„56 Jahre viel Herzblut reingesteckt“

„Olympisches Feuer“: Kult-Grieche schließt

06.09.2025 – 17:35 UhrLesedauer: 2 Min.

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Restaurants rund um die Straße Schulterblatt (Archivbild): Ein griechisches Lokal schließt. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)

Nach 56 Jahren macht die „Taverna Olympisches Feuer“ in Hamburg dicht. Die Gründe sind vielfältig, wie der Betreiber erzählt.

Das besonders bei Fans des FC. St. Pauli beliebte griechische Restaurant „Olympisches Feuer“ mit angeschlossener Bar schließt seine Türen. Das bestätigt der Betreiber im Gespräch mit t-online. Zuvor hatte die „Hamburger Morgenpost“ berichtet.

Gründe für das Aus sind laut Betreiber, der nicht namentlich genannt werden möchte, die Corona-Pandemie, die gestiegenen Kosten in der Gastronomie und die gesunkene Kaufkraft der Gäste, die Schwierigkeit, Personal zu finden und das Auslaufen des Mietvertrags. Die Miete wäre bei einer Verlängerung gestiegen, sagt er. „Das Zusammenspiel dieser Faktoren hat zu dem Entschluss geführt, das ‚Olympische Feuer‘ zu schließen.“

Das sei kein gutes Gefühl. „Es ist schwierig. Wir haben 56 Jahre viel Herzblut reingesteckt. Wir haben nur das gemacht, wir können nur das machen.“ Das Lokal wird aktuell in der dritten Generation geführt. Der letzte Öffnungstag sei für den 27. oder 28. September geplant.

Auf die Frage, ob es für ihn infrage komme, das Lokal an einem anderen Standort wiederzueröffnen, sagt der Inhaber: „Das könnte vielleicht irgendwann passieren. Aber wir müssen das erst einmal verkraften und uns sammeln.“

Das „Olympische Feuer“ befindet sich seit 2003 an dem Standort am Schulterblatt, in Laufnähe zum Millerntor-Stadion, in dem der FC St. Pauli seine Heimspiele austrägt. Die Fußballmannschaft soll in der Taverne 2024 auch ihren sechsten Aufstieg in die Bundesliga gefeiert haben.

St.-Pauli-Legende Fabian Boll reagierte „traurig oder schockiert“ auf das Aus. Er wisse nicht genau, welches Wort es besser treffe. In einem Post bei Facebook schrieb er zudem, dass damit ein weiteres Stück seiner St.-Pauli-Identität verschwinde. „Was haben wir bei euch und mit euch gefeiert. Es war immer auch ein Stück Zuhause.“