Das Hin und Her zwischen Trump und der Fed hat sowohl an den Aktien- als auch an den Anleihemärkten für Volatilität gesorgt – ein Vorteil für Gold.
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US-Präsident Donald Trump sorgt mit seinem Streit mit der Fed bei Investoren für Unsicherheit.
Mit der wachsenden Sorge der Anleger ist auch der Goldpreis gestiegen, da es als „sicherer Hafen in unsicheren Zeiten“ gilt.
Die Investmentbank Goldman Sachs hat eine kühne Prognose für den Preis des Edelmetalls, falls Trump seine Offensive gegen die Fed fortsetzt.
Die Unabhängigkeit der US-Notenbank steht im Fokus, da Donald Trump wiederholt versucht hat, ihre Autorität zu untergraben. Das Hin und Her zwischen Trump und der Zentralbank hat sowohl an den Aktien- als auch an den Anleihemärkten für Volatilität gesorgt – ein Vorteil für Gold, das seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht wurde.
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Am Mittwoch erreichte das Edelmetall ein weiteres Rekordhoch und durchbrach erstmals die Marke von 3600 US-Dollar (etwa 3100 Euro) je Unze. Gold liegt damit seit Jahresbeginn 36 Prozent im Plus – mehr als das Dreifache der zehn Prozent Rendite des S&P 500 im gleichen Zeitraum.
Goldman Sachs geht davon aus, dass die Rallye noch weitergehen könnte – bis auf 5000 Dollar (etwa 4300 Euro), was rund 40 Prozent über dem aktuellen Niveau liegt. Der Schlüssel zu dieser Prognose ist Trumps bereits erwähnter Feldzug gegen die Federal Reserve.
Goldpotenzial durch Verkäufe von US-Staatsanleihen
Die Investmentbank entwirft ein kühnes Szenario: Trumps Einmischung in die Fed könnte letztlich den seit Langem ruhenden „Sell America“-Trade neu entfachen und zu massiven Abflüssen aus US-Staatsanleihen führen. Sie galten lange Zeit als eine der sichersten Anlagen, doch ein solcher Umschwung würde das Vertrauen der Investoren in die USA erschüttern.
Nach Schätzung von Goldman würde bereits eine Umschichtung von nur einem Prozent des in Privatbesitz befindlichen Treasury-Marktes in Gold den Preis des Metalls auf 5000 Dollar (4300 Euro) treiben.
Das untenstehende Diagramm zeigt, wie viel Aufwärtspotenzial Gold im Falle eines umfassenden Verkaufs von US-Staatsanleihen haben könnte.
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Das Aufwärtspotenzial von Gold im Falle eines umfassenden Verkaufs von US-Staatsanleihen.
Source: Haver Analytics, Bloomberg, Goldman Sachs Global Investment Research
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„Gold bleibt unsere überzeugendste Long-Empfehlung im Rohstoffsektor“, sagte Goldman-Analystin Samantha Dart.
Die Prognose von Goldman Sachs von 5000 Dollar (4300 Euro) je Unze mag wie ein Ausreißer wirken. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass der Konflikt zwischen Trump und der Fed, der die Analysten beschäftigt, bald endet.
Aktuell verklagt Fed-Gouverneurin Lisa Cook die Trump-Regierung wegen Versuchen, sie aufgrund von Hypothekenbetrugsvorwürfen aus ihrem Amt zu entfernen. Sie weist die Vorwürfe zurück.
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