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Am Sonntag findet eine totale Mondfinsternis in Europa statt. Auch in München lohnt sich ein Blick in den Himmel. Alle wichtigen Zeiten im Überblick.
München – Am Sonntag, dem 7. September, erwartet Deutschland ein außergewöhnliches Himmelsereignis: eine totale Mondfinsternis. Der Mond wird dabei in den Kernschatten der Erde eintreten. Besonders spannend ist, dass der Mond bereits verfinstert am Abendhimmel erscheinen wird. Wir erklären, was es zur totalen Mondfinsternis zu wissen gibt und wo und wie das Himmelsspektakel in München zu sehen ist.
Während der totalen Mondfinsternis färbt sich der Mond rötlich (Symbolbild). © Patrick Scheiber/KeglerTotale Mondfinsternis am Sonntag auch in München zu sehen – Beginn früh am Abend
Die Mondfinsternis am Sonntag wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz sichtbar sein. Laut der internationalen Weltraumorganisation NASA tritt der Mond um 18.27 Uhr deutscher Zeit in den Kernschatten der Erde ein. Da die Sonne zu diesem Zeitpunkt noch über dem Horizont steht, bleibt der partielle Teil der Finsternis unsichtbar.
Die totale Phase beginnt um 19.31 Uhr, doch der Mond ist dann nur in Teilen Österreichs und im äußersten Osten Deutschlands zu sehen. In München wird der Mond gegen 19.40 Uhr aufgehen, während die Sonne um 19.43 Uhr untergeht. „Für den Großteil Deutschlands und die Schweiz ist die Finsternis erst nach Beginn der Totalität sichtbar, wobei sich Beobachter*innen sich umso länger gedulden müssen, je weiter westlich sie sich befinden“, erklärt das Haus der Astronomie von der Max-Planck-Gesellschaft in München.
Das passiert bei einer MondfinsternisFotostrecke ansehen
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Das Maximum der Finsternis wird um 20.12 Uhr erreicht, und die totale Phase dauert bis 20.53 Uhr an. Während dieser Zeit erscheint der Mond in einem rostigen Rotton, was als „Blutmond“ bekannt ist. Nach der totalen Phase tritt der Mond allmählich aus dem Kernschatten der Erde heraus und verwandelt sich von einer Sichel wieder in einen Vollmond. Das Ereignis endet, wenn der Mond den Halbschatten der Erde um 22.55 Uhr verlässt.
Darum wird der Mond bei der totalen Mondfinsternis rot
Bei einer Mondfinsternis positioniert sich die Erde genau zwischen Sonne und Mond. Nach der Logik müsste der Mond im Kernschatten der Erde vollständig verschwinden. Doch stattdessen leuchtet er während der Totalität der Finsternis rot. Der Grund dafür liegt in der Atmosphäre der Erde. Diese bricht und streut das Sonnenlicht. Blaue Lichtanteile werden dabei stärker gestreut, langwelliges, rotes Licht gelangt dagegen in den Erdschatten. In der Folge färbt sich der Mond rot.
Quelle: Universität Duisburg-Essen
Um wie viel Uhr ist die Mondfinsternis in München zu sehen?
Die Zeiten der Mondfinsternis variieren je nach Standort, sodass der Mond je nach Ort einige Minuten früher oder später aufgehen kann. Für München sind laut NASA bestimmte Uhrzeiten am Sonntag von Bedeutung. Diese sind:
- 19.31 Uhr – Beginn der totalen Mondfinsternis
- 19.40 Uhr – Aufgang des Mondes
- 20.12 Uhr – Maximales Ausmaß der Mondfinsternis
- 20.53 Uhr – Ende der Totalität
- 21.56 Uhr – Austritt des Mondes aus dem Kernschatten der Erde
- 22.55 Uhr – Ende der Mondfinsternis
Himmelsspektakel am Sonntag: So gelingt das perfekte Foto der Mondfinsternis
Wer das Ereignis fotografieren möchte, hat gute Chancen, da der Deutsche Wetterdienst (DWD) vielerorts klaren Himmel prognostiziert. Während der totalen Phase kann der rötliche Mond mit einem interessanten Vordergrund eingefangen werden. „Eine Handykamera kann dabei schon gute Dienste leisten, bei fortschreitender Dämmerung sind allerdings längere Belichtungszeiten erforderlich“, so das Haus der Astronomie. Die HDR-Funktion am Smartphone kann helfen, Helligkeitsunterschiede auszugleichen. Es ist ratsam, die Kameraeinstellungen vorab zu testen, um das perfekte Foto zu schießen.
Nächste totale Mondfinsternis erst Ende 2028
Die totale Mondfinsternis wird nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in vielen anderen Ländern sichtbar sein. In ganz Europa, Afrika und weiten Teilen Asiens kann das Ereignis beobachtet werden. Je weiter östlich der Beobachtungsort liegt, desto höher steht der Mond am Himmel. In Westafrika und Irland endet die Totalität bereits vor dem Mondaufgang.
Bis zur nächsten totalen Mondfinsternis vergehen einige Jahre. Die Finsternis am 3. März 2026 wird in Europa nicht sichtbar sein, so die NASA. Am 28. August 2026 wird es in Europa eine partielle Mondfinsternis geben, bei der der Mond nur teilweise in den Erdschatten eintaucht. Die nächste totale Mondfinsternis in Europa wird am Silvestertag 2028 zu sehen sein. (jr)