In den Reiss-Engelhorn-Museen hat der Aufbau zur Sonderausstellung „Saurier – Faszination Urzeit“ begonnen

Mannheim. Mit der neuen Sonderausstellung „Saurier – Faszination Urzeit“ laden die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim ihre Besucherinnen und Besucher auf eine spannende Reise durch die Erdzeitalter ein, als vor unvorstellbaren hunderten von Millionen Jahren vielgestaltige Urzeit-Herrscher unseren Planeten bevölkerten. Als frühe Lurche und Reptilien, als Flug- und Meeressaurier und als Dinosaurier haben sie viele Millionen Jahre alle Lebensbereiche der Erde besiedelt. Mit den Vögeln setzt sich ihre Geschichte allerdings bis heute fort. Spatz, Krähe & Co sind Vogeldinosaurier, deren Ahnen den Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren überlebt haben.

Nur wenige Wochen vor Ausstellungseröffnung ist es soweit – die ersten Riesenechsen erobern die Reiss-Engelhorn-Museen. Mit dem Europasaurus holgeri ist heute eines der größten Exponate eingetroffen. Mit seinem langen Hals und seiner großen Statur macht die Rekonstruktion seinen Artgenossen alle Ehre. Sie basiert auf Fossilfunden vom Langenberg bei Goslar in Niedersachsen. Hier fand man neben Skeletten von Babys und Jungtieren auch Relikte erwachsener Tiere. „Dabei handelt es sich tatsächlich um einen recht kleinen Vertreter der langhalsigen, pflanzenfressenden Saurier, den sogenannten Sauropoden. Der Europasaurus lebte vor etwa 154 Mio. Jahren auf Inseln im Bereich eines Meeresbeckens. Die Forschung nimmt an, dass es dort begrenzte Nahrungsquellen gab und der Dino sich deshalb größentechnisch angepasst hat. Wir sprechen von einer sogenannten ‚Inselverzwergung‘“, erklärt Prof. Dr. Wilfried Rosendahl, rem-Generaldirektor und Paläontologe, die Widersprüchlichkeit des Objekts. Denn mit seinen fast 7 x 3 Metern wirkt der Europasaurus in den Museumsräumlichkeiten alles andere als zwergenhaft. 

Das kann auch das Ausstellungsteam der rem bestätigen, das alle Hände voll zu tun hat, den Langhalssaurier ins Museum zu transportieren. „Da ist viel Fingerspitzengefühl und Augenmaß gefragt!“, stellt Rosendahl fest. Aber das erfahrene Aufbauteam kennt sich mit großen Tieren in den engen Gängen aus, schließlich durften sie schon 2021 eine Mammutherde in den Ausstellungsräumen präsentieren. 

Ermöglicht wurde die Leihgabe aus Niedersachsen durch eine Förderung des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) und der Initiative KiWi Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein. ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger sagte bei der Anlieferung des Europasaurus: „Die Steine- und Erdenindustrie nutzt Rohstoffe wie Kalkstein und Schiefer, die seit Jahrmillionen in der Erde liegen. Durch die Gewinnung solcher Gesteine wurden viele Entdeckungen aus den Saurierwelten erst ermöglicht und damit einzigartige Fenster in die Erdgeschichte geschaffen. Die Rohstoffe nutzen wir seit jeher, um den Bedarf der Bevölkerung für Häuser, Straßen oder Schienen zu decken. Denn, was viele nicht wissen: Jeder von uns braucht ein Kilo Steine pro Stunde.“ 

Die große Sonderausstellung „Saurier“ ist ein Erlebnis für alle Generationen und holt die Urzeit-Echsen vom 12. Oktober 2025 bis 2. August 2026 in die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. Anhand zahlreicher versteinerter Lebensreste, Skelette, lebensechter Rekonstruktionen und Präparate gewährt sie spannende Einblicke in die Welt von T-rex & Co. Die Ausstellung zeigt Funde aus aller Welt sowie faszinierende Entdeckungen aus dem Odenwald und der Pfalz. 

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Text: Abteilungsleitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Marketing rem | gGmbH Stiftungsmuseen, für die Reiss-Engelhorn-Museen (rem)