Es ist die Ruhe vor ereignisreichen Tagen für den Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen: Am Freitagmittag absolvierten die RWE-Profis ein Testspiel beim Regionalligisten Borussia Dortmund, das die Essener mit 1:0 (0:0) gewannen. Anschließend durften sich die Spieler über ein freies Wochenende freuen, das einige Akteure für einen Kurzurlaub genutzt haben.
+++ RWE-Transferfazit: Top-Zugang Marvin Obuz wird noch wertvoll +++
Nach der zumindest für die Fans ungeliebten Länderspielpause wartet ein strammes Programm auf die Essener. Am Freitag (12.9., 19 Uhr) geht es zum SSV Jahn Regensburg, dem ähnlich wie Essen schwach gestarteten Zweitliga-Absteiger (vier Punkte aus vier Spielen). Es folgt ein Heimspiel-Doppelpack gegen den VfL Osnabrück (Mittwoch, 17. Juli, 19 Uhr) und drei Tage später gegen Hansa Rostock (Samstag, 20. Juli, 14 Uhr).
Rot-Weiss Essen: Heimspiel-Doppelpack gegen Osnabrück und Rostock
Auf die Spieler wartet mit drei Spielen in acht Tagen ein ambitioniertes Programm, für die Behörden und den Ordnungsdienst im Essener Stadion ist der Heim-Doppelpack nicht weniger anspruchsvoll. Beide Partien sind als Hochrisikospiele eingestuft. Vor dem Hinspiel der letzten Saison in Rostock gab es einen Eklat, als Hansa-Fans einen Sonderzug mit hunderten RWE-Anhängern überfielen. Zwischen den Osnabrückern und Rot-Weiss Essen wird es so schnell auch keine Fanfreundschaft geben.
Auf die Fans von Rot-Weiss Essen warten zwei heiße Heimspiele.
© Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing
Anhänger des VfL Osnabrück sorgten bei den letzten beiden Auswärtsspielen ihrer Mannschaft für Ärger. Rund um das Landespokal-Spiel beim Regionalligisten SSV Jeddeloh II, das der VfL überraschend nach Elfmeterschießen verlor, kam es im Gästebereich zu Sachbeschädigungen. Lampen wurde abgetreten, Werbebanden beschädigt und eine Bratwurstbude mit unzähligen Aufklebern verunstaltet. Der Regionalligist nahm aus diesem Grund Kontakt zum VfL Osnabrück auf, wie der VfL gegenüber „NWZ Online“ bestätigt hat.
Osnabrück-Fans machen auch in Havelse Ärger
Zuvor fielen Osnabrück-Fans schon in der Liga unangenehm auf. Der TSV Havelse ging nach dem Spiel gegen den VfL an die Öffentlichkeit. „Es wurde auf unserem Vereinsgelände eingebrochen, Fahrzeuge beschädigt, großflächig das Stadion beschmiert mit Parolen in lila Farbe und dabei ein enorm hoher Sachschaden angerichtet“, schrieb der Aufsteiger auf seiner Homepage.
Vandalismus beim TSV Havelse: Fans des VfL Osnabrück haben so gegen die hohen Ticketpreise protestiert.
© Moritz Frankenberg/dpa | Moritz Frankenberg
Da die Parolen in lila Farbe hinterlassen wurden, geht die Polizei davon aus, dass es sich um Osnabrücker Anhänger handelt. Ursächlich dafür dürften die hohen Ticketpreise bei Heimspielen des Aufsteigers sein. Seine Heimpartien in der 3. Liga trägt der TSV im Eilenriedestadion von Hannover 96 aus, einen Teil der Mehrkosten sollen offenbar Gästefans tragen. Knapp 21 Euro (Vollzahler) muss für einen Stehplatz bezahlt werden, über 30 Euro für einen Sitzplatz.
Rot-Weiss Essen macht es dem VfL Osnabrück vor
Wie man seinem Ärger darüber auf vernünftige Art und Weise Luft machen kann, haben die Fans von Rot-Weiss Essen am zweiten Spieltag bewiesen. Auf einem großen Banner, das in der ersten Halbzeit ausgerollt wurde, stand: „21 Euro für einen Steher? Fussball muss bezahlbar sein!“ Auch Gesänge zu dem Thema wurden immer wieder angestimmt.