Der Spielplatz am südlichen Eingang zum Hartenbergpark hat seit Kurzem keine Nestschaukel mehr. Mit dem Ersatz für die inklusive Spielstätte könnte es dauern. Foto. Gregor Starosczyk-Gerlach
HAMÜ – Einen Teil der Debatte im Ortsbeirat von Hartenberg-Münchfeld nahmen die Kindertagesstätten im Stadtteil ein. Doch ohne konkrete Daten erwies sie sich als wenig ergiebig. Nun bat das Gremium die Verwaltung um eine Gegenüberstellung der potenziellen, wahlweise geplanten Kindertagesstätten.
Der Hintergrund war ein Antrag der CDU, in dem Fraktionsvorsitzende Jutta Lukas ein empfundenes Missverhältnis zum Ausdruck brachte: Die Schließung der katholischen Kita St. Johannes Evangelist habe sich trotz intaktem Team, ausgezeichnetem pädagogischen Konzept und zentraler Lage nicht verhindern lassen, führte sie aus. Unverständlich bleibe dies vor dem Hintergrund, dass im Stadtteil zugleich Interimskitas wie am Fort Hauptstein entstehen und seit Jahren kostspielige Neubauten – wohl für 2028 – im Bereich der Münchfeldschule geplant wurden. Die CDU plädierte im Antrag für die Erhaltung des Standortes im Münchfeld. „Angesichts der finanziellen Lage der Stadt Mainz sehen wir daher die bessere Möglichkeit darin, die vorhandenen Räumlichkeiten der Kita St. Johannes Evangelist zu deutlich geringeren Kosten zu modernisieren.“ Mit der Gegenüberstellung soll die Debatte fortgeführt werden.
Mit einem Regenbogen-Zebrastreifen will der Ortsbeirat ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen. Ein Antrag der Linken bat um die Prüfung, ob sich ein Fußgängerübergang in Hartenberg-Münchfeld dafür eigne, und schlug den Zebrastreifen in der Dijonstraße vor. Der Antrag wurde mit Anpassungen angenommen. Denn, wie Ortsvorsteherin Christin Sauer (Grüne) ausführte, seien nach den gesetzlichen Vorgaben nur „echte Zebrastreifen“ an öffentlichen Straßen erlaubt.
Ebenfalls einstimmig angenommen wurde der Antrag der Linken zu Geschwindigkeitsmessungen in der Straße „Im Münchfeld“, in Höhe des Seniorenzentrums (ASB Karl-Delorme-Haus). Häufig werde die vorgegebene Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern nicht eingehalten, so die Begründung von Christin van ten Boom. Dadurch entstehe besonders für Senioren aus dem Seniorenzentrum, die oft in langsamer Geschwindigkeit die Straße überqueren, eine Gefahrenstelle.
Keine Mehrheit fand das Ansinnen der Linken, die auf dem Hauptweg durch den Hartenbergpark für ausreichende Beleuchtung zu sorgen. Jutta Lukas (CDU) wies auf erhebliche und für die Stadt kostspielige Eingriffe in die Struktur des Parks hin, die notwendig wären. „Ich sehe keine Notwendigkeit, dort nachts zu laufen“, warf Alexander Krebs (Grüne) ein. Helga Zander-Ketterer (Grüne) sah ebenfalls nur einen minimalen Bedarf, eher sei der Artenschutz vorzuziehen. Die Ortsvorsteherin verwies auf den Park als Lebensraum für Fledermäuse, was bei der Verwaltung gegen das Ansinnen spreche. „Der zweite Grund wären die Finanzen.“ Zum Vorschlag einer Beleuchtung mit Bewegungsmeldern wies sie darauf hin, dass das An- und Ausgehen auch den Standort einer Person sichtbar machen würde.
Hinsichtlich der Nestschaukel, die am Spielplatz am südlichen Eingang zum Hartenbergpark vor Kurzem entfernt worden war, informierte Sauer, dass das Spielgerät vom Pilz befallen war. Der Spielplatz wurde als inklusive Spielstätte konzipiert und eingerichtet, sodass sie die Verwaltung auf die Dringlichkeit des Ersatzes hinwies.
Gregor Starosczyk-Gerlach