Ex-Mann von Christina Block

Stephan Hensel – von der großen Liebe zum Nebenkläger

  • Katharina Grimm

Aktualisiert am 06.09.2025 – 12:46 UhrLesedauer: 4 Min.

Stephan Hensel: Er verlässt das Gericht nach dem Prozessbeginn mit einem Lächeln im Gesicht.Vergrößern des Bildes

Stephan Hensel vor dem Landgericht in Hamburg: DerKIndsvater der Block-Kinder wurde in der Nacht der Entführung zusammengeschlagen (Archivbild). (Quelle: Georg Wendt)

Stephan Hensel ist Nebenkläger im Prozess um die mutmaßliche Entführung seiner Kinder. Zuvor gab es Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Frau Christina Block. Doch am Anfang war alles anders.

Es begann romantisch: Wenige Tage nach dem Weihnachtsfest 2004 machte Stephan Hensel seiner Verlobten, der Steakhouse-Erbin Christina Block, den Heiratsantrag auf der Kuppel des Petersdoms in Rom. Geheiratet wurde im Mai 2005 in der Kirche St. Bernard in Poppenbüttel, einem Backsteinbau aus den 1960er-Jahren, ganz bodenständig. Sie in einem trägerlosen weißen Kleid, er im Smoking mit weißer Fliege. „Alles war so, wie ich es mir schon als Mädchen gewünscht habe“, sagte Block damals über diesen Tag der Zeitung „Die Welt“. „Dieser Tag ist ein kleines Wunder!“

Als Trauspruch wählte das Paar ein Bibelzitat: „Die Liebe freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand“ (Korinther 13,6 und 7).

Doch diese Liebe ertrug offenbar nicht alles, hielt nicht allem stand – und was Wahrheit ist, muss aktuell vor dem Landgericht Hamburg in einem Mammutprozess herausgefunden werden. Dort sitzt Christina Block als eine der Hauptangeklagten. Ihr wird vorgeworfen, die Entführung von zwei ihrer vier Kinder in Auftrag gegeben zu haben. Sie selbst beteuert ihre Unschuld.

Der Start in ihr gemeinsames Leben sei gut gewesen, erzählte Block in ihrer Einlassung vor Gericht. „Anfangs hatten wir gute Zeiten. Wir haben uns beide von zu Hause emanzipiert“, berichtete sie. Ihr Vater habe ihren Mann gemocht, besonders seine „anpackende Art“.

Hensel wurde nach seinen Aussagen aus dem Unternehmen gedrängt. Bei der Auflösung der Ehe soll Eugen Block, Patriarch des Steakhaus-Imperiums, kräftig mitgemischt haben. Es sei um viel Geld gegangen. „Ich fühlte mich wie ein Kamel auf dem Basar“, beschrieb Christina Block die Zeit vor Gericht.

Der Ehestreit entwickelte sich zum Sorgerechtsstreit. Die Kinder lebten bei der Mutter, besuchten den Vater aber regelmäßig. Das soll immer wieder zu Ärger geführt haben.

Stephan Hensel begann nach der Scheidung ein neues Leben in Dänemark – mit einer neuen Frau. Astrid Have brachte selbst ein Kind aus einer früheren Beziehung mit in die Patchwork-Familie. Christina Block erzählte in ihrer Einlassung, die neue Partnerin habe nach Aussage ihrer Kinder einen „Putzfimmel“. Hensel und Have heirateten 2020.

Im Sommer 2021 kam es zum Eklat: Die älteste Tochter von Christina Block beschloss, künftig bei ihrem Vater zu leben. „Es ging einfach nicht mehr“, sagte sie der „Zeit“. Offenbar gab es Streit zwischen Mutter und Tochter über Auslandsaufenthalte, Alkohol auf Partys und Verhütung. Die Strenge und die Erwartungen lasteten ihrer Aussage zufolge schwer auf dem Teenager. Noch zweimal habe sie ihre Tochter gesehen, berichtete Christina Block im Prozess. Dann sei der Kontakt abgebrochen.