Eutin. Am Freitagabend durften gleich beide Teams aus Ostholstein in der Oberliga jubeln. Während Eutin 08 daheim einen verdienten Erfolg über den Meister Kilia Kiel, der nun von einem Fehlstart sprechen muss, feierte, gewann der Oldenburger SV nach seinem schwachen Start zum zweiten Mal in Folge und brachte drei Punkte aus Hohenwestedt mit.
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Verdienter Sieg über den Meister
Eutin 08 – FC Kilia Kiel 2:1. Eine Überraschung gelang Eutin 08 im Heimspiel gegen Regionalliga-Anwärter FC Kilia Kiel. Die Rosenstädter gewannen verdient mit 2:1 (1:1). Der Sieg reiht sich ein in eine Serie gelungener Auftritte der Ostholsteiner gegen die ambitionierten Kieler. Schon in der vergangenen Rückrunde hatte man ein 3:3 erkämpft.
„Das war eine richtige Weiterentwicklung“, stellte Trainer Dennis Jaacks fest. „Verglichen mit dem 3:3 vom Saisonende, als Kilia Meister wurde und wir noch mitten im Abstiegskampf steckten, war das heute ein ganz anderes Auftreten. Ein verdienter Sieg, nicht ermauert, nicht erschlichen – das fühlt sich richtig gut an.“
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Eutin begann gegen den schon zuletzt schwächelnden Meister mutig und wurde früh belohnt. Nach einem Foul an Phil Petersenn im Strafraum zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Leon Dippert verwandelte sicher zum 1:0 (7.), auch wenn Kilia-Keeper Tom Pachulski noch mit der Hand dran war. Nur wenige Minuten später der Ausgleich: Nach einem einfachen Ballverlust im Spielaufbau reagierte Kilia schnell, steckte durch in den Lauf von Marvin Müller, der im Eins-gegen-eins mit Louis Drews die Oberhand behielt und den Ball aus kurzer Distanz einschob (10.).
„Da war uns die Unentschlossenheit zum Verhängnis geworden“, ärgerte sich Jaacks. „Sonst hatten wir Kiel gut im Griff – in der Situation leider nicht.“ In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorn, das Chancenverhältnis war ausgeglichen. Kilia verpasste die Führung, als Yannik Jakubowski einen Kopfball an die Latte setzte.
Nach der Pause übernahm Kiel mehr Spielanteile, doch Eutin blieb stabil, lauerte auf Umschaltmomente und zeigte sich weiterhin mutig im Spiel nach vorn. „Wir haben guten Fußball gespielt, viele Fouls gezogen, wenig lange Bälle geschlagen und mit viel Selbstvertrauen agiert“, lobte Jaacks.
Die Entscheidung fiel in der 65. Minute – und war ein echter Kraftakt. Lennard Jenssen ließ an der Mittellinie seinen Gegenspieler stehen, marschierte bis kurz vor den Strafraum, spielte dann einen verunglückten Pass auf Johann Schneekloth, der den Ball jedoch per Flanke wieder ins Zentrum brachte. Dort war es erneut Jenssen, der den Ball per Kopf aus sechs Metern zum 2:1 ins kurze Eck drückte.
Kilia reagierte mit Wechseln und taktischen Umstellungen – doch Eutin blieb wachsam, verteidigte diszipliniert und hätte in der Schlussphase sogar noch erhöhen können. Leon Dippert tauchte frei vor dem Tor auf, scheiterte jedoch an Keeper Pachulski. „Wir haben auf alles gute Antworten gefunden, clever gegengewechselt und das Spiel souverän zu Ende gebracht“, so Jaacks. „Das war ein sehr guter Auftritt von uns – und vom Papier her natürlich David gegen Goliath. So ein Abend macht einen als Trainer schon stolz.“
Eutin 08: Klassen – Schneekloth, Drews, Weist, F. Bushaj – Schultz (69. Schröder) – Petersenn (90.+3 E. Bushaj), Golovcanski (78. Kuszak), Jenssen (81. Zymberi), Schüler – Dippert.
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OSV legt ersten Auswärtssieg nach
MTSV Hohenwestedt – Oldenburger SV 2:4. Eine Woche nach dem 3:2-Erfolg über Aufsteiger Kaltenkirchen holte sich das Team von Trainer Florian Stahl auch den zweiten Saisonsieg – am Ende stand ein verdienter 4:2 (2:1)-Erfolg.
„Wir sind jetzt in der Liga angekommen“, stellte Stahl nach der Partie zufrieden fest. Sein Team hatte zunächst erneut einem Rückstand hinterherlaufen müssen, zeigte aber Moral – und fuhr einen verdienten Dreier ein.
In den ersten 20 Minuten dominierte der OSV die Partie klar und kam zu mehreren Großchancen. „Wir hatten drei, vier Hundertprozentige, haben den Sechzehner gut geflutet, aber die Abschlüsse nicht gut ausgespielt“, ärgerte sich Stahl über die mangelnde Konsequenz. Statt der Führung setzte es die kalte Dusche: Nach einem Konter erzielte Kjell Knaak für die Gastgeber das 1:0 (23.) – trotz Vorwarnung durch das Trainerteam.
„Danach ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Unter Druck haben alle noch mal 20 Prozent draufgelegt“, so Stahl. In der 42. Minute erzielte Daniel Junge den Ausgleich, ehe kurz vor der Pause Jan-Eric Kränzke das Spiel drehte – eingeleitet durch einen Lattenschuss von Junge (45.+3).
In der zweiten Hälfte blieb das Spiel hitzig. Hohenwestedt operierte mit vielen langen Bällen. „Das war eklig zu verteidigen, aber sie machen das auch gut“, lobte Stahl. Er reagierte mit einem zusätzlichen Absicherer in der Abwehr – eine Maßnahme, die Wirkung zeigte. Daniel Junge erhöhte in der 62. Minute auf 1:3.
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Erneut Knaak verkürzte in der 71. Minute auf 2:3, doch Silas Bünning machte mit einem energischen Solo über die rechte Seite alles klar (78.). „Der Plan ist von Anfang bis Ende aufgegangen. Alle Spieler waren bei 100 Prozent. Das war ein ganz wichtiger Sieg gegen einen Tabellennachbarn“, so Stahl, dessen Team auch die zehnminütige Nachspielzeit unbeschadet überstand.
Mit dem Rückenwind des Sieges geht es für den OSV in eine englische Woche: Am Mittwoch um 19.30 Uhr wartet im Kreispokal das Auswärtsspiel in Pönitz, bevor es am Sonntag (14 Uhr) in der Liga gegen den SV Eichede geht. Stahl kündigte für Mittwoch personelle Rotation an und stellte zufrieden fest: „Jetzt haben wir die Tabelle geradegerückt – und können mit breiter Brust in die nächsten Aufgaben gehen.“
Oldenburger SV: Cordes – Müller, Höfs, R. Bünning, Lunau – S. Bünning (90.+8 Görtz), Mielke, Freund, Kränzke (83. Göllner) – Junge (88. Neumann), Kaps (46. Salke).
LN