Die Stadtsparkasse gilt ja nicht unbedingt als Garant für ausgelassene Party-Kracher. Doch zum 200. Geburtstag hat das ansonsten so seriöse Geldinstitut am Wochenende seine Zügel gelockert und der Stadt ein buntes Open-Air-Festival mit viel Musik und breitem Gastro-Angebot an der Unteren Rheinwerft geschenkt.

Schon am frühen Samstagnachmittag sorgte Volker Rosin mit seiner „Party im Aquarium“ dafür, dass keineswegs nur unter den jungen Besuchern beste Stimmung bei strahlendem Sonnenschein aufkam. Damit das auch so blieb, gab’s Wein vom Metzger, kolumbianisches Streetfood und knusprige Flammkuchen, Burger und Pasta, Crêpes und Frozen Yogurt, Coffee Bike und Biertaxi. Als die kleine Marie auf der Bühne dann das Lied von der tollsten Mama der Welt sang, flossen sogar ein paar Freudentränchen. Und als Rosin in die Menge fragte, wer denn die Mutter von Niki Lauda sei, skandierte die mittlerweile schon leicht in Mallorca-Stimmung schwelgende Besucherschar: „Mama Lauda, Mama Lauda“. Und es wurde nicht nur lauter, sondern sogar getanzt. So viel zur Stimmung an diesem Tag.

Aber natürlich hatte das Festival nicht nur Genuss und Bühnengeschehen zu bieten, auch auf Nachhaltigkeit und Information wurde Wert gelegt. Die eigene Historie arbeitete die Stadtsparkasse in einem begehbaren Container auf, der herausragende Daten aus 200 Jahren plakativ präsentierte. So erfuhren Passanten, dass die Bank 1848 Hafenausbau und Rheinufergestaltung mitfinanziert hat oder die Bilanzsumme bei der Einweihung der Hauptstelle an der Berliner Allee 1964 erstmals eine Milliarde Mark überschritt.

Die Stiftung Nachhaltigkeit der Stadtsparkasse rief dazu auf, Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz, Wissenschaft, Forschung und Bildung für eine lebenswerte Stadt zu konzipieren und einzureichen und an der Verwirklichung in einem Bürgergremium selbst mitzuwirken. Im Kunst-Space gab es zudem eine Lesung mit der Düsseldorfer Literaturpreisträgerin Marion Poschmann. Mit viel Applaus wurde außerdem eine Delegation aus Monheim in Düsseldorf begrüßt, die die 25 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hatte. Ein großer Ansturm herrschte nicht zuletzt bei der Anmeldung zu einer Kunstinstallation auf dem Rheinturm: Düsseldorfer konnten sich porträtieren lassen, die Fotos sollten dann am Abend großflächig auf den Turm projiziert werden.

Im Verlauf des Samstages verlagerte sich die Aufmerksamkeit dann wieder auf die große Bühne, wo mit ESC-Vorentscheid-Teilnehmerin Leonora, den Swinging Funfares und vor allem natürlich den Brings noch weitere Höhepunkte anstanden. So brauchte niemand sein Kommen zu bereuen. Einziges Ärgernis war die zumindest am Nachmittag bei überschaubarem Aufkommen etwas strikt gehandhabte Ein- und Ausgangsregelung zum Festivalgelände. „Das erinnert mich ja an die schlimmste Corona-Zeit“, meinte eine Besucherin und nahm zähneknirschend den auferlegten Umweg in Kauf.

Am Sonntag stehen mit den Auftritten von Porno al Forno (17.30 Uhr) und der Rhythmussportgruppe (19 Uhr) weitere Höhepunkte des zweitägigen Festivals zwischen Kasematten und Apollowiese an.