristige Zusammenarbeit von AG Stolpersteine und Gemeinde Münster sicherstellt. Foto: GM/Meike Mittmeyer-RiehlWeitere Zusammenarbeit vereinbart: Gerhard Bonifer-Dörr, Bürgermeister Joachim Schledt und Edmund Galli (von links) bei der Unterzeichnung. © privat

Die Münster Stolperstein-Arbeitsgemeinschaft und Gemeindeverwaltung schließen eine Vereinbarung für eine langfristige Zusammenarbeit.

Münster – Eine Vereinbarung zwischen der Gemeindeverwaltung und der AG Stolpersteine sichert seit dieser Woche die langfristige Zusammenarbeit in Sachen Erinnerungskultur in Münster. Im April dieses Jahres hatte hat der international bekannte Bildhauer und Künstler Gunter Demnig in Münster und Altheim an acht Orten insgesamt 21 Stolpersteine verlegt. Sie erinnern seither an die Schicksale von Jüdinnen und Juden, die von den Nazis vertrieben, verfolgt und ermordet wurden. Die Stolpersteine wurden in der Regel am letzten frei gewählten Wohnort von Opfern der Nazi-Diktatur platziert. „80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wichtiger und aktueller denn je“, meint die Gemeindeverwaltung.

Der Stolperstein-Verlegung sind lange und intensive Recherchen vorausgegangen, die eine Gruppe Ehrenamtlicher über mehrere Jahre lang beschäftigt haben: die AG Stolpersteine. „Ohne den Einsatz dieser engagierten Mitbürger wären die Schicksale der von den Nazis verfolgten und ermordeten Menschen aus Münster möglicherweise in Vergessenheit geraten“, sagt Bürgermeister Joachim Schledt (parteilos).

Noch längst nicht alle Geschichten sind erzählt

Die AG Stolpersteine setze ihre Arbeit fort, denn noch seien längst nicht alle Geschichten erzählt. Um die dafür nötigen Ressourcen sicherzustellen, haben der Bürgermeister und die beiden Sprecher der AG, Gerhard Bonifer-Dörr und Edmund Galli, nun eine Vereinbarung unterzeichnet. Der Kontrakt regele die Zusammenarbeit und die Kooperation zwischen den Ehrenamtlichen und der Gemeindeverwaltung und sichere damit auch die Unterstützung für künftige Vorhaben.

Aktuell ruft die Arbeitsgruppe zu Spenden auf, damit die Gedenktafel am Storchenschulhaus, die an die jüdischen Opfer in Münster erinnert, vervollständigt werden könne. Auf ihr fehlten nämlich noch die Namen der Familien, die erst im Zuge der Stolperstein-Recherchen ans Licht gekommen seien. „Außerdem wollen wir unsere Recherchen auf weitere Opfergruppen des NS-Regimes ausweiten und künftig noch weitere Stolpersteine im Ort verlegen“, kündigt Gerhard Bonifer-Dörr an. Neben Juden haben die Nazis auch Behinderte, Homosexuelle, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Priester und Gewerkschafter drangsaliert und ermordet.

Bitte um Spenden

Die bisher verlegten Stolpersteine liegen an diesen Stellen: Hauptstraße 4 und Hauptstraße 54 (beide Altheim. Dammstraße 28, Hintergasse 75, Schulstraße 16, Schulstraße 8, Frankfurter Straße 25 und Borngasse 2 (alle Münster).

Die AG Stolpersteine ist per Mail an agstolpersteine64839@gmx.de zu erreichen. Ansprechpartnerin bei der Gemeindeverwaltung ist Meike Mittmeyer-Riehl, m.mittmeyer-riehl@muenster-hessen.de. Spenden an: Gemeinschaftskasse der Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg, DE58 5085 2651 0083 3039 25, Sparkasse Dieburg, Verwendungszweck: 429 Stolpersteine, Name des Spenders, Adresse des Spenders. (re)