Microsoft schlägt Alarm
Unterseekabel im Roten Meer durchtrennt
Aktualisiert am 07.09.2025 – 00:18 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Unterseekabel wird verlegt (Symbolbild): Immer wieder stehen sowohl China als auch Russland im Verdacht, Unterseekabel zu sabotieren. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)
Im Roten Meer sind offenbar Internetkabel durchtrennt worden. Der internationale Datenverkehr ist betroffen.
Seit Samstagmorgen kommt es zu Störungen im internationalen Datenverkehr zwischen Asien, Europa und dem Nahen Osten. Grund sind laut Microsoft gleich mehrere Beschädigungen an Unterseekabeln im Roten Meer.
Wie das Unternehmen mitteilte, habe der Ausfall zu spürbar größeren Verzögerungen geführt. Betroffen ist insbesondere der Datenverkehr, der zwischen Asien und Europa über den Nahen Osten läuft. „Mehrere internationale Unterseekabel im Roten Meer wurden durchtrennt“, erklärte Microsoft in einer Mitteilung. Auf der Seite von Netblocks, auf der Unterbrechungen im weltweiten Datenverkehr angezeigt werden, konnte die Störung bestätigt werden. Kabel in der Nähe von Dschidda in Saudi-Arabien seien durchtrennt worden. Auch die pakistanische Telekomfirma PTCL informiert Kunden über mögliche Probleme bei den Internetverbindungen.
Das Unternehmen versucht derzeit, den Datenverkehr über andere Routen zu sichern. Unklar ist, was der Grund für das Durchtrennen der Kabel ist. Möglich ist eine Sabotage durch Huthi-Terroristen, die in der Region aktiv sind. Es könnte aber auch ein Unfall sein, der zum Beispiel durch einen nicht hochgezogenen Anker eines Schiffes verursacht wurde.
Die Reparatur solcher Seekabel sei aufwendig und dauere in der Regel länger, so Microsoft weiter. Bis dahin wolle man durch Monitoring, ständige Neuverteilung und Optimierung des Routings die Auswirkungen so gering wie möglich halten. Das Unternehmen kündigte an, aktuell über die Lage informieren zu wollen – oder früher, falls sich die Situation verschärfen sollte.
Betroffen sind die SMW4 und IMEWE-Systeme. SMW4 steht für SEA-ME-WE 4, also South East Asia – Middle East – Western Europe 4. Es handelt sich um ein Faseroptik-Unterseekabelsystem, das über rund 18.800 Kilometer Asien mit Europa über den Nahen Osten verbindet. Es wurde von einem Konsortium aus 16 Telekommunikationsunternehmen realisiert und 2005 in Betrieb genommen. Das IMEWE-System steht für India–Middle East–Western Europe. Es handelt sich um ein Faseroptik-Seekabelsystem, das Indien über den Nahen Osten mit Europa verbindet. Es besteht aus drei Glasfaserkabeln und ist 12.091 Kilometer lang.