Passanten entdecken in Berlin einen blutenden Mann. Er wurde mit einer Schere verletzt. Die Polizei berichtet von ähnlichen Fällen – und äußert einen Verdacht.
Ein Mann ist in Berlin-Neukölln am Kopf mit einer Schere geschnitten worden. Fußgänger bemerkten den blutenden 26-Jährigen am Freitagabend an der Sonnenallee, wie die Polizei mitteilte.
Die alarmierten Beamten leisteten Erste Hilfe und stellten vor Ort das mutmaßliche Tatwerkzeug sicher. „Wer den Mann geschnitten hat, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen“, sagte eine Polizeisprecherin. Der Hergang war zunächst unklar. Der Verletzte wurde ambulant im Krankenhaus versorgt. Der Täter ist noch immer flüchtig, nach „B.Z.“-Informationen soll das Opfer am Freitagvormittag einen Streit mit einem Mann gehabt haben.
Das ungewöhnliche Tatwerkzeug könnte dabei kein Zufall sein: Die „BZ“ berichtet von mehreren Fällen in Berlin, bei denen in jüngster Vergangenheit Hälften von Scheren eingesetzt werden. Sie gelten laut deutscher Gesetzeslage nicht als Waffe, sondern als Werkzeug. In Berlin gilt seit Mitte Juli ein absolutes Waffenverbot im öffentlichen Nahverkehr sowie im Görlitzer Park, am Kottbusser Tor und am Leopoldplatz.
„Die Beobachtung, dass Täter bei Überfällen zunehmend Scheren oder abgebrochene Scherenklingen einsetzen, zeigt eine neue und besorgniserregende Masche“, schildert der stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Thorsten Schleheider der Zeitung.
Jugendlichem wird bei Raubüberfall von Gruppe Nase gebrochen
Zu einer weiteren brutalen Tat kam es am Freitagabend in Berlin-Mitte: Unbekannte haben einen Jugendlichen ausgeraubt, geschlagen und ihm die Nase gebrochen. Zwei Personen sollen den 15-Jährigen an einer Straßenbahnhaltestelle in der Memhardtstraße angesprochen haben, wie die Polizei mitteilte.
Sie hätten den Teenager in eine Gasse gelockt, wo eine 10- bis 15-köpfige Gruppe ihn mit Schlägen und Tritten attackiert haben soll. Nachdem der Jugendliche kurz das Bewusstsein verloren hatte, fehlten ihm den Angaben zufolge Portemonnaie, Handy und andere persönliche Gegenstände.
Die Angreifer flüchteten laut der Mitteilung unerkannt zum Alexanderplatz. Rettungskräfte brachten den Überfallenen mit einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus.
dpa/saha