Ein überdimensionaler, begehbarer Darm hat in 2018 viele Besucherinnen und Besucher fasziniert. In diesem Jahr werden auf dem Campus zusätzlich ein Herz, ein Gehirn, eine Niere sowie eine Mundhöhle zu besichtigen sein. (Foto: Th. Hauss)Ein überdimensionaler, begehbarer Darm hat in 2018 viele Besucherinnen und Besucher fasziniert. In diesem Jahr werden auf dem Campus zusätzlich ein Herz, ein Gehirn, eine Niere sowie eine Mundhöhle zu besichtigen sein. (Foto: Th. Hauss)

Es ist der Höhepunkt der 100-Jahr-Feierlichkeiten der Medizinischen Fakultät der Universität Münster und des UKM, wenn am 12. September zahlreiche Gebäude auf und rund um den Albert-Schweitzer-Campus ihre Türen öffnen. Von 16 bis 22 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher neben Einblicken in Forschung, Lehre und Krankenversorgung ein vielfältiges Programm, das von Hightech-Medizin über Mitmach-Experimente bis zu seltenen Einblicken hinter die Kulissen reicht. Der Eintritt zur Veranstaltung, die Programm für Jung und Alt bietet, ist frei.

Der Letzte war ein Vierflügler aus Osnabrück: Der ADAC-Hubschrauber „Christopher Westfalen“, Teil des regionalen Luftrettungssystems, bildet den Programmpunkt Nummer 218 und damit den bislang letzten Neuzugang bei der „Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster“. Die Großveranstaltung am 12. September ist zwar nicht das letzte Event des Jubiläumsjahres, das Universität und UKM 2025 feiern, aber dessen Höhepunkt.

Zusammen mit einer rollenden Intensivstation und dem Löschfahrzeug der UKM-Werkfeuerwehr ist der Hubschrauber Teil eines Trios, an dem kein Kind vorbeilaufen dürfte bei der „Langen Nacht“. Die drei Transportmittel stehen aber auch symptomatisch für das Konzept der Veranstaltung: Neben medizinischen Themen zeigen Medizinische Fakultät und UKM auch die Bereiche, die eine Versorgung von Patientinnen und Patienten, eine Forschung und eine Lehre auf Spitzenniveau erst möglich machen. Von A wie Anatomie bis Z wie Zahnheilkunde reicht das Angebot der „Langen Nacht“, aber auch von Abfallwirtschaft und Bäckerei bis Yoga und Zentrallabor. „Rund 100 Einrichtungen sind unserem Aufruf zur Teilnahme gefolgt und präsentieren am 12. September das gesamte Spektrum der Universitätsmedizin Münster“, freut sich Medizin-Dekan Prof. Frank Ulrich Müller über die große Resonanz.

Welcher personelle Kraftakt hinter der „Langen Nacht“ steht, macht Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor des UKM, deutlich: „Von unseren 12.000 Mitarbeitenden ist mindestens ein Zehntel in irgendeiner Weise an der Veranstaltung beteiligt, sei es für einen der Programmpunkte, für die Gewährleistung der Sicherheit, für das Catering, die Wegweisung oder die vielen sonstigen Einsatzfelder“, so der Mediziner nicht ohne Stolz.

Für die Besucher resultiert aus der Kreativität der Programmanbieter eine Qual der Wahl: Sollen sie gegen einen Lügendetektor antreten, wie es das Team der Medizinischen Psychologie ermöglicht? Oder sollen Sie bei der Telemedizin versuchen, mit Anweisungen aus der „Ferne“ (die diesmal im Nachbarraum liegt) eine Spielfigur korrekt zusammenzubauen? Sollen Sie stattdessen Shiatsu in Form einer Kurzbehandlung testen? Oder doch lieber in der Chirurgie mithilfe des Da-Vinci-Roboters wie durch ein Schlüsselloch im Bauchraum operieren? „In diesem Angebot findet jede und jeder etwas nach den persönlichen Interessen“, verspricht Prof. Müller. Spezielle Angebote für Kinder sowie 15 Musik- und Kultur-Acts komplettieren die Lange Nacht. So wird ab 20.00 Uhr die „Reisegruppe Hardrock“, fester Bestandteil des Stadtfestes in Münster, das Publikum mitnehmen auf eine Zeitreise in die 1980er Jahre.

Auf einen ähnlich großen Zuspruch wie bei der Premiere 2018 (hier eine Aufnahme aus dem Zentralklinikum) hoffen UKM und Medizinische Fakultät auch bei ihrer zweiten „Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster“. (Foto: Th. Hauss)Auf einen ähnlich großen Zuspruch wie bei der Premiere 2018 (hier eine Aufnahme aus dem Zentralklinikum) hoffen UKM und Medizinische Fakultät auch bei ihrer zweiten „Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster“. (Foto: Th. Hauss)

Gegenüber der ersten „Langen Nacht“, bei der über 10.000 Gäste den Medizin-Campus stürmten, gibt es in der kommenden „Langen Nacht“ über 40 Angebote mehr. Das ist allerdings nicht der zentrale Unterschied: „Der Erfolg der Premiere hat uns ermutigt, weitere Bereiche der Uni-Medizin zu ‚bespielen‘“, erläutert Prof. Friedrich. Neben dem Kerngelände im Schatten der UKM-Türme, von den Ausrichtern als Campus 1 tituliert, gibt es Angebote auf dem Areal rund um die Hautklinik (Campus 2) am Malmedyweg (Campus 3) und am Vesaliusweg (Campus 4). Alle Flächen sind fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen, zusätzlich verkehren ein Shuttlebus, Fahrradrikschas und die edlen Autoklassiker der Oldtimerfreunde Kinderhaus, die zugunsten des guten Zwecks im Einsatz sind.

Sämtliche Programmangebote sind kostenlos und nahezu alle sind frei zugänglich. Nur bei wenigen Terminen bestehen aus Kapazitäts- oder anderen Gründen Limitierungen; so gilt für den Besuch des Präpariersaals der Anatomie ein Mindestalter von 18 Jahren. Näheres hierzu und zum gesamten Programm bietet die Website „lange-nacht-muenster.de“.

Info: Alle Angebote, Lagepläne und weitere Informationen unter www.lange-nacht-muenster.de

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